Gerd Held / 20.07.2016 / 06:25 / Foto: Appaloosa / 22 / Seite ausdrucken

Im Gefängnis der Worte (2): Die Rede von „den Flüchtlingen“

Weder „Flüchtlinge“ noch „Arbeitsmigranten“

Im offiziösen Sprachkodex, der die Politik und die Medien in Deutschland bestimmt, werden bis heute - allen zwischenzeitlichen Erfahrungen zum Trotz – die ins Land drängenden Migranten mit dem Oberbegriff „Flüchtlinge“ geführt. Und das, was man zunächst einmal einfach als Migrationskrise bezeichnen müsste, heißt bei uns „Flüchtlingskrise“. Das hat Folgen. Jedes Wort ist mit bestimmten Vorstellungen verbunden. Indem wir es gebrauchen, lenken wir das Denken (unser Denken und das Denken anderer) auf bestimmte Bahnen. Es gibt treffende und irreführende Bezeichnungen. Ja, in manchen Fällen darf man ruhig von „Lügenworten“ sprechen, wenn sie ganz offensichtlich und wiederholt die wahren Verhältnisse verschleiern.  

Die Rede von „den Flüchtlingen“

Die Assoziationen, die durch das Wort „Flüchtling“ geweckt werden, sind klar: Wir stellen uns Menschen vor, die sich unter dem äußeren Zwang einer Notlage oder einer fremden Gewalt auf den Weg machen. Sie haben keine Alternative. Sie handeln deshalb nicht aus freiem Willen und sind für ihre Entscheidung nicht verantwortlich. Ohne Zweifel gibt es in den massiven Bevölkerungsbewegungen, die sich gegenwärtig auf Deutschland, Europa und andere Wohlstandsregionen der Welt richten, Menschen, auf die das Wort „Flüchtling“ zutrifft. Aber für die Gesamtbewegung ist „Flucht“ nicht der angemessene Oberbegriff.

Hier sind nicht nur Hilflose und Getriebene unterwegs. Die Vorgeschichte dieser Welle ist keine allgemeine Verelendung, kein Weltkrieg, keine globale Naturkatastrophe. Gewiss gibt es Notlagen, Katastrophen und Kriege, doch generell ist die Versorgung mit Nahrung, Gesundheit, Information in den ärmeren Regionen der Welt in den vergangenen Jahrzehnten besser statt schlechter geworden. Deshalb sind es oft nicht extreme Notlagen, sondern neue Wünsche und Ansprüche, die die Menschen in Bewegung setzen, die Staaten auseinanderbrechen lassen und die dann im Gefolge tatsächlich auch zu Krieg, Gewalt, Hunger, Krankheit führen. Auch die Todesfälle auf den Migrationsrouten gehören zu diesen Folgen.

Das macht diese Opfer nicht weniger erschreckend und unsere Anteilnahme nicht geringer. Aber es gibt hier noch eine andere moralische und politische Pflicht: Wir müssen fragen, ob diese globale soziale Mobilisierung sinnvoll ist. Ob sie zum Besseren führt. Oder ob sie ein Irrweg ist, der nur noch größeres Unglück heraufbeschwört. Weil hier nicht einfach ein höherer Zwang regiert, sondern von Menschen eine Wahl getroffen wird, muss nach der Vernünftigkeit dieser Wahl gefragt werden. Und es muss nach den unterschiedlichen sozialen Gruppen gefragt werden, die unterwegs sind. Es müssen Begriffe für die großen Fraktionen und ihre unterschiedlichen Motive gebildet werden.    

Doch die generelle Rede von „den Flüchtlingen“ verhindert das. Sie hat auch etwas Drängendes. Es muss unbedingt gerettet werden. Sie duldet keine prüfende Distanz. Sie wartet das Anerkennungsverfahren des Asylbewerbers nicht ab, sondern nimmt ihr Ergebnis moralisch schon vorweg. Geboten ist auf jeden Fall das „Ja zur Migration“ und diese Konsequenz ist im Leitwort „Flüchtlinge“ schon vorprogrammiert.

Bei der „Integration“ ist der Flüchtlings-Status schon gelöscht 

Doch jetzt kommt es mit dem Oberbegriff „Integration“ zu einer merkwürdigen Verwandlung. Auf einmal geht es nicht mehr um eine Notlage und Nothilfe. Auf wundersame Weise wird der hilflose Flüchtling zu einer positiven Ressource. Nicht um seine Rettung geht es, sondern gerettet werden muss nun das alternde schrumpfende Deutschland. Aus Flüchtlingen werden Retter. Und auf einmal passen diese Leute haargenau für die Lösung seiner Probleme - ohne dass wir sie vorher gezielt durch Einwanderungspolitik vor Ort in den Herkunftsländern angeworben hätten. Es ist wie die magische Verwandlung von Wasser in Wein. Gerade waren sie noch das Elend der Welt, jetzt sind sie „jung“, „gebildet“ und „hochmotiviert“. Gerade war ihre Not so groß, dass man sie ohne Prüfung erstmal alle ins Land lassen musste. Nun sind sie eine so große, kostbare Ressource, dass wir sie alle (wiederum ohne Prüfung) integrieren müssen.

Dazu müssen wir neue, noch größere Vorleistungen erbringen. Es geht um sehr viel Geld, um ein Vielfaches der Kosten der Erstaufnahme. Kosten, die sich über Jahre und Jahrzehnte erstrecken können. Aber noch bedeutsamer ist eine innere Grenzauflösung: Im Zeichen der Integration müssen unsere Wohnhäuser, unsere Schulen, unsere Betriebe, unsere Kultur- und Freizeitanlagen bedingungslos geöffnet werden. Auch denen, die noch keine Anerkennung als Asylanten haben. Sogar denen, die schon ausdrücklich abgelehnt sind und nur „geduldet“ werden. Ja, sogar denen, die ihre Ausweise vernichtet und ihre Identität gefälscht haben – also Straftaten begangen haben.

Die Rede von der „Integration“ markiert also einen zweiten Dammbruch in Deutschland. Nach der Auflösung unserer Außengrenzen (an der sich nichts geändert hat) findet nun eine Auflösung an den inneren Grenzen unserer privaten und öffentlichen Güter statt. Ein Dammbruch vor allem in den Kommunen. Ein Dammbruch im Herzen unseres Landes.

Sind es also „Arbeitsmigranten“?  

Nun gibt es durchaus eine soziale Teilgruppe der Migranten, die wichtige Ressourcen für ihr Zielland mitbringen - Arbeitskraft, Fachkenntnisse, Bildung, Fleiß und vieles mehr. Dafür gibt es den Begriff der „Arbeitsmigranten“ (oder auch „Wirtschaftsmigranten“). Man könnte auch die Siedlermigration mit ihren Pionieren hier anführen. Kann man die Migrationswelle der Gegenwart also insgesamt oder in der Hauptsache als Arbeitsmigration verstehen? Ohne Zweifel gibt es Teilgruppen in diesem Sinn, aber auf die große Mehrheit trifft das ganz offensichtlich nicht zu – wenn wir die jungen Männer, die ca. 70 Prozent der gegenwärtigen Migrationswelle ausmachen, mit den „Gastarbeitern“ früherer Jahrzehnte vergleichen. Dort waren von vornherein Arbeitserfahrungen und eine bestimmte Erwartung an das Arbeitsleben in Deutschland vorhanden. Es ist daher kein Zufall, dass es gerade in der Gastarbeiter-Generation Diskussionen über die gegenwärtige Zuwanderung gibt.

Auf einer Konferenz des IFO-Instituts  wurden ernüchternde Zahlen zur Qualifikation und Berufsfähigkeit der Migranten bekannt. Zwei Drittel aller Migranten aus Syrien haben keine professionelle Qualifikation. Nach Schätzung des IFO-Präsidenten Clemens Fuest ist in der Gesamtbilanz kein positiver Beitrag zum deutschen Steuer- und Transfersystem zu erwarten (Bericht in der FAZ vom 2.7.2016). Das Problem liegt dabei noch tiefer als es der Ausdruck „niedrige Qualifikation“ besagt. Wenn es nur darum ginge, fehlende Qualifikationen nachzuholen, wäre die Vorleistung von Schulen und Betrieben noch überschaubar. Aber es fehlt etwas Grundlegenderes: eine Lernmotivation, die die Migranten überhaupt zum Nachholen bringt. Qualifikation ist keine Dienstleistung, die an den Auszubilden verrichtet wird wie ein Haarschnitt. Nach Angaben der Handwerkskammer München und Oberbayern haben 70 Prozent der Syrer, Iraker und Afghanen, die vor zwei Jahren eine Berufsausbildung begonnen haben, diese inzwischen abgebrochen. Das passt zu einer Erfahrung, die inzwischen aus vielen Bildungsstatistiken hervorgeht: Unter den jugendlichen Migranten aus dem arabisch-türkisch-islamischen Kulturkreis gibt es eine weit überdurchschnittliche Quote des Scheiterns.

Warum die Fiktion der Arbeitsmigration aufrechterhalten wird

Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, hat im Herbst 2015 in einer Rede zur Frankfurter Internationalen Automobilausstellung eine steile These aufgestellt: Diejenigen, die ihr komplettes Leben zurücklassen, müssten doch hochmotiviert sein. Und weiter wörtlich: „Genau solche Menschen suchen wir bei Mercedes und überall in unserem Land.“ Im besten Fall könne dies dann auch „eine Grundlage für das nächste deutsche Wirtschaftswunder“ werden (zit. n. FAZ 4.7.2016). Das Argument ist abenteuerlich unlogisch. Wie sollte allein aus einem „Zurücklassen“ des bisherigen Lebens eine hohe Arbeitsmotivation entstehen? Wie soll aus dem rein negativen Vorgang der Entwurzelung eine positive Ressource werden? Was das angeblich vorher bestehende „komplette Leben“ betrifft, ist es im Fall der jungen, alleinstehenden, männlichen Migranten aus dem arabisch-islamischen Raum gerade nicht gegeben. Dort gibt es ein von patriarchalischen Klientelsystemen geprägtes Leben, in der sich weder Arbeitsethos noch Familienverantwortung ausbilden konnten.

Die Daimler AG hat es auch gar nicht erst darauf ankommen lassen, diese rosige Story einmal im eigenen Betrieb zu testen. Sie hat bisher keinen einzigen Neu-Migranten eingestellt. Eine Erhebung der FAZ (publiziert im oben genannten Artikel) hat insgesamt für die 30 DAX- Unternehmen (3,5 Millionen Beschäftigte) folgendes Resultat erbracht: Insgesamt wurden bis Anfang Juni 2016 ganze 54 Neu-Migranten fest angestellt. Davon entfielen 50 auf die Deutsche Post, je zwei auf den Softwarekonzern SAP und den Pharmakonzern Merck.

Die generelle Rede von „der Arbeitsmigration“ ist also nicht weniger irreführend als die generelle Flüchtlings-Rede. Sie erfüllt die Funktion einer Ausflucht. Wenn offensichtlich ist, dass die jungen, gut genährten, männlichen „Flüchtlinge“ weder arm, krank oder hilflos sind, wird so getan, als warteten sie alle auf ihre Arbeitswoche auf dem Bau, am Montageband oder im Pflegedienst. So findet sich in einem Kommentar von Nikolas Busse zu den Migranten aus den Maghreb-Ländern (den Herkunftsländern der meisten Kölner Sylvestertäter) in der gleichen Ausgabe der FAZ der goldige Satz: „Die allermeisten nutzen das deutsche Asylrecht offenbar zur Arbeitseinwanderung.“ Aus den Maghreb-Ländern stammen bekanntlich die meisten der Kölner Sylvestertäter.

Der dritte Migrationstypus: Entwurzelt und bindungslos

Ganz offensichtlich gibt es also neben dem Flüchtling und dem Arbeitsmigranten noch einen dritten Grundtypus des Migranten, der ausgesprochen problematisch und destruktiv ist. Doch dafür gibt es offenbar bisher keine Wortprägung. Wir stehen einem wichtigen Sozialphänomen unserer Zeit buchstäblich sprachlos gegenüber. Die sozialwissenschaftliche Beschreibung dieses Typus ist kaum vorangekommen. Diese Beschreibung müsste bei einem offensichtlichen Merkmal anfangen: einer Entwurzelung, die nicht zu neuen Bindungen, sondern in eine dauerhafte Bindungslosigkeit führt. Die Entwurzelung bedeutet aber nicht Schwäche und Verletzlichkeit (wie beim Flüchtling), und auch nicht die Suche nach einer neuen Existenzgrundlage (wie beim Arbeitsmigranten), sondern eine ungebunden-vagabundierende Kraft mit erheblicher destruktiver Energie.

Die Bindungslosigkeit bedeutet nicht, dass es nur um Einzelkämpfer ginge. Auch ohne ausgeprägte Organisation kann es ein gemeinsames soziales Milieu geben. In der sozialwissenschaftliche Milieuforschung wird ein Teil der deutschen Gesellschaft dem sogenannten „entwurzelten Milieu“ zugeordnet. Auch unter den Migranten ist dieses Milieu schon identifiziert worden. In einer Studie des VHW, Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung nimmt es 9% aller Migranten ein. Bei einer erweiterten Definition von „entwurzelt“ würde man auf fast 25% kommen. Wenn man berücksichtigt, dass das ein Durchschnittswert für alle Herkunftsländer ist, kann dieses Milieu schnell auf 33-50% anwachsen, wenn man nur auf den arabisch-islamischen bzw. den afrikanischen Migrantenbereich blickt. Man muss die Gefahr eines bindungslosen Milieus mit destruktiver Energie also tatsächlich ernst nehmen. Und man kann das tun, ohne zu ethnischen oder gar rassischen Zuschreibungen zu greifen. Man muss nur auf die gesellschaftlichen Entwicklungen schauen, die hier ablaufen.  

Das Problem der Entwurzelung und der Grundtypus des vagabundierenden Migranten, der außerhalb des Gesetzes steht, hat auch eine historische Dimension. Die Auseinandersetzung mit diesem Problem und die Einhegung der vagabundierenden Gewalt gehört zur Vorgeschichte der modernen Rechtsstaatlichkeit und zur Ausbildung großer Marktwirtschaften. Gerade in diesem historischen Maßstab wird deutlich, wie wichtig es ist, dass wir für die heutige Migrationswelle nicht nur die Begriffe „Flüchtling“ und „Arbeitsmigrant“ zur Verfügung haben, sondern auch den Begriff des bindungslosen Migranten.

Damit ist auch eine ganz eigene Handlungsweise der Zielländer gefordert, die sich von der Nothilfe (beim Flüchtling) und von der Integration (beim Arbeitsmigranten) prinzipiell unterscheidet: Als Antwort auf die bindungslos-vagabundierende Migration wird eine einhegende, zurückweisende, repressive Politik gebraucht. Ein Wachstum dieses Milieus kann kein modernes Land tolerieren – hier brauchen wir eine offen erklärte Null-Toleranz-Politik.

Nach Nizza - Ein Nachwort aus aktuellem Anlass

Der Terrorangriff in Nizza und auch der blutige Angriff in einem bayrischen Regionalzug am Montag zeigen, wie dringlich es ist, die zerstörerischen Kräfte in der Migration endlich wahrzunehmen. Wenn der sogenannte „Islamische Staat“ nun zu Einzelaktionen mit allen Mitteln, die der moderne Alltag zur Verfügung stellt, aufruft, dann mobilisiert er nicht eine Organisation, sondern appelliert an ein soziales Milieu: das Milieu der entwurzelten, vagabundierenden Migration. Umso wichtiger ist es, nun alles zu tun, um ein weiteres Anwachsen dieses Milieus zu verhindern – also vor allem ein sofortiger Stopp zusätzlicher Einwanderung. Die weit über eine Million Migranten, die seit dem vergangenen Sommer völlig unkontrolliert ins Land drängen konnten, haben vor allem dies Milieu vergrößert. Deshalb darf es nicht sein, dass diese Leute jetzt ohne Überprüfung und ohne abgeschlossene Asylverfahren unter dem Motto „Integration“ in unsere Wohnhäuser, Schulen und Betriebe aufgenommen werden. Stattdessen muss endlich ein glaubwürdiger Ausweisungsdruck aufgebaut werden - zum Beispiel dadurch, dass Duldungen schon bei kleineren Vergehen zurückgenommen werden. Und dadurch, dass die längst ausstehenden Abschiebungen endlich durchgeführt werden.

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Gerd Brosowski / 20.07.2016

Treffliche Beobachtungen, eine kluge Analyse,  ein Artikel, der in jeder Zeile Ruhe und Können ausstrahlt: Eine Wohltat in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist. Kompliment und Dank! Sie machen Vorschläge dazu, wie es weitergehen soll. Zum Glück gibt es gute Vorbilder, an denen man lernen kann. Zur Lösung der Probleme im Innern macht Israel vor, wie es gehen kann, was den Schutz der EU-Außengrenzen angeht, mögen Australien und die spanischen Enklaven in Nordafrika als Muster dienen. Das alles widerspricht diametral der Politik der Merkelklatura, die ja tatsächlich ein Referat eingerichtet hat, um den Bürgern zu erzählen, wie man „gut leben“ könne…Neuwahlen sind unausweichlich. Aber wer soll die Drecksarbeit machen, die nun ansteht? In die zweite Reihe gehören junge, kräftige, tüchtige Leute, keine Parteiwaschlappen. Aber wer soll in die erste Reihe gehen, wer wagt sich in ein solches Kriegskabinett hinein? Wer sich darauf einlässt, wird bald von der Öffentlichkeit zerrieben sein; auch ein Churchill war nach wenigen Jahren als Kriegspremier politisch erledigt. Also keine zu jungen Leute. Eher alte, wenn auch mit mancherlei Handicaps belastete Menschen. Ehemalige Merkel-Opfer, die Abends lieber zu Bett gehen als in Talkshows herumzuschnattern. Denen das Gezischel der TV-Gänschen egal ist, erfahrene, hartgesottene Leute mit Nehmerqualitäten und einer Portion Sturheit,  wenn auch nicht unbedingt kreative Gestalter. Leute, die bereit sind, sich auf ihren letzten, kurzen, schmerzhaften, aber vielleicht wichtigsten Kampf in der Politarena einzulassen. 

V. Huber / 20.07.2016

Danke für den informativen wie differenzierten Beitrag.

Geert Aufderhaydn / 20.07.2016

Ihr Artikel zitiert zu Recht einige Ungeheuerlichkeiten, um dann aber mit den Forderungen weit hinter dem Notwendigen zurückzubleiben. Nehmen wir nur einmal die “Duldung”:  Sie verlangen, daß Duldungen “schon bei kleineren Vergehen zurückgenommen werden”.  Damit fordern Sie, das sinkende Schiff, kaum, daß es sich zur Seite gelegt hat, unverzüglich mit Pappbechern leerzulenzen.  Mir bleibt dabei das Lachen im Halse stecken. “Abgelehnt” heißt:  raus, sofort, am besten vom Gerichtssaal weg! Damit wir uns nicht mißverstehen: ich finde Ihren Artikel notwendig, gut, hilfreich. Trotzdem kann ich nicht umhin, ein wenig daran herumzunörgeln.  Was mir z.B. auch noch fehlt, ist der Hinweis, daß die SPD seit langem schon dafür kämpft, daß jeder, aber auch jeder, der hier lebt, so schnell wie möglich bundesweit (ohne dt. Pass!) wählen dürfen soll. Na klar, so wird ein Schuh daraus - SPD, Grüne, Linke öffnen Deutschland weit wie ein Scheunentor und versprechen Rundumvollversorgung, bezahlt vom dt. Steuermichel. Man muß nur die mit dem Weißen Hut wählen! Ein entsprechendes Thesenpapier wurde von Fischer und Cohn-Bendit schon vor ca. 30 Jahren veröffentlicht. Last not least: “Flüchtlinge”. Natürlich eine der dreistesten Lügen des Apparats. Im Internet kursiert der Spruch: “wir können euch nicht zwingen, die Wahrheit zu sagen, aber wir können euch zwingen, immer dreister zu lügen. ” Ich verfolge täglich, wie frech und durchsichtig inzwischen gelogen wird - immerhin ein Indiz, daß ihnen das Wasser bis zum Halse steht. Aber wie kam es eigentlich zu dem Ausdruck “Füchtlinge”. Nach meiner Kenntnis - die ist zugegeben ein wenig zusammengelesen; bin daher für jede Korrektur dankbar -  hatte die Formulierung “Schutzsuchende” - wohl auch wg. der Sperrigkeit im täglichen Gebrauch eine kurze Halbwertszeit. Die reichte aber gerade, um Fr. Merkel mit Hilfe ihre fieberhaft arbeitenden Ressortgruppen eine weitere (!) formaljuristisch korrekte Umgehung deutscher Gesetze zu ermöglichen. Problem: a) wer aus einem sicheren Drittland (z.B. Österreich ) kommt, darf in Deutschland keinen Asylantrag stellen b) wer kein gültiges Visum besitzt, darf die dt. Grenze nicht überschreiten - sonst Festnahme, ggf. bumbum vom Grenzschutz Lösung: Umetikettierung zum “Flüchtling” - huch, da haben wir ja die Europ. Flüchtlingskonvention; derzufolge dürfen wir die Leute alle, alle aufnehmen Fr. Merkel hat das wieder mal ziemlich smart gemacht.  Aber die Geschichte ist voll von Leuten, die schließlich über ihre eigene Schläue gestolpert sind . . .

Detlef Dechant / 20.07.2016

Sie schreiben, für die dritte Gruppe gäbe es keine Bezeichnung. Wie wäre es mit “Sozialmigrant”? Nicht repräsentativ aber immerhin interessant sind Erfahrungen im Nahbereich. So stellten wir in unserem Umfeld fest, dass die Flüchtlinge aus Syrien und Irak durchweg sehr lernbegierig und engagiert sind. auch mit der Integration gibt es wenig Probleme. Anders sieht es mit den Migranten aus dem Magreb aus. Da stellten wir fest, dass viel gar nicht auf der Flucht waren, sondern schon viel früher nach Spanien und Portugal gegangen sind und dort gearbeitet haben - legal und auch illegal. Durch die Zuname der Arbeitslosigkeit dort verloren auch sie die Arbeit, konnten dort auch in keinem Sozialsystem “unterschlümpfen”. So hatten sie die Wahl: Zurück in die Heimat oder weiter in der EU unter ein anderes soziales netz. Da kam ihnen Deutschland gerade recht. Lust auf Arbeit, Lernen, Integration = 0!

Joachim Tangemann / 20.07.2016

Eine ausgezeichnete, klarsichtige Analyse. Es wäre gut, wenn die Regierungsclowns und die Integrationsgaukler aus den einschlägigen Parteien und deren Souffleure aus der Migrationsindustrie sich dieser Problematik stellen würden. Ich fürchte aber,dass dies ihre Lebenslüge und Verdrängung nicht zulässt.  Die Zeit wird knappfürchte ich, wenn wir nicht schon die rechtzeitige Umkehr verpasst haben.

Der Klaus / 20.07.2016

Sehr guter Artikel in dem wahrscheinlich mehr Hirnschmalz steckt, als in den Köpfen und Entscheidungen sämtlicher Politiker der letzten 10 Jahre.

Fridolin Kiesewetter / 20.07.2016

Schon Konfuzius wußte, daß das Wichtigste im Staatswesen sei, alle Dinge beim rechten Namen zu nennen. “Man dulde nicht, daß in den Wörtern irgend etwas in Unordnung ist. Das ist es, worauf alles ankommt.” Und Karl Jaspers: “Es ist keineswegs gleichgültig, wie man die Sachen nennt ... Der Name schon bringt eine Auffassungstendenz mit sich, kann glücklich treffen oder in die Irre führen. Er legt sich wie Schleier oder Fessel um die Dinge.” Schon allein die Tatsache, daß mit einemmal alle Einwanderer Flüchtlinge genannt wurden, zeigte jedem Nachdenklichen von Anfang an eindeutig, daß man uns betrügen wollte.

W. Kirchhoff / 20.07.2016

Ich fürchte, das Gegenteil wird passieren. Zum einen dürften wir mit einem massiven Familiennachzug rechnen. Wie am Attentäter von Würzburg erkennbar, besteht der staatliche Kontrollverlust weiterhin. So ist weder die Identität, noch das Alter gesichert. Wahrscheinlich ist es ein 25-jähriger Pakistani. Da im Gegensatz zu Raffelhüschen, der der nächsten Generation allein für die in 2015 gekommenen Migranten ein Finanzierungsloch von 1,5 Billionen Euro aufmacht,  die Bundesregierung alles tun wird, um eine hohe Wertschöpfung dieses Personenkreises für Deutschland vorzugaukeln, wird das später befriedete Syrien von Deutschland Ausgleichszahlungen für die dort fehlenden Facharbeiter, Ingenieure und Ärzte fordern. Wobei die wirklichen Leistungsträger, wenn überhaupt, in die USA oder nach Kanada gegangen sein dürften. Aber in einem Land, wo eine stasibelastete linksextreme Geldmaschine namens Amadeu-Stiftung die Denunziation kritischer Bürger übernommen hat, und der Linksregierung trefflich zuarbeitet, ist nichts anderes zu erwarten.

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