Im Sommer des Jahres 2015, kurz bevor die Kanzlerin entschied, dass an den deutschen Grenzübergängen keine Kontrollen stattfinden sollen, wollte die Linksfraktion von der Bundesregierung wissen, ob ihr Erkenntnisse darüber vorlägen, dass der Islamische Staat „als Flüchtlinge getarnte Kämpfer nach Deutschland einschleust". Die Antwort der Bundesregierung fiel eindeutig aus:
Der Bundesregierung liegen keine belastbaren Hinweise vor, wonach sich IS-Mitglieder gezielt unter Flüchtlinge oder Asylsuchende mischen bzw. sich selber als solche ausgeben, um einen Aufenthaltsstatus in Deutschland oder anderen europäischen Ländern zu erlangen.
Nun weiß die Bundesregierung bis heute nicht, wie viele Flüchtlinge oder Asylsuchende nach Deutschland gekommen sind. Und wo diejenigen abgeblieben sind, die nicht registriert wurden. Und sie kann es sich nicht erklären, wieso immer noch ca. 15.000 jeden Monat kommen, wo doch die Balkanroute – gegen den erklärten Willen der Kanzlerin – dichtgemacht wurde. „Die Zahlen", schreibt der SPIEGEL, „stagnieren auf einem bemerkenswert hohen Niveau" und vermischt, wie inzwischen allgemein üblich, Asylsuchende mit Flüchtlingen.
Dabei kommen „neue Herausforderungen" auf uns zu. Jetzt wollen die Frauen und Witwen der IS-Killer, die aus Deutschland in den Irak und nach Syrien aufgebrochen sind, um sich dem IS – und sei es nur als sexuelle Reservearmee – anzuschließen, nach Deutschland zurück. Der Präsident des Verfassungsschutzes macht sich Sorgen und Claus Kleber stellt fest: „Terror bekommt andere Gesichter".
Eines dieser „Gesichter" heißt Nadja, kommt aus Frankfurt und bittet Mutti Merkel um Hilfe. Sie habe Deutschland vor ein paar Jahren verlassen, jetzt wolle sie „mit ihren Kindern zurück nach Deutschland", damit sie "ganz normal aufwachsen, wie alle Kinder". Frau Merkel müsse vor ihr „überhaupt keine Angst haben", sie sei „keine Terroristin" und habe nur „einen Fehler gemacht".
Bevor Nadja, die Unschuld aus Deutschland, sagen kann, sie habe doch nur ihrem Mann die Stange gehalten, ihn bekocht und die Blutflecken aus seiner Uniform rausgewaschen, kommt Prof. Susanne Schröter vom Frankfurter „Forschungszentrum Globaler Islam" zu Wort. Viele Kinder, sagt sie, seien vom IS „systematisch indoktriniert und brutalisiert" worden, einige sogar genötigt worden, „Gefangene zu erschießen", man könne aber nicht vorhersagen, „wie diese Kinder in unserer Gesellschaft reagieren" würden: „Wir sind nicht darauf vorbereitet."
Ja, das ist wirklich die Frage der Fragen. Wie werden die Kinder der IS-Kämpfer, die „systematisch indoktriniert und brutalisiert" und sogar genötigt wurden, „Gefangene zu erschießen", wie werden sie auf unsere Gesellschaft reagieren? Werden sie uns bereichern, unsere Gesellschaft noch bunter und weltoffener machen? Hat nicht vor kurzem ein „zwölfjähriger Deutsch-Iraker" versucht, den Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen in die Luft zu jagen? Wäre es nicht besser, wenn die Kinder dort blieben, wo sie sind? Am besten in der Obhut der Familien ihrer Väter?
Nein, sagt Prof. Susanne Schröter vom Frankfurter „Forschungszentrum Globaler Islam", man müsse schauen, „ob man die geeigneten Fachkräfte hat, ob man die geeigneten Maßnahmen findet", um diese indoktrinierten und brutalisierten Kinder umzupolen. Es sei aber auf keinen Fall so, „dass die Welt das erste Mal mit radikalisierten und schwerst traumatisierten Kindern zu tun hätte". Man müsse vor allem „sehr genau differenzieren zwischen Extremismus, insbesondere gewalttätigem Extremismus, auf der einen Seite, und zwischen ganz normalen Muslimen, die vom Terror genauso betroffen sind wie Nichtmuslime", sie habe „vollstes Vertrauen, dass die Politik weiß, was sie tut, dass die Mehrheit aller in Deutschland lebenden Muslime selbstverständlich überhaupt nichts zu tun haben mit dem Terror, selbstverständlich nichs zu tun haben mit Extremismus". Selbstverständlich!
Wer heute immer noch darauf vertraut, dass die Politik weiß, was sie tut, der muss die letzten zwei Jahre entweder gepennt oder damit verbracht haben, sich auf einen Auftritt im heute-journal vorzubereiten.