Soweit ich weiß, werden doch die öffentlich-rechtlichen Anstalten über die Gebühren der Bürger finanziert. Also sollten demokratische Standards gelten. Wenn nun die Kanzlerin die Intendanten zu einem “informellen” Treffen einbestellt, über dessen Inhalte der Souverän nichts erfahren darf, dann…läßt mal wieder die DDR grüßen. Und Kleber paßt da auch ins Bild.
Hr. Kleber war ja jüngst auch ganz empört, als er über den 25. Jahrestag der vom Volk der Andersartigen erzwungenen Abschaltung der Aktuellen Kamera des DDR-Fernsehens berichtete. Empört über diese Sendung, die Einflussnahme der SED-Bonzen. Aber dennoch gut möglich, dass auch er mal als Zeitzeuge befragt wird wie Klaus Feldmann, der letzte AK-Sprecher. Allzuviel Abstand ist nicht mehr.
Sorry, aber die angegebene Quelle für Merkels Einberufung der Intendanten verweist ihrerseits als Quelle auf Achgut, womit wir uns im Kreise drehen. Ich hätte wirklich gern gewußt, wie diese These belegbar ist. Könnte man einen Beleg nachreichen?
Sehr geehrter Herr Broder, bei Quellenangaben auf eigene Artikel verweisen ist nicht immer schlau. Monika Bittl: Sie wundern Sich – besonders derzeit – über die Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender? Ich wundere mich nicht mehr, seitdem ich erfahren habe, dass Angela Merkel vergangenen Mittwoch, 30. September 2015, ALLE Intendanten der öffentlich-rechtlichen Sender zu sich bestellte. Über was die wohl gesprochen haben? Bestimmt nur über den Wetterbericht! (Fundstück: achgut.com) Trotzdem herzliche Grüße Uwe Peters
“Jenau so isses!” Als ich Klebers beleidigtes Geplapper vernahm musste ich zuerst grinsen. Doch dann wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte über soviel “weiss von nix”. Herzliche Grüße aus Israel Dean Grunwald Israel Nachrichten Ltd.
Gibt es zu diesem Intendanten-Rapport irgendeine andere, zitierfähige Quelle als der Link, der wiederum zurückverweist auf achgut.com? Nichts gegen Frau Bittl, aber alle Google-Verweise führen wieder zurück zu ihr, und wo sie ihrerseits die Information her hat, bleibt sie uns leider schuldig.
Dennoch muß ja danach Merkels Befehl auf irgendeine Weise bis zu Kleber vorgedrungen sein. Und das wird er sehr wohl bemerkt haben. Aber das hat er ja auch nicht dementiert. Genau wie bei anderen Unternehmen gibt es auch im ZDF eine Betriebsblindheit: die Gruppe der Menschen bestätigt sich gegenseitig in ihren Ansichten. Ich frage mich, warum er dieses Statement gebracht hat. Diejenigen, die ihm nicht glauben, wird er so auch nicht überzeugen können. Diejenigen, die ihm glauben, nicken verständig mit dem Kopf. Diejenigen, die zweifeln, zweifeln danach noch immer. Eine bloße Behauptung alleine wirkt wenig überzeugend. Ich denke, er hat es für sich selber getan. Eine Imagepflege. Wenn er wirklich wissen möchte, warum so viele Menschen die Berichterstattung für verzerrt halten, könnte er z.B. hier schlauer werden. Er könnte diese Zweifel und Kritikpunkte in seiner Ansprache aufgreifen und ihnen etwas entgegen stellen. Hat er aber nicht. Und deswegen glaube ich den Nachrichten nur noch wenig und sehe sie entsprechend selten. Ich bin nicht im Osten aufgewachsen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass dort Aktuelle Kamera und Neues Deutschland nur aus beruflichen Gründen von einer kleinen Minderheit des Politapparates verfolgt wurde, um die tagesaktuelle Parteilinie zu kennen. Darauf läuft es bei uns hinaus. Sehr schade. Übrigens: Den Schießbefehl hat es auch nicht gegeben.
Im Zuge der vorauseilend gehorsamen Umsetzung solcher »Grundlinien der Berichterstattung« – es ist übrigens nicht nötig, Pseudojournalisten wie Herrn Kleber zu manipulieren, denn die können sich gar nicht mehr vorstellen, dass sie etwas anderes überhaupt nur denken könnten als den automatischen Unsinn, der aus ihnen plappert und der präzise dem schlechten Allgemeinen entspricht, das eine konsensuale Milchmädchendarstellerin wie Frau Merkel ebenso unfreiwillig perfekt verkörpert – ist kein anderes Verb als »will« mehr möglich: Die Welt als Wille und Verlautbarung. Vorgestern endlich hat auch Frau Gerster es geschafft, seitdem ist Neusprech total: Sechs von sechs Hauptnachrichten der »heute«-Sendung begann die Dame mit der rhetorisch optimierten Mimik mit einem Satz, der folgendem Schema folgt: Subjekt – »will« – Objekt – »besser« / »noch besser«– Hilfsverb. Subjekt ist immer was Gutes, also »Die Bundesregierung«, »Die Europäische Union«, »Die UNO«, »Die Weltgemeinschaft« oder »Bundeskanzlerin Merkel«. Prädikat ist immer »will«. Objekt ist auch immer was Gutes, also »das Weltklima«, »den Friedensprozess«, »das Wirtschaftswachstum« oder »die Willkommenskultur in Deutschland«. Adverb ist immer »besser« oder »noch besser«. Als Hilfsverben dienen ausschließlich: »retten«, »helfen«, »schützen« – nur das gute »bergen« bleibt Sache der Freiwilligen Feuerwehr. (HED)
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