Die gestrigen Beschlüsse der EU zu Klimaschutz und Energiesicherheit geben mir so einige Rätsel auf. Ich hab mal ganz laienhaft ein paar Überschlagsrechnungen angestellt. Wenn es jemand besser weiß und mir erklären kann, bin ich sehr froh darüber. Also: Laut EU-Beschluss sollen ja bis 2020 rund 20 Prozent des gesamten Energieverbrauches aus erneuerbaren Energien gedeckt werden (sie müssten ihren Anteil in Deutschland damit mehr als vervierfachen). Wind, Wasser, Sonne und Biogas eignen sich aber hauptsächlich zur Stromerzeugung. Der Anteil des Stroms am deutschen Energieverbrauch liegt bei gut 20 Prozent. Soll also künftig der gesamte deutsche Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt werden? Brauchen wir keine konventionellen Kraftwerke mehr? Und wie pünktlich ist dann die Bundesbahn? Ok.ok. Etwa die Hälfte der erneuerbaren Energien fällt laut dieser Quelle in Form von Festbrennstoffen wie Holz an und Biokraftstoffe werden heftig gefördert. Sollte der Bärenanteil der erneuerbaren Energierzeugung also künftig auf diesen Bereich fallen, dann frage ich mich, wo die Flächen dafür herkommen sollen. Dreimal soviel Biosprit heißt doch wohl dreimal soviel landwirtschaftliche Flächen? Und was bedeuten die Monokulturen hinsichtlich des Pestizideinsatzes und für die Artenvielfalt? Nahrungsmittelproduktion und Spritproduktion treten ja jetzt schon verstärkt in Konkurrenz zueinander, was bedeutet das für die armen Länder? Und last but not least: Müssen wir uns um die Tropenwälder jetzt nicht ernsthaftere Sorgen machen als je zuvor? Packen wir den Tiger endgültig in den Tank? Was meinen Naturschützer dazu?