Gastautor / 11.10.2015 / 20:05 / 12 / Seite ausdrucken

Ich glaub, ich muss kotzen

Gerd Buurnann

11. Oktober: Der Spiegel schreibt:

“Israel reagiert auf die zunehmenden Attacken zumeist junger oder jugendlicher Palästinenser, die mit Steinen oder Messern bewaffnet sind, mit scharfen Polizeikontrollen und militärischem Druck. Gut ausgebildete Soldaten und Polizeikräfte gegen Teenager mit Küchenmessern und selbst gebauten Brandsätzen – es ist eine Spirale der Gewalt mit ungleich verteilten Mitteln.”

Vor fünfundsiebzig Jahren hätte Der Spiegel vermutlich geschrieben: “Deutschland baut nur Duschen. Juden in Warschau reagieren mit Gewalt!”

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Andreas Hanfeld / 12.10.2015

Man sollte dem Schreiber des Spiegels hoch anrechnen, dass er sich den Hinweis auf stumpfe Küchenmesser mit zu kurzer Klinge und abgerundeter Spitze verkniffen hat. Das ist doch dann fast schon wieder ausgeglichene Berichterstattung. Der Inhalt des Spiegels stösst mir seit einiger Zeit sauer auf. Die aktuelle Nummer brachte das Fass zum Überlaufen. Ich habe den Spiegel daraufhin abbestellt.

Stephan Reisfeld / 12.10.2015

@Lorenz: Denken Sie ernsthaft, dass es noch allzu viele Privatabonenten gibt? ~820.000 Exemplare passen bequem in die Lehrerzimmer, Redaktionsstuben und SPD/Gewerkschaftsbüros Landes. Von denen hat keiner einen Grund, das Ding abzubestellen - naja, bis sie das zeitliche segnet. Der Rest der Exemplare geht an den Lesezirkel, wo er gut in die Reihe mit Bunte, Welt der Frau und Sportbild passt und die Beistelltische der Arztpraxen nicht verstauben lässt. Erst wenn bis in 5 Jahren jeder, also wirklich jeder, dauernd ein Smartphone in der Hand hält wird dem analogen Spiegel die Masse wegbrechen. So lange werden sie ihrer holden Leserschaft aber noch Qualitätsmist erzählen.

Dr. Rafael Korenzecher / 12.10.2015

Die in unseren Israel-Diffamierungs-Medien durchweg gängige und zur absolut selbstverständlichen, unwidersprochenen Gewohnheit gewordene Täter-Opfer-Verkehrung at its worst. Die in den ersten Nach-WWII-Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts hierorts etwas zurückgestellte “Die Juden sind immer und an allem Schuld”-These gehört—seit die hiesigen Pseudo-Gutmenschen ihr mit der Muttermilch der Geschichte aufgesogenes antijüdisches Sentiment wieder ungeniert und voll hinter der täglich wahrer werdenden Aussage “Der Islam gehört zu Deutschland” ausleben dürfen—wieder zur breit akzeptierten Laufbahn-Empfehlung und unverzichtbaren geistigen Erst-Ausstattung nahezu jedes Karriere-bewußten Mainstream-Politik- und -Medien-Vertreters. Das wirklich Tröstliche daran dürfte nur sein, dass in nicht allzu ferner Zukunft nicht nur das demokratische, dem abendländischen Gedankengut zugehörige Israel und die an der kulturellen Werdung des Abendlandes in der Geschichte maßgeblich beteiligten Juden wieder vollständig aus Deutschland ausgegrenzt werden und bleiben. Auch die humanistische deutsche Klassik und Kultur eines Lessing, Kant und Goethe ( von dem Juden Heine gar nicht zu sprechen ) gehören bereits heute weniger zu Deutschland als der mit fast jedem ebenso willkommen geheissenen wie Integrations-unwilligen islamischen Zuwanderer wachsende Einfluß der islamischen Intoleranz gegenüber unserer westlichen Lebensweise. Bei dem von unserer suizidalen Selbstaufgabe-Politik an den Tag gelegten Tempo der Eigen-Abschaffung dürfen wir uns jetzt schon darauf freuen, dass in dem gerade entstehenden wunderschönen Germanistan in Zukunft sogar Deutschland und die Deutschen nicht mehr zu Deutschland gehören werden und sich der eine oder andere redliche Antisemit noch nach seinen Juden sehnen wird. Dr. Rafael Korenzecher

Christian Schulz / 12.10.2015

Es ist schon irgendwie paradox. Was bitte hätte der Spiegel geschrieben, wenn Israel statt gut ausgebildeter Polizisten und Soldaten, die eben gelernt haben diszipliniert und kontrolliert zu agieren, eine schlecht ausgebildete, mit Messern und Knüppeln bewaffnete Bürgerwehr eingesetzt hätte? Es ist egal was Israel tut, es ist immer falsch und alles schuld. Die Rollen von Gut und Bòse sind fest verteilt. Das ergibt dann ein rassistisches Vorurteil. Wenn man es konsequent durchhält eine linke Meinung zur Unterdrückung der Palästinenser.

Raimund Heinz / 12.10.2015

Das Abo habe ich schon vor Monaten gekündigt, selbstverständlich mit Verweis auf den journalistischen Niedergang des einst verdienstvollen Magazins. Rudolf Augsteins Maxime war es, zu “schreiben, was ist”. Es ist unglaublich, wie weit sich DER SPIEGEL davon entfernt hat.

Stefan Sint / 12.10.2015

Das kommt wohl davon wenn man MSword auf seinem PC aus dubioser Quelle installiert. Eigentlich sollte der Satz heissen: Teenager mit Küchenmessern und selbst gebauten Brandsätzen gegen unbewaffnete Zivilisten – es ist eine Spirale der Gewalt mit ungleich verteilten Mitteln.”

Wilfried Paffendorf / 12.10.2015

Ja, werter Herr Buurnann. Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich manchmal kotzen möchte, wenn ich mir eine Lektüre der Mainstream-Medien - oder besser “Wahrheitsmedien” - vornehme. In den 60er und 70er Jahre war der Spiegel für mich ein Leitmedium. Diese Zeiten sind längst dahin und an mir verdienen die seit langem nicht mehr einen müden Cent. Wer solche Artikel wie im Spiegel schreibt , ist in meinen Augen ein geschichtsvergessener Trittbrettfahrer von übler Sorte und ein Hetzer. Ich frage mich, was das für Leute sind und was die antreibt? MfG

Joschua Pauli / 11.10.2015

Nachdem ich dieses Titelbild von 1967 gesehen habe, wundert mich eigentlich gar nichts mehr, was im “Spiegel” so über Juden zu lesen ist: https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/image/title/SP/1967/25/300 Laut Wikipedia bezeichnet der Begriff Wahn “Fehlwahrnehmungen und/oder Fehlbeurteilungen der Wirklichkeit, die unabhängig von persönlichen Erfahrungen auftreten können und an der auch angesichts von gegenteiligen Beweisen mit absoluter subjektiver Gewissheit festgehalten wird.” Der Blick deutscher Journalisten auf Israel und den Nahostkonflikt scheint mir diese Definition zu erfüllen.

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