Antje Sievers / 04.03.2018 / 14:30 / Foto: Pink Sherbet / 25 / Seite ausdrucken

Ich back mir eine Sugar-Mama

„Sabine, 52, heiratet Mahmoud, 25. Kann das Liebe sein?", fragt Zeit Online „Bezahlen ältere Österreicherinnen Flüchtlinge für Sex?" fragt man in den HNA Auch das Schweizer Newsportal 20min.ch behauptet süffisant: „Ältere Frauen nehmen Flüchtlinge für Sex auf". Und schnell ist in den Social Media sogar von „Sex-Sklaven" die Rede, abstoßend untermalt von Bildern möglichst wabbeliger und faltiger Frauen zusammen mit exotischen Epheben. Die Flüchtlingskrise hat eine neue Steilvorlage für Frauenhasser kreiert: Die Sugar-Mama.

Reife Frauen „halten" Flüchtlinge als „Lustknaben"? Im Käfig? An der Leine? Wahrscheinlich gibt es im Einzelfall Ähnliches, da es bekanntlich nichts gibt, was es nicht gibt. Im Wesentlichen dürfte das Thema „Sugar-Mamas" aber der unreifen Fantasie von Redakteuren entsprungen sein, die ihre einsamen Abende mit einem Ratskrone Pilsener und einer Packung Kleenex in vertrauter Gesellschaft ihrer rechten Hand vor der Youpornabteilung „MILF's" verbringen. Wer es nicht weiß oder zu faul zum googeln ist: MILF bedeutet Mother I'd Like to Fuck. Eine schöne reife Frau bringt dem unerfahrenen jungen Draufgänger alles über Sex bei. Das mag besonders für junge Männer aufregend sein – für Frauen ist die Vorstellung so erregend wie eingeschlafene Füße.

Auf die abstruse Idee, junge muslimische Männer ließen sich von einer Ungläubigen, die altersmäßig die Mutter oder Großmutter sein könnte, als williges Sexhäschen benutzen, kann nur kommen, wer von der muslimischen Kultur nicht die geringste Ahnung hat. „Bezahlter Sex kann psychische Folgen haben und zu einer Abwertung des Frauenbildes insgesamt führen." Das sei für diese Männer „doppelt erniedrigend, da sie aus einer Kultur kämen, wo der Mann das Sagen hat."

Die rührende Geschichte von Mohammed

Aber ist das wirklich so? Dass Männer im Orient das Sagen haben, hat man immerhin schon mitgekriegt. Was man hingegen nicht weiß, ist, dass sich diese Männer niemals freiwillig in eine Beziehung begäben, die sie in ihrer Heimat der Lächerlichkeit preisgeben würde. Es sei denn, es sprängen dabei massive Vorteile heraus.

Der Weg nach Europa führt am sichersten und einfachsten über europäische Frauen. In Europa will man das nicht wahrhaben, im Orient und in Afrika weiß man das seit vielen Jahrzehnten. Ältere Frauen sind selbstverständlich bevorzugte Objekte, da sie in der Regel in finanziell gefestigteren Verhältnissen leben und emotional wesentlich bedürftiger sind. Zwar wird den gutgläubigen Frauen im Zweifelsfall immer die rührende Geschichte von Mohammed und seiner älteren Frau Khadeja erzählt, aber der Teil, auf den es ankommt, wird für gewöhnlich ausgelassen: Mohammed war nach dem Tod der wohlhabenden Karawanenführerin finanziell grundsaniert.

Natürlich hat nichts davon mit Liebe zu tun. Natürlich wissen Männer von Casablanca bis Kabul, dass europäische Frauen auf die beklopptesten Liebesschwüre hereinfallen, solange sie von einem schutzbedürftigen, schwer traumatisierten Exoten kommen. Daher haben die Männer die entsprechenden Phrasen auch schon im Vorwege auf dem Smartphone gespeichert. Natürlich wissen sie, wie man Europäerinnen psychisch und emotional von sich abhängig macht. Und, nun kommt die große Enttäuschung, nicht einmal mit Sex hat das Ganze wirklich etwas zu tun – jedenfalls für die Frau. Die Bedürfnisse des Mannes stehen selbstverständlich im Vordergrund, ihre sind nachrangig, ein Nein wird nicht akzeptiert, und die meisten Frauen schildern den Sex später als außerordentlich unbefriedigend.

Die Geschichten klingen alle gleich

Leider habe ich diese Geschichten oft genug gehört, und spätestens nach dem dritten Mal klingen sie alle gleich. Etwas Besseres, als bei einer älteren Frau privat unterzuschlüpfen, kann den meisten jungen Flüchtlingen kaum passieren. In der Regel wohnen und essen sie kostenfrei, Kleidung und anderes wird ihnen nicht selten spendiert; sie müht sich ab, ihm richtiges Deutsch beizubringen, ihm Jobs und Ausbildungsplätze zu verschaffen. Und natürlich schlafen sie oft mit der Frau des Hauses. Die meisten Frauen haben das nicht einmal vorgehabt, werden aber mit List und Tücke dazu gebracht, denn da ist man ganz pragmatisch: Lieber Sex mit einer alten Fregatte, als gar keine action.

Leider neigen Frauen dazu, auch in den abstrusesten Fällen noch an die große und wahre Liebe zu glauben. Oder wenigstens an die große Freundschaft. Im worst case scenario heiraten sie ihren Schützling, damit er in den Genuss einer unbegrenzten Aufenthaltserlaubnis kommt.

Aber dann beginnt mitnichten das große Glück. Dann wird entweder die minderjährige Kusine nach Europa geholt oder die Ehefrau, die es natürlich die ganze Zeit über gegeben hat. Die Sugar Mamas jedenfalls bezahlen einen sehr hohen Preis. Am Ende der Affäre sitzen sie allein da, mit erheblichen emotionalen, psychischen und oft genug finanziellen Schäden. Arbeitslosigkeit, Verlust des Wohnhauses, Aufenthalt in der Psychiatrie, sogar so kann der Lebensstil der Frau enden, die man so launig Sugar Mama nennt. Im Desaster.

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Sibylle Abromeit / 04.03.2018

Hätte Frau Sievers auch für die umgekehrte Konstellation (alter, ekliger Deutscher, der sich aus einem Drittweltland - je nach persönlichen Vorlieben - eine zarte Mandelblüte, oder ein rassiges Vollblut besorgt) so viel Mitgefühl und Verständnis. Wahrscheinlich nicht, daher ist dieser Artikel ganz arg sexistisch und nicht ernstzunehmen.

Martin Lederer / 04.03.2018

Ja klar, werden diese Frauen ausgenutzt. Und ja klar wird ihre Einsamkeit, ihre emotionale Bedürftigkeit ausgenutzt. Und es gibt auch bei den Männern genügend “alte Deppen”. Das ist nicht auf Frauen beschränkt. Aber mein Mitgefühl hält sich wirklich in Grenzen.

Toni Keller / 04.03.2018

Nun ja da scheint es an der Reife der Frauen aber sehr zu fehlen. Im übrigen gab es solchen Geschichten schon vor 20, 30 Jahren,  und ein etwas anderes gelagerter Fall hat es mit “Nicht ohne meine Tochter” sogar zum Bestseller gebracht. Aber es will ja keine wissen.. Noch eine kleine Korrektur Frau Sievers, die Idee des Gigolo, der heißblütigen Italieners, stammt aus den 60er Jahren und schon damals pflegten sexuell befreite ältere Frauen, in den Süden zu reisen, um sich einmal so richtig gut zu fühlen, umschwärmt und umgarnt zu werden und dabei den Lover zu finanzieren.

Paul Siemons / 04.03.2018

Es gibt bei Facebook eine ganze Reihe dieser Damen, die jedes Bütterken, das sie ihren Zöglingen schmieren, stolz in Wort und Bild präsentieren. Andere zeigen bei Youtube, wie sich sie unter dem Deckmantel der aktiven Integrierungsarbeit vor ein paar Bongoklopfern winden und schlängeln, bis die Jungs ganz aus dem Takt geraten. Ich kenne persönlich etliche Frauen zwischen 30 und 65, die sich zu höchst unüberlegten Änderungen ihres hiesigen Beziehungsstatus hinreißen ließen und schon bald in seelisches Elend versanken; einer von ihnen durfte ich mal auf Englisch einen Brief an einen Tunesier schreiben, der sich seltsamer Weise trotz großzügig überwiesener Reisespesen einfach nicht mehr melden wollte.

Heinrich Rabe / 04.03.2018

Die betreffenden Damen sind typischerweise naiv-gutgläubige, sexuell oft unterbefriedigte und deshalb von jungen exotischen Männern leicht zu manipulierende Frauen, nicht bewusst und aktiv zu ihrem eigenen Vorteil handelnde Sugar Mamas. Das Vorgehen der Männer (und eben gerade nicht der Frauen) ist seit vielen Jahren bekannt, der Fachbegriff heisst „Bezness“.

Waltraud Köhler / 04.03.2018

Männer holen sich ihre Lolitas aus Thailand, Frauen sich ihre Boys inzwischen aus dem Flüchtlingsheim. Wo ist da der Unterschied? Richtig, da ist keiner! Beide Seiten nutzen in beiden Fällen den jeweils anderen aus. Gewinner in dem Spiel sind fast immer die Männer, da sie meist körperlich kräftiger sind. Das ist aber nur eine Regel der Natur, so alt wie die Menschheit. Und noch so viel Feminismus wird diese Regel nicht kippen können. Ce la vie.

Wolfgang Kaufmann / 04.03.2018

Das ist wie Bezness, nur ohne Flugmeilen. Also ökologisch korrekt.

Herrad Landsberg / 04.03.2018

Also, ich kenne etliche Frauen, vor allem aus kirchlichen Kreisen, die aus idealistischen Motiven in der Flüchtlingshilfe tätig waren. Diese Frauen, oft im Ruhestand, wollten einerseits helfen, andererseits noch eine sinnvolle Aufgabe und auch Anerkennung finden. Sie alle haben sich mittlerweile aus der Flüchtlingshilfe zurückgezogen, weil ihnen die ständige, aufdringliche und falsch-sentimentale Anmache der jungen Migranten extrem auf die Nerven ging. Diese Frauen erzählen mir, dass es den jungen Männern nicht nur um Vorteile, sondern tatsächlich um Sex ging. Denn bei selbstbewussten, jungen deutschen Frauen kommen die Migranten nicht an. Es war eben ein Fehler der Regierung, überwiegend junge Männer aus fremden Kulturen ins Land zu holen. Dadurch wurde das Geschlechterverhältnis in dieser Altersgruppe sehr ungünstig beeinflusst.

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