Henryk M. Broder / 31.10.2016 / 17:18 / 7 / Seite ausdrucken

Hurra! Wir stellen ein! Nee, lieber doch nicht.

Vor etwas mehr als einem Jahr, kurz vor der Eröffnung der IAA in Frankfurt, nannte Dieter Zetsche, der Vorstandschef von Daimler, die Aufnahme von mehr als 800.000 Flüchtlingen und die Versorgung dieser Menschen mit Arbeit eine "Herkulesaufgabe". Die wir natürlich schaffen könnten, wenn wir nur wollten. Wer an die Zukunft denkt, wird sie nicht abweisen, im besten Fall kann es auch eine Grundlage für das nächste deutsche Wirtschaftswunder werden – so wie die Millionen von Gastarbeitern in den 50er und 60er Jahren ganz wesentlich zum Aufschwung der Bundesrepublik beigetragen haben. Wer sein komplettes Leben zurücklasse, der sei hoch motiviert. Genau solche Menschen suchen wir bei Mercedes und überall in unserem Land. 

Nun haben wir genau solche Menschen überall in unserem Land, aber eben nicht bei Mercedes. Wie kommts? Alle sozialen Aufgaben bei der Wirtschaft abzuladen, das kann nicht funktionieren, sagt der Personalchef von Daimler, Wilfried Porth. Bis jetzt habe Daimer weniger als 100 Flüchtlinge eingestellt, in so genannten Brückenpraktika, um den Flüchtlingen zu helfen, überhaupt Arbeit zu finden. Mehr sei nicht drin. Wir können nicht an den Zeitarbeitern, die zum Teil schon länger für uns arbeiten, vorbei Flüchtlinge auf breiter Basis einstellen.

Nee, können wir nicht. Die Flüchtlinge sollen lieber Mercedes-Autos kaufen, statt bei Mercedes zu malochen. 

Bei der Gelegenheit würde ich gerne wissen, was all die Promis mit Vorbildcharakter und Medienpräsenz inzwischen machen, die gestern noch Refugees Welcome! gerufen und Benefizkonzerte organisiert haben. Was ist z.B. aus der Stiftung von Til Schweiger geworden, der ein Flüchtlingsheim bauen und Eis an Kinder in Hamburger Aufnahmelagern verteilen wollte? Til, bitte melden!

Siehe auch hier: Die Arbeitswelt derer, die mit ihren Händen Geld verdienen  

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Leserpost

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Maria Anna / 01.11.2016

Herr Zetsche war doch sehr erfolgreich mit seiner Wirtschaftswunderankündigung, zumindest in eigener Sache: der Subventionierung von Elektroautos durch den dummen Steuerzahler. Als da wären: 4000 Euro Kaufprämie, 10 Jahre KFZSteuerbefreiung, Ausbau der Ladeinfrastruktur. Dafür sagt man doch gerne so ein paar dumme Sätze bzw. springt der Kanzlerin öffentlich zur Seite!

Mary Roes / 01.11.2016

Geschätzter Herr Broder, wenn es Sie nicht gäbe, man müsste Sie erfinden! Sie können sich gar nicht vorstellen, wie wohltuend sich Ihre brillant geschriebenen Texte abheben von dem täglichen Geschreibsel der Lügenpresse und dem Gelaber der Dampfplauderer auf allen Kanälen! Zum Dank habe ich gestern drei Bücher von Ihnen bestellt!

Christel Richter / 01.11.2016

Mir war von Anfang an klar, dass das alles eine ausgemachte Schweinerei war, was der Bevölkerung mittels der Medien (auch als Lügenpresse richtigerweise bezeichnet) vorgemacht wurde. Erst sollten nur Ärzte, Rechtsanwälte, Ingenieuer und gut ausgebildete Menschen kommen! Hat man jedoch anläßlich der Bilder von Budapest, Ungarn auf der Autobahn und letztlich auf dem Münchner Bahnhof richtig hingesehen, konnte man bereits erkennen, dass das alles andere war, als die “große Bereicherung”.Wie aber sollte man diesen Mytos aufrecht erhalten? Nur durch weitere Lügen. Klar ist, dass alle bis auf wenige Einzelfälle, nichts anderes machen, als unsere Sozialsysteme plündern, solange, bis nichts mehr drin ist. Denn es kommen immer mehr, täglich. Aber auch die werden bei Daimler und in allen anderen Unternehmen keine Arbeit bekommen. Wie auch, denn sie sind Analphabeten, schlecht oder gar nicht ausgebildet. Und die vermummten Frauen, gleich welchen Vermummungsgrades, werden niemals wie unser deutschen Frauen fleißig arbeiten gehen, sich gut bilden, früh aufstehen und ihren Beitrag zur Gesellschaft leisten. Sie werden nicht anderes als Gebärmaschinen sein, während ihre aufgrund ihres Bildungsstandes und auch des Nicht Wollens sorgenden Männer niemals in der Lage sein werden, die Familie aus eigener Kraft zu ernähren. Da gehört schon mehr dazu. Das Leben in Deutschland ist teuer, Wohnung, alle Grundbedürfnisse erfordern einen Job, der sehr gut bezahlt sein muss, ansonsten müssen die Sozialsysteme greifen. Was hat eigentlich Frau Merkel, außer einen Kredit für die Fahrerlaubnis von Flüchtlingen, ausgehandelt, als sie im September die DAX Unternehmen ob ihrer Nichteinhaltung ihrer Versprechungen eingeladen hatte? Darüber gibt es nichts zu berichten. Nur eines, die Bevölkerung soll immer weiter verdummt werden. Wir machen uns Sorgen um die Zukunft, Sorgen um die Kinder, die von Armut bedroht sind, Sorgen um die Menschen, die in ein paar Jahren in die Rente gehen, Sorgen um unser Gesundheitssystem, das auch geplündert wird. Aber wer sich bei uns wahrhaftige Sorgen macht, ist rechts, fremdenfeindlich und sassistisch. Hauptsache die Presse macht als Führsprecher dieser völlig falschen Politik so weiter, denn wie sagt (George Orwell)  : Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen ...”

Ramona Kuhla / 01.11.2016

Apropos Til Schweiger, der in jeder Talkrunde seine gutmenschlichen Argumente plärrte und jede Kritiker in die rechte Ecke stellte! Jede Kamera und jedes Mikrofon wurde benutzt und jetzt? Pustekuchen! Das sind unsere Gutmenschen! Deshalb sollte dieses Wort auch in die Sprache eingehen,als “Unwort des Jahres”

Sonja Brand / 01.11.2016

In unserem kleinen Handwerksunternehmen (20 MA) haben wir in den letzten drei Jahren viermal den Versuch unternommen, kulturfremde Mitarbeiter in unseren Mitarbeiterstamm zu integrieren. An UNSEREM Willen hat es nicht gefehlt, eher war es andersherum. Dabei ging es sowohl um erwachsene Mitarbeiter als auch jüngere Auszubildende. Keinem einzigen dieser vier Leute war es möglich, pünktlich und zuverlässig zur Arbeit zu erscheinen, die Qualifikation konnte in keinem einzigen Fall aufgebaut werden (war ja vorher nicht vorhanden). Krankschreibungen folgten nach allerkürzester Zeit, alle vier MA haben von selbst nach kurzer Zeit gekündigt. Leiharbeiter hingegen waren dankbar für ein Jobangebot und haben sich sehr viel Mühe gegeben. Mittlerweile sind diese (ehemaligen Leih-) Mitarbeiter für unser Unternehmen ein (festangestellter) Gewinn geworden. Auf gutgemeinte, aber unrealistische Multikulti-Hilfen werden wir zukünftig verzichten.

Peter Groepper / 01.11.2016

Auch Ranga Yogeshwar (den ich ansonsten schätze) hatte schon 2015 als Lösung die einfache Formel vorgeschlagen, “jeder nimmt einen Flüchtling auf”. Erstaunlicherweise aber finde ich bei den allermeisten der Befürworter der Flüchtlingspolitik keine aufgenommenen “Flüchtlinge”. Es sollen wohl immer nur “die anderen” machen, oder “unsere Gesellschaft”, oder eben ganz einfach “wir alle”, aber nur in den seltensten Fällen der Befürworter selber, nämlich er oder sie ganz persönlich. Aber “man engagiert sich”, mit Worten, mit Spenden, mit Beifall, mit mitmenschlichen Argumenten. In grotesker Verdrehung wurde sogar ich schon von gutmeinenden in anklagendem Ton vorwurfsvoll und aufmunternd gefragt, wieviele “Flüchtlinge” ich denn in mein Haus aufgenommen habe. Nach meiner Verneinung und meiner identischen Gegenfrage wurde das Gespräch aber abgebrochen. Gerne würde ich gerade von Leuten, wie Herrn Zetsche, ihre heutge Meinung zu ihren Äußerungen vor Jahresfrist hören.

Dagmar Paetzel / 01.11.2016

Die Syrer von Sara Conner wohnen neben mir. In Ihrer Villa herrscht nun Ruhe, bei ins leider nicht. Der Geräuschpegel bis morgens um 3 Uhr ist beachtlich, da sich auf 72qm² bis zu 20 Personen tummeln. Die genaue Zahl ist unbekannt, wir schätzen, dass die Familie neun Mitglieder hat. Ein Polizeieinsatz brachte Besserung. Wir sind eine WEG und brauchten bislang keine Wasseruhren. Das hat sich nun geändert. Kostenpunkt : 500 €/Wohnung, . Dieser Betrag wurde aus der Rücklage entnommen, in die wir einzahlen - also mein Geld. Es mag vielen lächerlich vorkommen - mir tut das Wohngeld mit der Investitionsrücklage weh. Und wenn Herr Schäuble dann behauptet, dass kein Bürger Kosten hatte, bin ich fassungslos.

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