Henryk M. Broder / 23.11.2017 / 06:20 / Foto: Pixabay / 16 / Seite ausdrucken

Hurra, wir haben uns integriert!

Vor zwei Jahren und zwei Monaten wurde ein "Strategiepapier" bekannt, das die damalige Integrations- und Flüchtlingsbeauftragte der Bundesregierung, Staatsministerin Aydan Özoguz (SPD), selbst geschrieben hatte, "eine Art Masterplan für die gesellschaftliche Einbindung derjenigen, die in Deutschland bleiben werden". Frau Özoguz' Ausführungen, so Die Welt damals, würden mit einer "klaren Botschaft" enden:

„Wir stehen vor einem fundamentalen Wandel. Unsere Gesellschaft wird weiter vielfältiger werden, das wird auch anstrengend, mitunter schmerzhaft sein.“ Das Zusammenleben müsse täglich neu ausgehandelt werden. Eine Einwanderungsgesellschaft zu sein heiße, „dass sich nicht nur die Menschen, die zu uns kommen, integrieren müssen“.

In jedem normalen Land wäre eine Politikerin, die so etwas schreibt und befürwortet, sofort ihres Amtes enthoben und in eine Reha-Maßnahme eingewiesen worden. Deutschland ist aber kein normales Land, sondern die Idee vom Bessersein, Alleskönnen und anderen sagen, wo es lang geht. Das Zusammenleben täglich neu auszuhandeln, das kann vielleicht in einer WG funktionieren, deren Bewohner sich nicht darauf einigen können, wer den Müll entsorgen soll, nicht aber in einer Gesellschaft, welche das Zusammenleben gesetzlich geregelt hat.

Vom Gewaltmonopol des Staates bis zur Straßenverkehrsordnung. Wer das Zusammenleben täglich neu aushandeln möchte, der will den Rechtsstaat durch das Recht des Stärkeren ersetzen. Die Forderung, dass... nicht nur die Menschen, die zu uns kommen, sich integrieren müssen, ist an Irrwitz nicht zu übertreffen, auch wenn das gewünschte Ergebnis nicht klar ausgesprochen wird. Kopftuch, Burka und Hijab für alle, damit diejenigen, die Kopftuch, Burka und Hijab tragen wollen, sich nicht ausgegrenzt fühlen und nicht angestarrt werden!

Özogus "Strategiepapier" ist faktisch umgesetzt

Umso absurder ist es, dass Frau Özogus "Strategiepapier" faktisch umgesetzt wurde. Das Zusammenleben in Deutschland wird jeden Tag neu ausgehandelt, in der U-Bahn, im Hörsaal, auf dem Weihnachtsmarkt. Der Vorgang ist anstrengend, oft auch schmerzhaft und  führt gelegentlich auch zum vorzeitigen Ableben eines Beteiligten. Nicht immer, aber immer öfter, weswegen uns Fachleute für gesellschaftliche Transformation erklären, die Wahrscheinlichkeit, bei einem Verkehrsunfall getötet zu werden, sei viel höher als die, Opfer eines Terroranschöags zu werden.

Das, was heute Alltag in Deutschland ist, wäre noch vor fünf Jahren unvorstellbar gewesen. Darauf weisen unsere Autoren immer wieder hin. Wir wollen noch einen Schritt weiter gehen und in loser Folge dokumentieren, wie gut das tägliche Aushandeln unseres Zusammenlebens funktioniert. Auf gehts!

Nachdem die Jugendgewalt zuletzt Jahr für Jahr abnahm, verzeichnet eine Studie für 2016 wieder eine, wenn auch geringe, Zunahme. Aufällig ist der Anteil einer Bevölkerungsgruppe.

In Berlin gibt es etwa ein Dutzend kriminelle Familienclans. Die Verbrechen, die ihnen vorgeworfen werden, sind bestens geplant. Wie können Polizei und Justiz die Mauer ihres Schweigens durchbrechen?

Ebenfalls In Berlin bekommen ausreisepflichtige Asylbewerber einen Deutschkurs auf Staatskosten.

In Leipzig haben zwei Männer einen 40-Jährigen ausgeraubt und zusammengetreten. Offenbar störte es die Täter nicht einmal, dass sie dabei beobachtet wurden.

Nachdem die Beamten eine gefälschte niederländische Identitätskarte gefunden hatten, stellten sie fest, dass der Mann aus Simbabwe sich noch mit zwei weiteren Identitäten in Dortmund aufhält. 

Polizeieinheiten in vier Bundesländern sind gegen mutmaßliche Terrorverdächtige angerückt. In Kassel, Hannover, Essen und Leipzig wurden noch vor Sonnenaufgang insgesamt acht Wohnungen durchsucht. Sechs Männer im Alter zwischen 20 und 28 Jahren wurden vorläufig festgenommen.

Und das hier sollten Sie auf keinen Fall verpassen. Ein Migrationsbeauftragter berichtet, wie es in seinem Bezirk zugeht. Das Interview wurde im Jahre 2012 aufgenommen, in Neukölln, dem Zukunftslabor der Hauptstadt.

Foto: Pixabay

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Sepp Kneip / 23.11.2017

Nun, Herr Broder, Frau Lengsfeld hat schon ziemlich frühzeitig auf dieses “Impulspapier” aufmerksam gemacht, das in Wahrheit ein Deutschland-Abschaffungs-Papier ist. Eine Blaupause für die Entsorgung Deutschlands. Ist es daher ein Wunder, wenn einem wie Gauland der Kragen platzt und meint, dass eher Özuguz nach Anatolien entsorgt werden müsste. Man kann das alles nicht begreifen. Vom eigenen Bürger gewählte Politiker sehen seelenruhig zu, wie aus diesem Deutschland, dem sie dienen und durch Eid verpflichtet sind, ein Tollhaus wird. Wie dieses Deutschland in einen zerstörerischen Multikulturalismus hineingetrieben wird, der ihm letztlich die Identität, Kultur und Nation raubt.  Nein, man kann das eigentlich nicht glauben, und doch ist es so. Warum? Wer zieht hier die Fäden und hat das gesamte Polit/Medien-Kartell im Sack? Wer steht hinter Merkel, die dieses ganze “Entsorgungs”-Unternehmen leitet? Warum besteht sie selbst und der gesamte Mainstream, einschließlich Bundespräsident, darauf, dass Merkel Kanzlerin bleibt? Eine Frau, die Deutschland ideell als auch materiell unermesslichen Schaden zugefügt hat? Es gibt keine andere Erklärung für diesen Wahnsinn, als dass dieser Methode hat. Merkel muss weg.

Klaus Ulrich Maschmann / 23.11.2017

Lieber Herr Broder, es kann in unserer meinungsmonopolisierten Neuzeit nicht hoch genug bewertet und anerkannt werden, daß und wie Sie als konsequenter und unbeirrbarer Chronist die insbesondere seit dem Spätsommer 2015 unerbittliche Fehlentwicklung unserer Gesellschaft identifizieren. Dabei stellt sich aber gerade nicht nur die rein strafrechtliche Seite für die westlich sozialisierte Gesellschaft als düster und bedrohlich dar, sondern eine Vielzahl von täglichen Ereignissen, die keiner Ahndung zugänglich sind, aber ebenso indiskutabel überhaupt nichts mit einem “täglichen Neuaushandeln des Zusammenlebens in Deutschland” zu tun haben. Beispielsweise gestern berichtet uns eine 11-jährige Nichte sichtlich schockiert und verängstigt, daß sie und ihre Schulkameradin gegen 16:00 Uhr auf dem Nachhauseweg von einer jedenfalls nahezu erwachsenen, in Not Zugewanderten Gestalt bedrängend angepöbelt wurden, “... sie hätten geile Hintern!”. Die 11-jährigen Mädchen haben daraufhin sofort ihren Weg geändert und sich erst einmal in die näher gelegene Wohnung zu den Eltern der Schulfreundin geflüchtet. Die sich sofort aufdrängende Frage, “Wo leben wir den eigentlich inzwischen ?” wird durch Ihre glasklaren und schonungslosen Analysen mit sehr schockierendem Ergebnis beantwortet. Nahezu erwachsene männliche Neubürger, die keine Hemmung haben, 11-jährige Kinder sexistisch zu bedrängen, wird weder ein “Deutschkurs noch ein Job” jemals in eine aufgeklärte westliche Gesellschaft zu “integrieren” vermögen. Und gegen Übergriffe der vorgenannten, nicht strafzugänglichen Art ist nun mal leider kein Kraut gewachsen.

Olaf Zukowski / 23.11.2017

Sehr geehrter Herr Broder, in Ihrem trefflich schonungslosen Artikel haben Sie wie immer den Nagel auf den Kopf getroffen. Mit feiner Ironie und Sarkasmus enttarnen Sie die Entwicklung oder besser gesagt den gefährlichen Irrsinn der bei uns abläuft. Die Polit - Elite mit Ihrem “Weltstar” gibt sich alle Mühe ,aus ideologischen oder sonstigen nicht allgemein zugänglichen Gründen , die der kleine Mann natürlich mit seinem begrenzten Intellekt, nicht fassen kann. Quintessenz wird die Spaltung und Zerstörung dieses Landes sein. Beispiel spätes Rom: Die letzten Römer wurden als Sklaven durch die Stadt getrieben. Weiterhin lehrt uns die Geschichte ,dass Vielvölkerstaaten nicht funktionieren. Hat unsere politische Elite denn im Geschi Unterricht tief und fest geschlafen? Volkes Stimme hat wieder einmal kein Gehör. Man braucht das dumpfe Stimmenvieh nur zur Finanzierung und Umsetzung der politischen Doktrin. Der Unmut wächst. Ich wache jeden Morgen mit einem Gefühl der Beklommenheit,Lähmung und des Unwohlseins auf. Als Spät 68 er und ehemaliger Grün Wähler,Anti AKW Demonstrierer kann ich mich auch von rechtsradikalen Tendenzen,laut lachend frei- sprechen. Mein erster Polit - Star war Helmut Schmidt.1962 medial präsent als Hamburger Sturmflut Manager. Das war ein Politiker - ein Mann ,ein Wort. Kein Vergleich mit der aktuellen Ausstattung. Wenn ich auf mein Bauchgefühl höre,dann glaube ich,dass wir Zeitzeugen des Untergangs dieses Staatswesens werden. Unsere Regierungscrew blickt derweil ,sich am Untergangsszenario dieses Staatswesens berauschend,wie weiland Kaiser Nero auf das brennende Rom. Herr Broder darf offen aussprechen,was wir nicht mehr sagen dürfen. Vielen Dank für Ihre klare Stimme der Vernunft.      

Sebastian Weber / 23.11.2017

Schnell! Lasst uns eine Lichterkette für mehr Toleranz und gegen Rechts organisieren!

Heiko Stadler / 23.11.2017

Genau so ist es leider, Herr Broder, und die Verantwortliche für dieses Irrenhaus “sieht nicht, was sie in dem Land, in dem wir gut und gerne leben, anders machen soll”

Patricia Derlin / 23.11.2017

“Das Zusammenleben täglich neu auszuhandeln” passt zu einem Basar. Wir sind aber nicht auf einem Basar, hier wird nicht gefeilscht, sondern es ist, wie Herr Broder richtig schreibt, durch Gesetze geregelt. Früher auch durch allgemein gültige Verhaltenscodices (z. B. dass man nicht fordert, sondern bittet, oder dass man auf niemanden einschlägt geschweige denn tritt, der schon am Boden liegt). Allein durch diese Äußerung hat sich Özuguz als Beispiel mißlungener Integration geoutet.

Verena August / 23.11.2017

Wieder einmal toll geschrieben, Herr Broder und voll auf den Punkt getroffen! Es baut mich auf, dass es noch Menschen mit so einem klaren Blick für die Realität gibt!

Michael Witzany / 23.11.2017

Lieber Herr Broder, ich gebe Ohnen wieder einmal Recht. Frau Özugus hat vor 2 Jahren sicherlich eine Grenze Überschritten und ist somit zumindest z. T. für das diesjährige Wahlergenis mitverantwortlich. Ich kann nur hoffen, daß es bald noch mehr Bundesbürgern klar wird, daß wir mit dem aktuellen Personal ziemlich unrühmlich regiert werden. Bezüglich der weitverbreiteten Gutmenschelei kann ich mich nur der Meinung meiner Schwiegermutter anschließen, die sagt:‘all zu gut ist liederlich’. In diesem Sinne verbleibe ich mit besten Grüßen Ihr Michael Witzany

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