Manfred Haferburg / 01.02.2016 / 16:00 / 11 / Seite ausdrucken

Hurra die Flüchtlingskrise ist mit 143 Prozent gelöst

Das Online-Portal von FOCUS schreibt: „Bei einer Bundestagswahl an diesem Sonntag würden nur noch 34 Prozent der Deutschen für die Unionsparteien stimmen. Dennoch trauen Deutsche vor allem der Bundeskanzlerin die Bewältigung der Krise zu. Das ergab eine repräsentative Umfrage von TNS Emnid für das Nachrichtenmagazin Focus (1004 Befragte am 25. und 26. Januar 2016).

Auf die Frage, welcher Politiker die derzeitige Flüchtlingskrise wohl am ehesten bewältigen kann (Antwortmöglichkeiten: „Angela Merkel“, „Horst Seehofer“, „Wolfgang Schäuble“, „Sigmar Gabriel“, „keiner davon“ und „weiß nicht, keine Angabe“), sind 41 Prozent der Befragten der Auffassung, dass dies Bundeskanzlerin Angela Merkel sei. 38 Prozent trauen eher Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer, 34 Prozent Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und 30 Prozent SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel die Lösung der derzeitigen politischen Lage zu.

Wow, das ist doch mal eine gute Nachricht, überprüfbar und mit harten Zahlen des EMNID-Institutes belegt. Die Deutschen trauen ihren großartigen Spitzen-Politikern mit zusammengerechnet 143 Prozent die Lösung der Flüchtlingskrise zu. Nein, nicht wie einst die SED, Gott hab sie selig, mit 99,99 Prozent (der einzige Abweichler war immer ich), sondern mit 143 Prozent, hurra! Dabei fehlen noch die Angaben für „keiner davon“ und „weiß nicht“. Dann wären wir vielleicht schon bei 300 Prozent?

Und es wurden noch nicht mal die aussichtsreichsten Kandidaten in der Liste der Flüchtlingskrisenlösungspolitiker berücksichtigt. Der Anton, die Katrin, der Jürgen, der Gregor und die Claudia durften gar nicht mitspielen, obwohl sie doch schon immer alles über Flüchtlinge besser wussten. Sonst wären die FOCUS-Statistiker womöglich auf über 1000 Prozent gekommen (inklusive neun Minuten Standing Ovation).

Ja, unsere Qualitätsmedien. Fakten, Fakten, Fakten!

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Heinrich Schöneseifen / 03.02.2016

Wie bitte? Mehrfachnennungen? Auf die Frage, wem das Wahlvolk die größte Kompetenz zutraut? Das wäre eine eindeutige Frage, die eine eindeutige Antwort verlangte. Merke o d e r Seehofer, zum Beispiel. Nicht Merkel u n d Seehofer. Mehrfachnennungen machen in diesem Falle einfach keinen Sinn. Eindeutig ein Qualitäts-Umfrage-Institut…

Robert Krüger / 03.02.2016

Bei Focus-Online steht eine andere Frage, als die hier angegebene: “Welche der ....”  Dieser Artikel muss korrigiert werden

Roland Schmiermund / 02.02.2016

100% = Maximal 143% = Fantasie Mehrfachnennung heißt nicht, dass mehr als Maximum geht. Es bedeutet lediglich nur, dass das eigene Stimmgewicht durch einen entprechenden Devisor geteilt werden muss und ihm aufzuteilen auf die Bennenungen. Und wir sehen, dass sogenannte “Institute” und einige Medienhäuser nicht in der Lage sind, diesen einfachen Prozess zu vollziehen. Nochmals zur Grundlage: 100% = Die begrenzte Menge wurde in ein Verhältnis gesetzt und 100 ist Maximum. Eine Verhältniszahl kann 100% nicht überschreiten.

Magdalena Schubert / 02.02.2016

Entschuldigen Sie bitte, wenn ich schon wieder meinen “Senf” dazu gebe, aber Mehrfachnennung macht meines Erachtens bei dieser Fragestellung doch überhaupt keinen Sinn!? Insofern wär ich da auch niemals draufgekommen!

Markus Freuler / 02.02.2016

Liebe Kommentatoren: Bei dieser Fragestellung ist bei Focus zwar eine Mehrfachnennung möglich, nur führt diese die Fragestellung ad absurdum. Denn die Frage lautet ja “Wem trauen Sie .... am ehesten zu”. So ist logischerweise eine Mehrfachnennung ausgeschlossen. Der goldene Dumbo geht somit in jedem Fall an den Focus. Die eigentliche Aussage dieser Umfrage lautet denn auch eher so: 59% trauen Merkel die Lösung der Flüchtlingsfrage nicht zu, 62% Seehofer, Schäuble 66% und Gabriel 70%.

Max Pfaff / 02.02.2016

Haben Sie an die Möglichkeit von Mehrfachnennungen gedacht?

Daniel Briner / 01.02.2016

Diese Umfrage wurde ja auch in einem fiktiven Land erhoben ...

Lars Bräsicke / 01.02.2016

Logische Schlussfolgerung: Vermutlich waren Mehrfachnennungen möglich. Ergebnis des Nachschauens: Es waren Mehrfachnennungen möglich. Ist dieses “Qualitätsmedium” hier die Achse des Guten oder des Doofen?

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Manfred Haferburg / 25.03.2024 / 12:00 / 107

ISAR 2: Das beste Kernkraftwerk der Welt wird zersägt

Die Rückbaugenehmigung für ISAR 2 ist erteilt, hieß es am Freitag. Der Betreiber Preussen Elektra könne den Rückbau unverzüglich durchführen. Eine wenig beachtete DPA-Meldung leitet…/ mehr

Manfred Haferburg / 08.03.2024 / 10:00 / 110

Bundesrechnungshof delegitimiert Habeck, Müller und Energiewende

Die Energiewende-Delegitimierer sitzen jetzt im Bundesrechnungshof. Ihr vernichtendes Fazit der Energiewende haben die Beamten sogar in einer Grafik (oben) karikiert. Der Bundesrechnungshof ist in der…/ mehr

Manfred Haferburg / 01.03.2024 / 06:00 / 61

Habecks Wetterwenden: Was, wenn Kernenergie wieder salonfähig wird?

Die Bundesegierung hat es sich angewöhnt, die alten Brunnen zuzuschütten, bevor es neue gibt. Jetzt erlaubt sie die bisher verteufelte CO2-Deponierung – und was ist,…/ mehr

Manfred Haferburg / 26.02.2024 / 06:15 / 101

Netzbetreiber warnen: Stromnetz kollapsgefährdet wie nie

Wie steht es um die Versorgungssicherheit, wenn die Stromerzeugung bis zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien erfolgt? Ein Netzbetreiber hat sie jetzt beantwortet. Ein Blitzeinschlag…/ mehr

Manfred Haferburg / 06.02.2024 / 06:00 / 84

Die Kohle bleibt: Ampel halbiert Gaskraftwerks-Pläne

In der neuen Kraftwerksstrategie der Bundesregierung schrumpfen die geplanten Gaskraft-Kapazitäten wie eine Eiskugel im Sommerurlaub – und noch nicht einmal die wird es geben. Verdruckst…/ mehr

Manfred Haferburg / 21.01.2024 / 14:00 / 8

„Ein grünes Requiem“

Die Lektion der unerwünschten Folgen gut gemeinter Projekte ist an den Grünen komplett vorbeigegangen. Das holen sie jetzt nach, auf unsere Kosten. Was Menschen auch…/ mehr

Manfred Haferburg / 08.01.2024 / 06:00 / 103

Nachhaltige Halluzinationen beim Chef der Bundesnetzagentur

Ja, Herr Müller, die Energieversorger brennen darauf, 60 Milliarden Euro in Gaskraftwerke zu investieren, die sich nicht rechnen können, da sie nur bei Flaute und…/ mehr

Manfred Haferburg / 26.12.2023 / 06:00 / 132

Weihnachten unter Räubern

„Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande?“, hieß es von Augustinus vor knapp 1.600 Jahren und diese…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com