Es stimmt, der Mensch schätzt alles, was er sich erkämpft oder erarbeitet hat, weit mehr als das, was er geschenkt bekommen hat. Und wer durch persönliche Beteiligung ein unzimperliches Regime zu Fall bringt, oder dazu beiträgt, lässt sich nicht mehr so leicht in die Tasche lügen. Er ist zu einem Demokraten gereift und hat damit den verwöhnten und gepämperten, westlichen Landsleuten einiges voraus. Er hat einiges mit den Generationen gemeinsam, die ihr Land nach dem Krieg wieder aufgebaut haben, diese würden ihn wahrscheinlich auch mehr schätzen, als es die verwöhnten Kinder dieser „Gründergeneration“ heute tun. Diese halten sich selber für Ausgeburten der Demokratie und haben doch in Wahrheit wenig von ihr verstanden. Sie schreien linke Parolen, beschimpfen Andersdenkende und hätten sich höchstwahrscheinlich 1989 auf Dresdens Straßen in die Hose gemacht. Denn da gingen gegen einen echten Gegner, da riskierte man wirklich etwas und konnte nicht erwarten, dass einem ein Richter verständnisvoll und wohlwollend auf die Schulter klopft, nachdem man einem Polizeibeamten Widerstand geleistet hatte. Wer, wie die Dresdener so viel riskiert hat, möchte nicht mehr manipuliert werden. Dazu ist er zu selbstbewusst geworden.
Guter Einschätzung, Herr Schneider. Der Widerstand auf der Straße ist seit 2014 in Dresden mehr als sichtbar, was hat sich Pegida nicht alles für Beschimpfungen anhören müssen, einige Teilnehmer haben ihren Job verloren, es wurden fadenscheinige Behauptungen aufgestellt und ? Pegida gibt es immer noch (wir sind seit über einem Jahr dabei) und ich kann nur jedem empfehlen, wenn sich etwas zum positiven ändern soll, dann müssen die Menschen raus auf die Straße! Der Osten wird es aber nicht allein schaffen und ich bin zuversichtlich, wenn ich nach Kandel schaue. In Bottrop ist übrigens am 4.3. Eine Demo. Also, runter von der Couch und raus auf die Straße, wir schaffen das! !!
Ich habe gejubelt, als ich diesen wahren tollen Artikel gelesen habe. Vielen Dank, Herr Schneider.
Ich als Leipziger “Ossi” kann Ihnen da nur zustimmen. Die derzeitige Entwicklung im Land weist durchaus Parallelen zur damaligen DDR auf, ein von oben verordneter Kurs, den man nicht zu hinterfragen hat, wenn man zu den “Guten” gezählt werden will, Diskreditierung kritisch denkender Bürger, Beschneidung der Meinungsfreiheit. Das haben wir alles schon gehabt, wir sind 1989 auch auf die Straße gegangen, um gegen diese Missstände zu protestieren und sie zu beseitigen. Und ja, deshalb ticken wir im Osten auch anders als der “Wessi”, wir sind kritischer der Politik gegenüber, weil wir aus unserer eigenen Geschichte heraus schon wissen, was uns schlimmstenfalls wieder erwarten könnte.
Nein, Herr Schneider, geschossen wird nicht. Allerdings bin ich geneigt, das Wörtchen “noch” einzufügen. Ausschliessen kann man bei der rasenden Entwicklung Deutschlands in Richtung linksautoritärer Staat heute mittelfristig nichts mehr. Was aber bereits heute schon geht wurde dankenswerter auf der Achse mehrfach dokumentiert - aktuell erfahren wir ja gerade wie ein Journalist der Achse und des Handelsblattes kaltgestellt und seine bürgerliche Existenz gefährdet wird. Heiko Maas wird uns wohl nicht in der GroKo erspart bleiben, also ist noch viel Luft nach unten.
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