Eugen Sorg, Gastautor / 18.01.2017 / 20:00 / Foto: DonkeyHotey / 9 / Seite ausdrucken

Hillary hat verloren. Begreift es endlich.

Von Eugen Sorg.

Noch immer weigern sich etliche Zeitgenossen, die Wahl des New Yorker Immobilienlöwen Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA zu akzeptieren. Putins Hacker, «Fake News»-­Produzenten rechtspopulistischer Medien, der hinterhältige FBI-Chef Comey hätten das Abstimmungsverhalten auf illegitime Art beeinflusst – alle anderen werden für die Niederlage Hillary Clintons verantwortlich gemacht, nur nicht die unpopuläre Kandidatin selber und die gescheiterte Politik ihrer Partei.

Kürzlich keimte bei den Verlierern für einen Moment die Hoffnung auf, Trump doch noch verhindern zu können. Das Online Magazin BuzzFeed publizierte ein Dokument, das den künftigen ­Präsidenten aufs Äusserste kompromittierte. Er soll 2013 in Moskau Prostituierte dafür bezahlt haben, dass sie auf das Bett in jener Luxussuite urinierten, in dem zuvor das Ehepaar Obama genächtigt hatte. Die Anschuldigungen beriefen sich ausschliesslich auf anonyme, unüberprüfbare Quellen und waren widersprüchlich, grotesk und hanebüchen.

Etwas bleibt immer hängen

Als auch noch der Autor des Berichts bekannt wurde, ein ehemaliger Spion des britischen Geheimdienstes MI6, der sein Geld damit verdient, für reiche Auftraggeber Schmutz-­Dossiers von politischen Gegnern zu verfassen, verschwand die Freude der Trump-Hasser ­wieder. Das Elaborat hatte den letzten Rest an möglicher Glaubwürdigkeit verloren. Der einzige Grund ­seiner Existenz war offensichtlich ein zynisches politisches Kalkül: Egal wie falsch, hässlich und absurd die Anschuldigungen sind, etwas bleibt immer hängen.

Die linken Wahlverlierer sollten aufhören zu schäumen, zu weinen und zu drohen. Sie benehmen sich wie Kleinkinder, denen man den ­Schnuller weggenommen hat. Ob man ihn verabscheut oder liebt, Trump wurde klar und nach allen gültigen Regeln gewählt. Seine Republikaner haben die Mehrheit in beiden Kammern und stellen die Mehrheit der Gouverneure im Land. Wer Gesetz und Demokratie respektiert, akzeptiert diese Tatsache. Alle zwei Jahre sind Parlamentswahlen, alle vier wird ein neuer Präsident gewählt. Erfüllt Trump seine Versprechen nicht, wird er zuerst ausgebremst und dann wieder nach Hause geschickt. So funktioniert Demokratie.

Zuerst erschienen in der Basler Zeitung

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Leserpost

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Robert Orosz / 19.01.2017

Das permanente und penetrante Gezeter um Trump, Brexit & Co. ist einfach nur peinlich und zum davonlaufen. Zumal Sie in einer bislang nicht gekannten Mischung aus Selbstgefälligkeit, Selbstgerechtigkeit und Blasiertheit daherkommt. Fast jeder Moderator, fast jede Interviewerin im Hörfunk fügt sich diesem Reigen an. Als wäre der ohnehin mühsame Berufsverkehr hier in der Rhein-Ruhr-Region nicht schon Strafe genug. Zur Abwechslung dürfen sich unsere öffentlich-rechtlichen Medienmacher mit den den pastoral-geschwängerten Abschiedsreden ausscheidender Bundes- und Staatspräsidenten ergehen.

Ulrich Berger / 19.01.2017

Es fragt sich nur, ob der weltweite Schaden, den Trump in “seinen” vier Jahren angerichtet haben wird, je wieder repariert werden kann. Unklar ist weiterhin, ob das Wort “Schaden” überhaupt ausreicht und man nicht eher “Desaster” oder Katastrophe” schreiben müsste. Mir graut vor der Zukunft.

Olaf Romer / 19.01.2017

Demokratie funktioniert nach links-grüner Lesart nur wenn sie nach Ihren Spielregeln abläuft..So einfach ist das..

Karla Kuhn / 19.01.2017

Nein, die Trump Gegener können es nicht lassen weiter zu hetzen. Damit erreichen sie genau das Gegenteil und Trump bekommt immer mehr Sympathisanten. Der Mann tritt morgen sein Amt an und wird schon seit Monaten vorverurteilt. Am geschmacklosesten finde ich die Äußerungen über sein Privatleben und seine Frisur. Da sollte sich jeder selber erst mal im Spiegel anschauen und vor der eigenen Türe kehren.

JF Lupus / 19.01.2017

Linke, Grüne und Gutmenschen wollen keine Demokratie.

Ludwig Reiners / 19.01.2017

Präzise beschrieben. Und es macht nocheinmal klar, was die “Democrats” und unsere Elite von Gesetz und Demonkratie halten: Nichts.

Evelyn Schneeberg / 19.01.2017

Völlig richtig! Die Linken können einfach nicht verlieren, schon gar nicht mit Anstand. Kann man u.a. auch in Deutschland täglich besichtigen. Die seit Jahrzehnten herangezüchteten kritikunfähigen Jahrgänge tun ein übriges. Ich habe noch nie erlebt, daß ein scheidender Präsident dem nächsten so in die Suppe gespuckt hätte und sich dabei auch noch ganz großartig vorkommt. Völlig unerwachsen.

Hjalmar Kreutzer / 19.01.2017

“Alle zwei Jahre sind Parlamentswahlen, alle vier wird ein neuer Präsident gewählt.” Kann es sein, dass deutsche Politiker gerade wegen des unbedingten Machterhalts eher längere Legislaturperioden fordern, auf Kommunalebene und für manche Landtage fünf Jahre, für manche ö.-r. Gremien am liebsten noch länger?

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