Der Gedeon ist der Stegner der AfD. Den darf man nicht ernst nehmen.
Gottlob nur die einzelne Meinung und kein breiter Konsens, was er dort sagt. Ich stimme zu, es geht um historische Verantwortung. Ich würde mir nur wünschen, dass das Unrecht aller deutschen diktatorischen Regime angesprochen wird und der Fokus nichts allein auf der NS Zeit bleibt. Auch in der DDR gab es Unrecht, wurden Menschen ihrer Meinung wegen verhaftet und gebrochen. Auch hier gilt es Verantwortung zu übernehmen. Denn es geht nicht um Schuld oder die schwere von Leid, es geht um die Verantwortung, die wir als Nation gegenüber uns und unseren freiheitlich-liberalen Werten haben.
Und noch eine kleine Anmerkung Herr Schneider, in diesem Zusammenhang. Ich finde Ihre Ironie, besser Ihren Zynismus in diesem Text fehl am Platze. Selbst wenn die deutschen Nachbarn ahnten oder wussten, was mit ihren jüdischen Nachbarn geschah, was hätten sie tun sollen? Demonstrieren? Auf Twitter Posten? Haben Sie eine Ahnung, was mit denen geschah, die nur einen regimekritischen Witz erzählten? Oder mit jenen, die mit bescheidenen Mitteln versuchten, etwas Widerstand zu organisieren? Wieso meinen Sie implizieren zu müssen, den Bürgern wäre das Schicksal ihrer Nachbarn gleichgültig gewesen, da es nur Juden waren? Aus Berichten meiner Großmutter weiß ich, dass dem nicht so war, auch die Forschung zeigt dazu ein differenziertes Bild. Ich meine auch, ihre Unterstellung, Gedeon und andere könnten sich nicht vorstellen, dass es den Holocaust gab, ist m.E. nicht belegbar. Sie entwerten mit dieser grenzwertigen Unterstellung Ihren eigenen Text.
Guten Morgen Herr Schneider, das mit den Stolpersteinen finde ich eine tolle Idee. Leider wird diese Idee in „meiner“ Stadt nicht umgesetzt, eben aus dem besagten Grund des „Herumtrampelns“ auf den Opfern. Gut finde ich daran, dass Meilensteine der Geschichte, ganz persönliche Schicksale die jeden betreffen können, in unseren hektischen Alltag eingebaut werden. In dieser Form ist Geschichte eben nicht nur eine „Geschichte“, sondern erinnert daran dass dies vor gar nicht allzu langer Zeit tagtägliche Realität war, mit brutalen persönlichen Schicksalen. Wie jetzt allerdings Hr. Gedeon hierzu steht ist für mich völlig irrelevant, das Wirken von Hr. Gedeon ist mir bislang nicht aufgefallen. Vielmehr halte ich es für sehr bedenklich, dass die aktuell politisch verantwortlich Handelnden scheinbar nicht erkennen, dass sie mit Ihrem verantwortungslosen Handeln oder eben nicht Handeln die Grundlage schaffen um unsere noch stabilen politischen Verhältnisse massiv zu destabilisieren. Wo so etwas hinführen kann ? Da hilft ein Blick in die Geschichtsbücher. Vielleicht sollten in Berlin die Stolpersteine etwas größer ausgeführt werden. Sodass man nicht darüber stolpert, sondern dagegen rennt.
Aber der Schuldkult des “Nie wieder”, der Nazikompensationskomplex oder, wie Thea Dorn es schon vor knapp 10 Jahren formulierte, dass Deutschland, wenn es ein Mensch wäre, an einer massiven Ich-Schwäche leidet, also therapiert werden müsste, das alles sorgt schlussendlich dafür, dass es in der Spitze neue faschistische Antidemokraten in Deutschland gibt: die Antifa, die von weiten Teilen der Gesellschaft nicht bekämpft oder ausgegrenzt wird und die Anhänger des Mohammed von Arabien, der sich zum letzten und wichtigsten Propheten erklärte. Und an den Autor, der ja prinzipiell Recht hat, die Frage: hilft es den Juden, insbesondere den heute lebenden Juden, wenn Deutschland sich sozusagen vor lauter Schuldkult aus der Geschichte ganz verabschiedet, und auf dem Weg dahin faktisch immer juden- und Israel-feindlicher wird? Leider haben die Deutschen den Glauben an den Juden Jesus Christus verloren, und so fehlt ihnen das Element der Erlösung von der Schuld. Ich finde es einfach nur zutiefst heuchlerisch, dass permanent Stolpersteine aufgestellt werden, aber gleichzeitig der real existierende Antisemitismus in Deutschland massiv zunimmt. In Wahrheit geht es den Stolperstein-Aktivisten mehr um sich, als um die Juden, gut gemeint ist eben nicht immer gut gemacht.
Interessanterweise gibt es in München keine Stolpersteine. Weil sich die jüdische Gemeinde dagegen ausgesprochen hat. Ich finde das Gedenken wichtig. Wichtiger finde ich die Verhinderung neuer Völkermorde.
Sehr geehrter Herr Schneider, es mag sein, dass diese Stolpersteine zum Nachdenken anregen. Ob dieses erfolgt und mit welchem Ergebnis hängt wohl von der grundsätzlichen politischen Haltung des Einzelnen ab. Es sei auch akzeptiert, dass es Stolpersteine für jüdische Opfer, nicht aber für andere Opfer der nationalen Sozialisten gibt. Und erst recht keine für die Opfer der ihnen im Osten folgenden internationalen Sozialisten, obwohl derer nicht wenige waren. Aber die besondere Ehrung der jüdischen Opfer ist begründet, die Shoah ist so unglaublich in ihren Auswirkungen und ihrem Schrecken, es wurden Bürger alleine wegen ihrer Zugehörigkeit zu einem Glauben ermordet, Bürger, die sich in nichts von ihren Nachbarn unterschieden und Deutsche waren wie ihre Mörder auch. Was mich jedoch mehr und mehr stört, ist die mit der Ehrung verbundene Scheinheiligkeit. Man ehrt die toten Juden und entrüstet sich ungemein über alle, die dieses Gedenken in mehr oder weniger üblen Weise in Frage stellen. Gleichzeitig steht die Solidarität mit den lebenden Juden, mit dem Staat Israel mehr und mehr zur Disposition, erinnert sei an die Haltung Deutschlands zur Jerusalemfrage und an die jämmerlich, feigen Auftritte unseres sogenannten Außenministers, der seine Abneigung gegen Israel schon sehr deutlich artikulierte, verbunden mit der Drohung, die Unterstützung zukünftig zu versagen. Nachzulesen auch auf Achgutcom. Der öffentliche Widerstand gegen Israelhass von links dagegen hält sich für mein Empfinden sehr in Grenzen, sei es gegen Auftritte erklärter Israelhasser in öffentlichen Einrichtungen oder gegen die BDS Boykottbewegung. Übrigens ist auch aus Ihrer Partei, sehr geehrter Herr Schneider, dazu eher wenig zu vernehmen. Deshalb bin ich der Überzeugung, dass der teilweise hasserfüllte Umgang mit dem Staat Israel für die jetzt lebenden Juden weitaus relevanter ist, als das dumme, antisemitische Geschwätz Einzelner zu Stolpersteinen und zu vermeintlichem Schuldkult, die öffentliche Diskussion allerdings in Deutschland dem genau entgegengesetzt ist. Es war übrigens ein Herr Gauland, der, im Gegensatz zu dem Staatsgeschwurbel unserer Partei- und Staatsführung klare Worte fand dazu, was es bedeutet, das Existenzrecht Israels zur Staatsräson zu erklären und sich trotzdem in einer deutlichen Weise dazu bekannte, wie sie mir von einem anderen Politiker nicht bekannt ist.
Im Vergleich zu den ganzen linksgrünen Judenfeinden ist Gedeon -um es mit Broder zu sagen- ein Antisemitchen. Ich bin wegen Ströbele bei den Grünen ausgetreten. Der Hauptgrund war seine intensive, langjährige Freundschaft zu dem Ex-Terroristen und Judenhasser Dieter Kunzelmann. Dieser Mann wurde von Ströbele über Jahrzehnte in Partei und Kanzlei protegiert. Wahrscheinlich nicht trotz seiner täglichen Hetze über “Judensäue”, sondern gerade deswegen!
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.