Man fragt sich, ob Herr Alter selbst als Stimme im Kampf gegen Antisemitismus taugt, den er als „besonnener Mahner“ angehen will. Zusammen mit dem palästinensischen Psychologen Ahmad Mansour saß er Anfang Dezember zusammen, um über Antisemitismus in Deutschland zu reden. Der Leser staunt nicht schlecht, wenn Alter sich wie folgt äußert: >>Im Koran haben Juden und Christen den Status der „Dhimmi“, der geduldeten Monotheisten, die mit Muslimen in einem Schutzbündnis stehen. Davon hatten etwa die jungen Leute, die mich physisch attackiert und dabei die jüdische Religion, „meinen“ Gott verbal beleidigt haben, mit Sicherheit keine Ahnung.<<
Das Konzept des „Dhimmi“ ist wirklich denkbar ungeeignet, um in den interreligiösen und interkulturellen Debatten der Gegenwart Lösungen aufzuzeigen. Es gibt kaum eine bessere Möglichkeit, sich selbst als Jude oder Christ in eine devote Opferrolle zu manövrieren, als der Verweis auf die „Dhimmi“. Oder wie soll man es sonst verstehen, ein Abgabensystem, das monotheistischen Minderheiten in mittelalterlichen islamischen Kalifaten gewisse Rechte einräumte, aber ansonsten als Bürger zweiter Klasse behandelte, als Bezugsgröße heranzuziehen? Es gäbe theoretisch genug Stellen im Koran, aus denen sich eine friedliche Koexistenz des Islam sowohl mit Judentum als auch Christentum ableiten lässt. Man kann das Beispiel unglücklich nennen, man könnte aber auch einfach sagen, dass Herr Alter Stuss redet. http://haolam.de/artikel_12019.html