Dirk Maxeiner / 10.07.2017 / 06:20 / 14 / Seite ausdrucken

Hamburg: ZEIT-Journalist eröffnet Antifa-Menschenjagd

Die Rauschschwaden über Hamburg lichten sich allmählich und darunter wird das ganze Ausmaß des deutschen Desasters sichtbar. Damit sind nicht etwa nur ausgebrannte Autowracks oder verkohlte Barrikaden gemeint. Es ist viel schlimmer. Nach und nach zeigen sich Abgründe von Hass, die selbst hartgesottene Beobachter sprachlos machen. So offenbart sich seit zwei Tagen ein erschütternder Fall von Menschenjagd, genauer gesagt Jagd auf Journalisten und Demonstrations-Beobachter, der sich während des G20-Gipfels in Hamburg abgespielt hat. Die Fratze des hässlichen Deutschen ist wieder da.

Dass dies jetzt überhaupt zum Thema wird,  liegt daran, dass auch junge amerikanische Journalisten und Blogger betroffen sind, die sich als unabhängige Berichterstatter einen Namen gemacht haben. Die Vorfälle sind deshalb ziemlich lückenlos dokumentiert. Die verschiedenen Videos (Liste unten) zeigen beklemmende Szenen, für die man sich schämen muss. Sie gehen um die Welt, allerdings bislang nicht über deutsche Medien.

Schämen muss sich allen voran Sören Kohlhuber, der auf ZEIT ONLINE auf dem Blog „Störungsmelder“ veröffentlicht. Der Mann, der sich auf seiner Webseite als Experte für „Fussball, Neonazismus und Protest“ verortet, glaubte, auf den Hamburger Demonstrationen ausländische „Identitäre“ erkannt zu haben, nahm ein Fahndungs-Foto auf und twitterte die Kunde von den entlarvten "Faschisten" schnurstracks in die Welt im Allgemeinen und seine Freunde von der Antifa im Speziellen. Das muss man sich mal geben: Ein Journalist denunziert möglicherweise andersdenkende Berichterstatter mit der implizieten Aufforderung, diese sozusagen auszusondern.

Im Bild waren Tim Pool, ein eher links orientierter Blogger aus USA, der durch seine kritischen Berichte und Interviews einen gewissen Kult-Staus erreicht hat. Ferner die kanadische Journalistin Lauren Southern; sie gilt als den nordamerikanischen “Libertarians” zugeneigt und war wohl der eigentliche Anlass für die Hetzjagd. Außerdem Luke Rudkowski, ein amerikanischer Videoblogger vom Journalistenkollektiv "WeAreChange". Ferner Marcus DiPaola von heavy.com und Max Bachmann, ein junger Journalist aus Dresden

Die Gemeinsamkeit zwischen diesen Kollegen ist die Tatsache, dass sie sich wohl teilweise auf solchen Veranstaltungen über den Weg gelaufen oder anderweitig bekannt waren und zusammen durch die Demonstration liefen. Ein ganz normales kollegiales Verhalten. Ich kann ihre politischen und beruflichen Hintergrund nicht wirklich einschätzen, aber darauf kommt es auch gar nicht an. Entscheidend ist etwas anderes: Mitten in Deutschland müssen junge Journalisten und Gäste aus dem Ausland um ihr Leben fürchten, weil  sie als „Rechte“ denunziert und zur "Fahndung" ausgeschrieben werden.

Es ist geradezu unglaublich, welche Menschenjagd die Antifa im Gefolge der Denunziation in Hamburg veranstaltet hat. Die Betroffenen wurden gesucht, verfolgt, teilweise zusammengeschlagen und an Leib und Leben bedroht, wenn sie nicht aus der Stadt verschwinden würden (was sie auch taten). Wer die Bilder anschaut, weiß, dass es keine leere Drohung war. Die Polizei sah sich nach Angaben der Betroffenen nicht imstande, sie zu schützen, sondern signalisierte ihnen, sie müßten sich selbst helfen.

Wer möchte, dass es ihm nachhaltig schlecht wird, kann sich die unten aufgeführten Videos nach und nach anschauen. Diese Szene ist beispielsweise pures Nazi 2.0.

Was mich andererseits beeindruckt hat: Die Gelassenheit, mit der die betroffenen jungen Kollegen mit diesen Vorfällen umgehen. Und die menschliche Solidarität untereinander, der sie Vorrang geben vor politischen Meinungsverschiedenheiten, die sie untereinander selbstverständlich auch haben. Zum Beispiel Tim Pool und Lauren Southern hier. So etwas nennt man Anstand – und der scheint hierzulande bis in die Reihen von ZEIT ONLINE vollkommen verloren gegangen zu sein.

Nachdem die Sache international Wellen schlägt, inszeniert sich der mitteilsame Sören Kohlhuber derweil schon mal als Opfer eines "Shitstorms" und sieht sich seinerseits bedroht. Die Täter-Opfer-Umkehr läuft in solchen Fällen ja mittlerweile im Automatik-Modus. Doch damit sollte man ihn nicht davon kommen lassen. Der Denunziant von ZEIT ONLINE ist ein Fall für den Staatsanwalt.

Sehen Sie hier die verschiedenen Video-Blogs und Nachweise:

https://twitter.com/SoerenKohlhuber/status/882980664299147264

https://www.youtube.com/watch?v=XIm3d5YEwiQ

https://www.youtube.com/watch?v=6vpJwfTYtJ0

https://www.youtube.com/watch?v=O4UqyFt5xNc

https://www.youtube.com/watch?v=Io3VpyL4RoE

https://www.youtube.com/watch?v=Q0FEyFWLKj0

https://www.youtube.com/watch?v=MKZUjpqgRo4

https://www.youtube.com/watch?v=B4SxPXnn31c

https://www.youtube.com/watch?v=h85ibgnwTMM

 

Aktueller Nachtrag  am Montag 10. Juli 2017, 19 Uhr:

ZEIT ONLINE lässt verlauten: „Beide ehrenamtlichen Autoren waren während G20 nicht im Auftrag des Störungsmelders aktiv. Wir haben aber versucht, die Vorfälle gemeinsam mit ihnen zu rekonstruieren. Die Verharmlosung oder Rechtfertigung von Gewalt ist nicht mit einer Mitarbeit beim Störungsmelder vereinbar. Wir werden daher mit beiden Autoren in Zukunft nicht mehr zusammenarbeiten.“

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Marc Jenal / 10.07.2017

Die Politiker insbesondere Merkel und viele GroKo-Mittäter haben es vorgemacht: Es gab/gibt in vielen Themen nur mehr eine zulässige, als alternativlos bezeichnete Meinung, eine Diskussion mit sachlichen Argumenten wurde/wird ausgeschlossen, es gilt nur noch eine scheinbar höhere “Moral” bzw. Ideologie. Alles andere wird als undemokratisch, faschistisch und/oder rechtsradikal bezeichnet, wer eine andere Meinung vertritt ist quasi zum gesellschaftlichen Abschuss freigegeben. Diverse Pediga- und AFD-Mitglieder denen in keinster Weise Sympathie für rechtsradikales Gedankengut vorgehalten werden kann (Schwarze Schafe gibt es auch dort.), haben dies während Monaten erlebt, Menschenjagden, Verleumdungen, Drohungen, Angriffe usw., privat und beruflich, teilweise dokumentiert und einsehbar auf YouTube. Kein Politiker einer GroKo-Partei wäre hin gestanden und hätte gesagt, hört auf die Leute zu diffamieren, sie vertreten eine völlig akzeptable oder sogar sinnvolle Meinung. Das Gegenteil ist passiert, man hat deren Aussagen absichtlich und bei vollem Bewusstsein ins Gegenteil verdreht und viele wiederholt nacheinander öffentlich verleumdet, diffamiert und kalt gestellt. Wenn man aus dem Ausland teilweise die Presse in Deutschland las/liesst, diverse Politiker in Talkshows sah/sieht und miterlebt, was als erlaubte Meinung überhaupt noch toleriert wird und was nicht, hat(te) man den Eindruck, Deutschland könne sich nicht mehr selbst helfen. Insofern “helfen” vielleicht erst solche traurigen “Anlässe” und Menschenjagden auf ausländische Journalisten die Zustände in die Welt zu tragen. Der Faschismus ist zurückgekehrt in etwas anderer Form, aber ähnlich durchdringend, die zwischenzeitliche Krönung sind die Zensurgesetze. Wenn der G20-Gipfel und diese in die Welt getragenen Bilder daran etwas ändern kann, umso besser. Danke für die Berichterstattung.

Matthias Braun / 10.07.2017

Woher kommt dieser, abgrundtiefe, Hass auf anders Denkende? Das sind alles junge Menschen,die in Frieden, Freiheit und Wohlstand aufgewachsen sind. Wer hat ihre Köpfe so vergiftet ?

Karsten Dörre / 10.07.2017

Die Welt ist rund. An den vermeintlichen Rändern treffen sich Extremisten. Sie trennt nicht viel. Nur die unscharfen Begrifflichkeiten links und rechts. Noch heute ist vielen Linken nicht bewusst, dass der Begriff Nationalsozialismus zwischen 1920 und 1945 keine Täuschung sondern inhaltlich ernst gemeint war. Wenn sich heute Links- und Rechtsradikale prügeln, dann nur wegen ihrer vermeintlich einzig wahren Ideologie. Ideologie mag keine Ideologie neben sich. Ansonsten trennt sie nur Symbolik.

Patrick Kaufhold / 10.07.2017

Es ist eine Schande aber so traurig es auch ist, man kann daran sehr gut erkennen welches Weltbild diese Linksextremisten haben und wie sie vorgehen. Nie wieder, rufen sie immer, während sie selbst Andersdenkende bedrohen, angreifen, verletzen und deren Eigentum zerstören.

Andreas Gorges / 10.07.2017

Dieser Fall hat mich auch sprachlos gemacht. Sollte die Zeit Online nicht umgehend entsprechend reagieren, so zeigt dies die wahre Gesinnung! Leider sind diese Vorfälle wohl politisch gewollt und wenn sie angesprochen werden nur ‘aufgebauscht’. Wie sagte Herr Bosbach auf n-tv: ‘Ich wundere mich über die, die sich wundern!’ Dem ist nichts hinzuzufügen!

Thomas Kammerer / 10.07.2017

Schande! Schande! Schande! Was ist nur aus der ZEIT geworden! Wieviele verdummte Leser muss es geben, die dieses Blatt auf Rekord-Auflagenhöhe halten!

Karla Kuhn / 10.07.2017

Wenn der Kohlhuber solche Ungeheuerlichkeiten in die Welt setzt, hoffe ich doch sehr, daß es gegen ihn Anzeigen hagelt. Es ist ja bekannt, daß  in Amerika sehr hohe Schmerzensgelder gezahlt werden müssen. HOFFENTLICH bekommt dieser Typ eine satte Rechnung. WIE selbstgerecht und arrogant muß man sein, um so niederträchtig zu handeln. Außerdem hoffe ich, wenn sich seine Schuld rausstellt, daß er in hohem Bogen rausfliegt. Wurde nichts aus dem dritten Reich und dem Unrechtsstaat DDR gelernt, daß so eine Handlung überhaupt möglich ist ? Nicht zu fassen.

Klaus Brühl / 10.07.2017

Ich habe mich beim Betrachten der Videos geschämt, dass so etwas in meinem Land im Jahr 2017 möglich ist; Herr Kohlhuber sieht ja offenbar keinen Anlass dazu. Er schlüpft vielmehr, nachdem die von ihm inszenierte Hatz eine äußerst negative Publicity zur Folge hat, in die Opferrolle (siehe seine Website auf wordpress.com) und sieht sich inzwischen weltweiter Anfeindung und Bedrohung ausgesetzt. Unterstützung erhält er in dieser Situation von prominenter Stelle. Die „Internationale Antifa“ lässt ihn wissen, der Sören stehe ab sofort unter ihrem Schutz (ebd.), und fügt unmissverständlich hinzu: „Mit Faschisten machen wir kurzen Prozess […].“ Da ist sie wieder, die Lingua Tertii Imperii. Kurzer Prozess, wie weiland bei Roland Freisler. Wer Faschist ist, bestimmt die Antifa. und sie nimmt auch gleich die Exekution vor. Ich danke Herrn Maxeiner für seinen Beitrag, der hoffentlich zu der Erkenntnis beiträgt, dass Herrn Kohlhubers Antifa-Freunde in Wahrheit diejenigen sind, die sie zu bekämpfen vorgeben.

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