Rainer Bonhorst / 10.01.2016 / 20:00 / 15 / Seite ausdrucken

Hallo, liebe Muslime! Wo seid ihr?

Finden Sie nicht, liebe Musliminnen und Muslime in Deutschland, dass die Frauenjagd von Köln (und Hamburg und so weiter) eine etwas deutlichere Reaktion wert wäre, als das, was bisher einzelne Ihrer Glaubensgenossen veröffentlicht haben? Wie wäre es mit einer Lichterkette? Das ist doch eine wunderschöne deutsche Sitte, die bei jeder Gelegenheit angezündet wird, verbunden mit Plakaten, die sagen: „Wir schämen uns.“

Also gut, ganz so deutsch muss man nicht gleich sein. Der rechtschaffene Bio-Deutsche hat sich aus historischen Gründen angewöhnt, sich immer gleich mit optischer Unterstützung von Lichterketten zu schämen, wenn ein Haufen hässlicher Deutscher sich mal wieder als solche hervorgetan haben. Fremdschämen ist dafür das falsche Wort. Eigentlich ist es patriotisches Solidarschämen. Man fühlt sich mitverantwortlich, wenn sich Landsmänner und Landsfrauen fies daneben benehmen. Eine gute Sache, die nur durch Inflation an Wert verliert.

Wie gesagt, eine Lichterkette muss es nicht sein. Aber nur jammernd die Sorge ausdrücken, dass nun alle Muslime unter Generalverdacht geraten, reicht auch nicht. Schön wäre etwas in folgender Art: „Wir schämen uns für unsere Glaubensgenossen, die sich in Köln und anderswo wie Schweine aufgeführt haben. Wir werden, so gut wir können, mithelfen, diese Burschen im Zaum zu halten, damit so etwas nicht noch mal passiert. Als Bürger in Deutschland mit Migrationshintergrund solidarisieren wir uns mit den misshandelten Frauen. Wir unterstützen ausdrücklich die Gleichberechtigung der Frauen, und ganz besonders ihr Recht auf körperliche und sexuelle Unversehrtheit. Nach Charlie Hebdo hat man gesagt: Ich bin Charlie Hebdo. Nach Köln sagen wir: Wir sind die Frauen von Köln.“

Schön wäre es, wenn diese Haltung in Großdemonstrationen sichtbar würde. Jedenfalls sollten es deutlich mehr als die tausend sein, die in Köln auf Frauenjagd gegangen sind. Solche Großdemonstrationen moslemischer Mitbürger wären die beste Waffe gegen fremdenfeindliche Vorurteile, die jetzt ja wieder ins Kraut schießen.

Ich bin, wie Christian Wulff, der Meinung, dass der Islam zu Deutschland gehört. Nicht historisch, aber als reale Gegenwart. Gerade darum sollten in einer Krise wie der jetzigen möglichst viele Moslems deutlich machen, dass sie zu Deutschland und seinen Werten gehören.

Aber leider: Ich sehe mich um, lese und glotze, und sehe peinlich wenig. Also, liebe Moslems: Traut euch und erhebt eure Stimme nicht nur zum Jammern.

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Ben Frick / 10.01.2016

Hallo liebe Christen, hallo liebe besorgte Bürger, hallo liebe Achse-Autoren! Wo seid Ihr? Wann sprecht Ihr über den massenhaften sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche? Oder entspricht dieser unseren Werten und unserer westlichen Lebensweise? In allen 27 Bistümern der katholischen Kirche in Deutschland ist sexueller Missbrauch durch Priester, Mönche und Nonnen sowie angestellte Erzieher Gang und Gäbe. Vergewaltigungen, sexuelle Nötigungen, sexueller Missbrauch (nicht nur an Kindern und Jugendlichen) sowie Straftaten im Zusammenhang mit Exhibitionismus, Jugend- und Kinderpornografie geschehen flächendeckend. Tausende Opfer sind offiziell bekannt, die Dunkelziffer liegt weitaus höher. Ein hoher Anteil der Kleriker verursachte und verursacht weiterhin unendliches Leid, das die Opfer oft ihr ganzes Leben begleitet. Eine konsequente Aufklärung und Verfolgung der Straftaten findet häufig nicht statt - Prävention schon gar nicht. Akten wurden und werden vernichtet, Verfahren verschleppt und CSU und CDU sorgen politisch dafür, dass die gravierende Lage unter den Tisch gekehrt wird. Medien berichten spärlich, viele konservative Lokalblätter mit Monopolstellung in ihren Regionen gar nicht. Derzeit ist ein Orkan der Empörung in Deutschland zu vernehmen, der sich nicht nur gegen die Straftäter von Köln und anderswo richtet, sondern häufig alle Flüchtlinge in Sippenhaft nimmt. Plötzlich schwingen sich alle besorgten Bürger zu Frauen- und Mädchenbeschützern auf. Wo sind dieselben Stimmen zum sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche? Oder gilt ihnen hier die Herkunft auf einmal nicht als entscheidendes Merkmal? Alles Einzelfälle? Dabei ist sexueller Missbrauch durch einen katholischen Priester (15.000 gibt es in Deutschland) tausendfach wahrscheinlicher als durch einen Flüchtling. Ich vernahm keinen Kommentar dazu, nicht einen einzigen entrüsteten Facebook-Post zu den Straftaten durch das Personal der katholischen Kirche - jüngst die Enthüllung über mindestens 231 Missbrauchsfälle der Regensburger Domspatzen, von bis zu 700 Opfern wird dort ausgegangen. Keine Aufregung, keine Empörung, keine Forderung nach Konsequenzen, nichts, während gleichzeitig eine Hysterie wie zu Zeiten Fukushimas über das Land hereinbricht, zahlreich über die Bewahrung christlicher Traditionen gefaselt und der Untergang Deutschlands durch die aktuelle Zuwanderungspolitik beschwört wird - irgendein Untergang schwebt vielen Deutschen ja immer vor.

Dr. Nathan Warszawski / 10.01.2016

Die selben lieben Muslime erregen sich nicht, wenn muslimische Frauen in Kairo von ihren Glaubensbrüder vergewaltigt werden. Warum sollen sich die lieben Muslime darüber aufregen, wenn ungläubige Frauen unsittlich berührt und beraubt werden?

Axel Wahlder / 10.01.2016

Die Umma entschuldigt sich n i e m a l s. Man im Abendland sollte es langsam lernen.

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