Dirk Maxeiner / 19.01.2007 / 09:12 / 0 / Seite ausdrucken

Gore kneift vor Lomborg

Noch mehr Angst als vor der Klimakatastrophe hat Al Gore vor den kleinen Dänen. Gestern weilte er mit seiner Katastrophen-Roadshow in Dänemark. Deshalb war seit Monaten ein Interview mit Dänemarks größter Zeitung “ Jyllands-Posten” vereinbart. Das Gespräch sollte der Feuilleton-Chef Flemming Rose führen, der durch die Veröffentlichung der Mohammed-Karrikaturen weltweit bekannt geworden ist. Als sachverständigen zusätzlichen Interviewer wollte Jyllands-Posten Björn Lomborg dabei haben, einen der profiliertesten Kritiker Gores. Auf diese Weise sollte ein Interview sichergestellt werden, dass sich auf der Basis von Fakten und nicht von Fiktionen bewegt. Gore sagte darauf das Interview wenige Stunden vor dem vereinbarten Zeitpunkt ab. Vom aktuellen Geschehen einmal abgesehen, ist an der ganzen Konstellation eines sehr interessant: Skeptische Zeitgenossen, denen Freiheit und Aufklärung am Herzen liegen, finden sich immer häufiger zusammen - und zwar jenseits des Rechts-Links-Schemas und ressortübergreifend (Rose/Islamismus, Lomborg/Ökologismus.) Das Gespür für Dogmatismus und Totalitarismus scheint das gleiche zu sein. Das Phänomen zeigt sich ja auch in der Zusammensetzung der Achse des Guten. (Henryk Broder hat Flemming Rose in Sachen Mohammed-Karrikaturen übrigens seinerzeit für spiegel-online interviewt).

Flemming Rose und Björn Lomborg beschreiben die Hintergründe der Auseinandersetzung mit Gore im Wallstreet-Journal. Hier einige Auszüge:

“Yet an hour later, he came back to tell us that Bjorn Lomborg should be excluded from the interview because he’s been very critical of Mr. Gore’s message about global warming and has questioned Mr. Gore’s evenhandedness.”

“But if we are to follow Mr. Gore’s suggestions of radically changing our way of life, the costs are not trivial… Mr. Gore will have left the average person 30% poorer, and thus less able to handle many of the problems we will face, climate change or no climate change.”

“Clearly we need to ask hard questions…He considers Antarctica the canary in the mine, but again doesn’t tell the full story. He presents pictures from the 2% of Antarctica that is dramatically warming and ignores the 98% that has largely cooled over the past 35 years.”

“Mr. Gore says that global warming will increase malaria and highlights Nairobi as his key case.Yet this is quite contrary to the World Health Organization’s finding. Today Nairobi is considered free of malaria, but in the 1920s and ‘30s, when temperatures were lower than today, malaria epidemics occurred regularly. Mr. Gore’s is a convenient story, but isn’t it against the facts?”

“Al Gore is on a mission. If he has his way, we could end up choosing a future, based on dubious claims, that could cost us, according to a U.N. estimate, $553 trillion over this century. Getting answers to hard questions is not an unreasonable expectation before we take his project seriously. It is crucial that we make the right decisions posed by the challenge of global warming. These are best achieved through open debate, and we invite him to take the time to answer our questions: We are ready to interview you any time, Mr. Gore—and anywhere.”

Danke an Anders Raahauge von Jyllands-Posten für den Hinweis!

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