Der Streit - Vater aller Dinge - ist pures innovatives Potenzial. Der durch ihn hervorgebrachte Fortschritt gerinnt zu gesellschaftlichem Wohlstand. Da Fortschritt und Wohlstand nunmehr als ausgemachte Ursachen für die Zerstörung des Planeten gelten, ist es nur konsequent, die freie Meinungsäußerung als Voraussetzung des Streitens absterben zu lassen.
Bravo, Herr Rietzschel, insbesondere für den letzten Absatz! Und auch Herr Cremer steht Ihnen in nichts nach.
„[…] Preisgabe der Individualität in einer intellektuell ermüdeten, geistig überforderten und im Konsumrausch degenerierten Gesellschaft.“ — Seit den 68ern haben die Aktivisten alle paar Jahre eine neue Sau durch das Dorf getrieben. Waldsterben, Nachrüstung, Ozonloch, Lichtenhagen, AWACS, Hindukusch, Feinstaub usw. — alles wurde zu einer existenziellen Frage hochgepuscht. Der deutsche Michel und die Micheline haben vermutlich nie den Liberalismus gelernt, die Entscheidungen anderer gelassen zu sehen und sich auf die persönliche Verantwortung zu konzentrieren. Statt dessen ermüden wir uns darin, Hinz und Kunz die korrekte Gesinnung abzuverlangen, um die Welt zu retten. In unserer jugendlichen Naivität haben wir uns einfach maßlos übernommen.
Ja Herr Anderson, Sie haben nicht mal unrecht auch wenn es vielleicht satirisch gemeint war. Endlich mal aus der Komfortzone rauskommen, sich breitgefächert informieren und wenn möglich auch zu Demos gehen. Wenn die Kurden in Deutschland auf die Straße gehen, sind es Massen, bei Pegida in Dresden, je nach Wetterlage Fünf-bis Zehntausend Personen und gestern in Hamburg ca. Dreihundert. Wenn alle die, die sich Sorgen machen auf die Straße gehen würden, hätten auch Antifa und Co. keine Chance. Wenn die FAZ bereits einen “Fall Tellkamp” sieht, muß ja keiner das Machwerk lesen. Anstatt was zu ändern, starren aber die meisten wie das Kaninchen auf die Schlange. Wie heißt es ? Es muß erst schlimmer werden, ehe es besser wird ? Na dann guten Rutsch.
Degenerierte Gesellschaft!Genau das ist es!Das war schon immer der Untergang moderner Gesellschaften in der Menschheitsgeschichte. Mit Demokratie hat das nichts mehr zu tun.Dunkeldeutschland wehrt sich aber wie lange noch.Die Achse des Guten versucht die Menschen aufzurütteln,sie aus ihrem Koma zu holen,sie zum Denken zu bewegen.Der Versuch ist ehrenwert!
Ich schrieb anderweitig: Wenn dein Föhn hinüber ist, du aber deine nassen Haare trocknen musst: Kopfschütteln könnte da helfen. Erleichtert wird das, wenn man sich den Erguss einer Professorin für Geschwätzwissenschaft in der FAZ reinzieht, die felsenfest davon überzeugt ist, zur ‘Grünbein - Tellkamp - Kontroverse’ auch ein Scherflein beitragen zu müssen. Erkenntnis zweierlei: Auflagenschwund hat einen Grund. Und: Feuilleton dient eigentlich nur dazu, einen Fisch einzuwickeln. (Einfügung Ende) Betrifft den Beitrag in der FAZ.net vom 17.3.2018. ‘Verbrochen’ von Maren Lehmann. Zum Abgewöhnen vom Allerfeinsten!!
Ja, genau! Der Konsumrausch! Hatte ich auch schon vermutet. Na, dann - weniger einkaufen, das hilft gegen intellektuelle Ermüdung.
Die linken Gesinnungsethiker dulden keine Kritik, weil sie sich selber als Avantgarde der menschlichen Entwicklung begreifen. Sie wähnen sich auf dem kulturgeschichtlichen Höhepunkt angekommen. Mehr geht nicht. Besser geht nicht. Alles, was in ihren Augen dahinter zurückbleibt, gilt als rückständig, muss ausgemerzt werden. Jetzt wo die einmalige Chance da ist, die Menschheit auf die höchstmögliche Entwicklungsstufe zu hieven, gibt es kein Halten mehr. Das linke Ziel ist zum Greifen nahe. Wer dieses jetzt verhindern will, wer hierbei jetzt im Weg steht, wird unerbittlich verfolgt. Die Menschheit ist kurz davor alles Böse abzustreifen, endlich gut zu werden, endlich links zu denken. Gerechtigkeit, Unterschiedslosigkeit, dasTeilen aller Güter, Gewaltverzicht, das Ende der Ausbeutung, all das steht kurz bevor. Nun gilt es die letzten faschistoiden Störenfriede in der neuen Welt zu bekämpfen, sie ein für allemal mundtot zu machen. Jetzt, wo sich sogar CDU, Liberale, Finanzwelt, sämtliche Intellektuelle, die Wissenschaft, die Staatsorgane, die Kirchen, eigentlich alle der Linken Sache verpflichtet zu haben scheinen, da will man sich von ein paar „Rechten“ den Brei nicht verderben lassen.
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