Danke für die lebhafte Diskussion. Sämtliche Zahlen zur aktuellen Lage der Prostitution stammen von den zuständigen Behörden. Zu beachten ist außerdem, dass die große Zahl der Freier unter anderem durch Sextourismus zustande kommt.
Mich macht der Text traurig. Sind wir denn zu einer Gesellschaft degeneriert, in der normaler menschlicher Umgang nicht mehr möglich ist? Sex und “Liebe” nur gegen Geld? Insofern finde ich es auch schade dass der Text die Sicht auf die “Kunden” der Damen ausblendet - die scheinen den Sex im Puff ja mindestens genauso als “ganz normal” zu empfinden (was sich nach der Lektüre einiger Vorkommentatoren im Übrigen leider bestätigt). In diesem Zusammenhang von “sexueller und psychischer Verwahrlosung” zu sprechen, scheint mir noch stark untertrieben.
Ich hätte nicht gedacht, hier jemals einen dermaßen lustfeindlichen Text lesen zu müssen. Der Ekel vor bestimmten Sexualpraktiken; die Behauptung, die Mehrheit der Frauen hätte keinen Spaß am Sex; anderen Frauen zu unterstellen, sie würden ihre Sexualität falsch ausleben; dazu in den Raum gestellte Aussagen einer “Sexualtherapeutin,” die sich nicht überprüfen lassen - der Text hätte so auch in “Emma” abgedruckt werden können.
Immerhin waren es meines Wissens vor Jahren rot-grüne Frauen in der Funktion von Parlamentarierinnen und Ministerinnen, die eine Gesetzesänderung als eine Art Gleichstellungsgesetz bejubelten, mit der die Prostitution zum “normalen Beruf” gestuft wurde. Vor allem dürfen die Damen seither Steuern zahlen, ist ja auch etwas. Und wer glaubte, daß er mit einem derartigen Gesetz die der Kriminalität zuzuordnenden Felder wie Zuhälterei, Menschenhandel, Kinderprostitution, wie auch die typischen Nebenfelder wie Drogen-, Waffenhandel, Rockerkriminalität, um nur einige Beispiele zu nennen, quasi abschafft, der war und ist an Naivität kaum mehr zu überbieten. Andere Länder gehen zum Schutze der Frauen andere Wege, z. B. mit der Einführung der Strafbarkeit der Nutzung besagtert Dienste, was dieses Gewerbe in den Ländern entsprechend austrocknete, es nach Germoney als Puff Europas verlagerte.
Woher nur Antjes’ Hass auf Nutten? War da mal was -?
Es soll also 400.000 Huren in Deutschland geben? Das wären 4% der Altersgruppe der 21-39-jährigen. Wer glaubt denn so einen Blödsinn? Noch absurder ist die Behauptung von 1.2 Millionen männlicher Bordellbesucher pro Tag(!). Das schlägt dem Fass endgültig den Boden aus. Laut statistischem Bundesamt gab es 2015 ca. 34 Millionen Männer über 18 Jahre in Deutschland. Es sollen also 3,5% der gesamten erwachsenen männlichen Bevölkerung JEDEN Tag in den Puff gehen?
Es sind nicht nur die Frauen, die sich falsch definieren. Es sind auch die Männer, die ihre eigene erfüllende Sexualität ausschliesslich über Zuhilfenahme einer Frau definieren. Das ist nüchtern betrachtet, phantasielos und abhängig.
“...sie zeigen eine sexuelle und psychische Verwahrlosung, die in der Geschichte der Menschheit bisher beispiellos ist.” Da die Prostitution das “älteste Gewerbe ” der Welt sein soll, daß, glaube ich nicht, daß diese sexuelle und psychische Verwahrlosung in der Geschichte der Menschheit bisher beispiellos ist. Ich hatte einen Bekannten, der ca. 30 Jahre beruflich in der ganzen Welt unterwegs war. Er hat erzählt, daß er es zu dem Zeitpunkt, als er unterwegs war, Länder gab, wo die Mütter ihre minderjährigen Töchter und auch SÖHNE !! für ein Stück Seife !! angeboten haben. Alleine der Straßenstrich ist eine Erniedrigung für viele Frauen. Das Thema ist viel zu komplex, um es auf einen Nenner zu bringen. In Hamburg gab es eine Domina, die ein Buch geschrieben hat, Auszüge daraus konnte man in einigen Zeitungen lesen, das hat mir gereicht. Aber solange Frauen sich freiwillig dafür hergeben, wird sich auch nichts ändern.
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