Vera Lengsfeld / 18.03.2018 / 15:30 / Foto: Nevit Dilmen / 17 / Seite ausdrucken

Geht es um Flüchtlinge, oder um Geld?

Kürzlich kritisierten über 20 Hilfs- und Wohlfahrtsorganisationen die Pläne der Bundesregierung, bei der Altersfeststellung von jungen Flüchtlingen verstärkt medizinische Methoden anzuwenden. Es stehe die Befürchtung im Raum, dass Jugendliche älter gemacht werden, als sie sind. Bislang hörte man nur, dass ein großer Anteil sogenannter unbegleiteter Jugendlicher älter ist, als sie angaben. Da gab sich ein Neunzehnjähriger für zwölf aus, ein Mörder, der mindestens 18 Jahre alt ist, für fünfzehn. Meist kommen solche Fälle ans Licht, wenn es sich um straffällig gewordene Jugendliche handelt.

In Schweden und in Dänemark hat es systematische Altersüberprüfungen von unbegleiteten jugendlichen Flüchtlingen gegeben. In etwa 80 Prozent der Fälle waren die Altersangaben falsch und die Jugendlichen zum Teil erheblich älter. Auch im Land Brandenburg hat es eine stichprobenhafte Überprüfung von 49 Jugendlichen gegeben, bei denen ein „erheblicher Verdacht“ auf eine falsche Altersangabe bestand. In 41 Fällen erwies sich der Verdacht als gerechtfertigt, er war also gerade mal jeder Fünfte tatsächlich minderjährig.

Vor diesem Hintergrund ist der Appell der Wohlfahrtsverbände – dazu gehören neben Diakonie, AWO, Pro Asyl und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte auch der Flüchtlingsrat Niedersachsen und das in Osnabrück ansässige Hilfswerk terre des hommes – mehr als verwunderlich, Noch verwunderlicher sind die schweren Geschütze, die in dem Schreiben aufgefahren werden.

Die Initiativen lehnen die Überprüfung von unbegleiteten jungen Flüchtlingen in den entsprechenden Aufnahme- und Rückführungszentren für Erwachsene ab, wie sie im Koalitionsvertrag vereinbart worden sind. Damit drohten diese Einrichtungen „zu Türstehern des Kinderschutzes zu werden“. Was immer damit gemeint sein soll, es klingt jedenfalls martialisch.

Minderjährige sind für die Verbände Gold wert

Das Hauptziel von Alterseinschätzungsverfahren müsse nicht etwa die Altersfeststellung, sondern „der Schutz von Minderjährigen“ sein. „Ihre Rechte in den Verfahren müssen gestärkt werden“, so Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes. 

Wieso kann man Minderjährige nicht schützen, wenn zuvor die Erwachsenen aus der Gruppe herausgenommen werden? Was wird da für ein seltsamer Gegensatz konstruiert? Kann man sie nicht sogar besser schützen, wenn sie nicht mit Erwachsenen zusammen geworfen werden? Warum wollen die Verbände mit aller Macht die Altersfeststellung von jugendlichen Flüchtlingen verhindern?

Das erschließt sich nur, wenn man in Betracht zieht, dass für jeden jugendlichen Migranten etwa 5.000 Euro pro Monat aufgewendet werden. Der Mammutanteil dieses Geldes fließt in die betreuende Einrichtung. Jugendliche Flüchtlinge sind für die Verbände eine Goldgrube.

Der Appell der Verbände macht deutlich, warum es so viele Unterstützer der ungebremsten Einwanderung gibt. Migranten sind für das Betreuungskartell ein viel zu gutes Geschäft, als dass man es aufgeben wollte. Daher auch der permanente Erpressungsdruck auf die Gesellschaft, die ungebremste Einwanderung zu akzeptieren.

Lesen Sie zu diesem Thema auch: Altersdiagnostik – Seltsame Stimmen aus dem Funktionärskörper 

Foto: Nevit Dilmen CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Silke Krüger / 18.03.2018

Eine Bekannte von mir (Merkel-Bewunderin) findet es überhaupt nicht schlimm, wenn erwachsene Männer sich als Minderjährige ausgeben, schließlich sei das für sie sehr vorteilhaft, und außerdem könnten auch bereits Volljährige aus einem anderen Kulturkreis noch intensive Betreuung gebrauchen zwecks besserer Integration. Das Geld sei somit gut angelegt… Was mich interessieren würde: Was geschieht mit den Asylbewerbern, die beim Alter nachweislich gelogen haben? Schadenersatzforderung, Ausweisung,...? Obwohl, ich kann mir die Antwort denken.

Helmut Bühler / 18.03.2018

Endlich und zum ersten Mal Knete satt für diese fehlausgebildeten Sozialarbeiter und vor allem Sozial- und Gesellschaftswissenschaftler. Mit Schrottabitur ins Akademische, dann jahrelang Pseudowissenschaft. Keiner braucht die, keiner stellt die ein (ausser jene Glücklichinnen mit dem richtigen Geschlecht, für die Quoten und das Gender-Biotop geschaffen wurden). Und jetzt, JETZT, schickt ihnen Allah Millionen Kunden, sie werden gebraucht - oder besser gesagt, werden bezahlt - und ihr wollt ihnen das wieder wegnehmen. Wie Nazi ist das denn?

Dietmar Schmidt / 18.03.2018

Hallo Frau Lengsfeld, es ist eine Selbstverständlichkeit, dass die leider zweifelhaften Altersangaben überprüft werden müssen. Schief ist, wie Sie es ja auch sagen, die Diskussion. Und auch hier haben Sie recht, kann es eigentlich nur ums liebe Geld gehen. Beim Geld hört nicht nur die Freundschaft auf, sondern auch die Moral. Das war eigentlich schon immer so. Neu ist für mich, dass es auch bei den Wohlfahrtsverbänden offensichtlich so ist. Vielen Dank für Ihren Artikel. Gruß D. Schmidt

Albert Pflüger / 18.03.2018

Es ist einfach absurd, wie da argumentiert wird. Es zeigt, daß eine völlig unlogische, überaus dumme Argumentation offensichtlich als potentiell erfolgversprechend eingeschätzt wird, was wahrlich ein schlechtes Licht auf die Adressaten wirft. Offensichtlich weiß man genau, an wen man sich wendet, und hat eine schlechte Meinung von dessen logischen Fähigkeiten, oder die Aussicht auf Staatsknete hat denen komplett das (Rest-) Hirn vernebelt. Feststellung von Fakten ist nur dann opportun, wenn sie zur Ideologie passen. Sonst nennt man sie Häitspietsch, das ist bei uns verboten!

Stefan Bley / 18.03.2018

Ich wäre dafür das Geburtsdatum eines Flüchtlings mit dem Datum des Erreichen Deutschlands gleich zu setzten. Auf diese Weise schaffen wir es vielleicht, sie uns später als Rentenempfänger vom Hals zu halten. Ein positiver Effekt entstünde jedoch nur, wenn sie tatsächlich auch einmal in die Rentenkasse einzahlen. Bei gut ausgebildeten Raketenwissenschaftlern sollte das aber klappen.

Wolfgang Richter / 18.03.2018

Daß “Flüchtlinge” im allgemeinen die sprichwörtlichen “Goldesel” für die Wohlfahrtsverbände sind, dürfte sich inzwischen rum gesprochen haben. Und von “Gold- stücken” haben die Links-Grünen im Zusammenhang mit der gebotenen Aufnahme von Jedermann om Lande ja auch von Anfang an gesprochen. Somitn wird auch niemand aus Kreisen dieser Profiteure ein Interesse daran haben, die Anzahl der zu Betreuenden zu veringern, eher wird man im Sinne des erfolgreichen Geschäftsmodells im Namen der Moralhoheit das Gegenteil tun. Und weil es um das Wohlbefinden der zu uns Gelangten geht, ist jegliches Ungemach für diese zu vermeiden, denn wie die damalige rotgrüne Landesregierung von NRWin etwa über ihre Hofberichterstatter-Medien verkündete, ist zwangsweise Altersfeststellung die Unterstellung von Betrug und Lüge, was die ohnehin schon Traumatisierten diskriminieren und damit psychisch zusätzlich belasten würde, somit zu deren Wohl zu unterlassen ist. Das muß uns ein paar Milliarden zusätzlicher Kosten für die Intensivbetreuung dieses Personenkreises wert sein, halt im Namen der Moral.

Karla Kuhn / 18.03.2018

ALLE, die die Altersfeststellung von jungen Flüchtlingen verhindern wollen, machen sich-meiner Meinung nach- mit strafbar, wenn diese Straftaten begehen und auf Grund falscher Altersangaben nicht, bzw. nach Jugendstrafrecht verurteilt werden. Menschen, die in Deutschland leben wollen, obwohl sie eventuell bereits durch andere, sichere Länder gereist sind, haben alle, egal wie alt sie sind eine Bringepflicht. Dazu gehören gültige Pässe, Geburtsurkunden, bei Eheleuten, Heiratsurkunden, Abschlußzeugnisse, wenn vorhanden und wenn diese Unterlagen nicht vorhanden sind, müssen sich Jugendliche einem Alterstest unterziehen.  Der Steuerzahler kommt zum größten Teil mit seinen Steuern für diese Menschen auf, da kat er das Recht auf eine rechtlich korrekte Auskunft. Wenn die Verbände das verhindern wollen, frage ich mich WARUM. “Das erschließt sich nur, wenn man in Betracht zieht, dass für jeden jugendlichen Migranten etwa 5.000 Euro pro Monat aufgewendet werden. Der Mammutanteil dieses Geldes fließt in die betreuende Einrichtung. Jugendliche Flüchtlinge sind für die Verbände eine Goldgrube.”  Etwa DARUM ???  WARUM 5000 (FÜNFTAUSEND !!) Euro im Monat für EINEN Jugendlichen ?? Mit 1000 Euro wäre es auch locker getan !! Meine Tochter hat ihre vier Söhne mit Kindergeld von ca. 185 Euro pro Kind und Monat großgezogen. Eine noch größere Ungerechtigkeit ist gar nicht mehr vorstellbar. Unglaublich !!

Rainer Nicolaisen / 18.03.2018

Eben: cui bono? Immer wieder Frage Nr.1.

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