Rainer Grell / 25.09.2018 / 12:00 / Foto: unbekannt / 48 / Seite ausdrucken

Gehört Kant noch zu Deutschland?

An idea that is not dangerous is unworthy of being called an idea at all – Eine Idee, die nicht gefährlich ist, verdient es nicht, überhaupt eine Idee genannt zu werden, hat uns Oscar Wilde hinterlassen. 

Die Idee des Gottesstaates ist keineswegs eine Erfindung des Islam. Schon rund 200 Jahre vor der Begründung dieser neuen Religion durch Mohammed schrieb Kirchenlehrer Augustinus sein Buch „De civitate Dei“ (Vom Gottesstaat), das die Welt des Mittelalters prägte. Doch das Mittelalter liegt hinter uns. Dank der Aufklärung. Dank Kant, Voltaire („le siècle de Voltaire“) und Hume, also eine echt europäische Erfolgsgeschichte. Aber eben Geschichte.

Denn es sieht fast so aus, als ob wir Kants kategorischen Imperativ der Aufklärung „Sapere aude!“ „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ vergessen haben oder einfach in den Wind schlagen, weil uns das zu anstrengend ist. Oder weil es nicht zu unserer ideologisch vernagelten Weltsicht passt, wonach alles Böse auf das Konto des „Westens“, insbesondere Deutschlands geht. Da stört Denken nur. Sonst hätte sich ein so antiaufklärerisches Phänomen wie die Politreligion Islam niemals derart in Deutschland und Europa etablieren können.

Seither schreitet die „Islamisierung“ Deutschlands und Europas unaufhaltsam vorwärts: „Die Weisung des Koran, das ‚Haus des Islam‘ [dar al islam - ﺩﺍﺮ ﺍﻻﺴﻻﻡ] bis an die Grenzen der Erde auszuweiten, wird in der arabischen Welt immer noch als aktuelle Verpflichtung begriffen, entgegen allen andersklingenden Beteuerungen.“ So jedenfalls berichtet der frühere Chefredakteur des „European“, Alexander Görlach, aus dem Zentrum der sunnitischen Welt, der ehrwürdigen Al-Azhar-Universität in Kairo (gegründet 975). Und: „Die Islamisierung Europas gilt nur noch als eine Frage der Zeit.“ Aber deshalb gleich von Gottesstaat als Ziel zu reden, geht doch wohl ein bisschen weit. Oder?

Wohin gehört der Islam?

Bevor ich auf diese Frage näher eingehe, gönnen wir uns erst mal, frei nach Goethes Faust, ein „Vorspiel auf dem Theater“. Beteiligte: Beinahe alles, was in der Politik Rang und Namen hat. Thema: Gehört der Islam zu Deutschland?

Als erster erscheint Wolfgang Schäuble auf der Bühne:

„Es war nicht etwa Christian Wulff, der die Aussage, der Islam gehöre zu Deutschland, erstmals öffentlichkeitswirksam aussprach. Bereits vier Jahre zuvor wurde die Botschaft von einem damaligen Bundesminister übermittelt.“ Und zwar von Wolfgang Schäuble in seiner Funktion als Innenminister und Erfinder der Deutschen Islamkonferenz, zu deren Eröffnung am 28. September 2006 er sagte: „Der Islam ist Teil Deutschlands und Teil Europas, er ist Teil unserer Gegenwart und er ist Teil unserer Zukunft." Und als Bundestagspräsident bekräftigte er diese Aussage.

Vier Jahre später. Bundespräsident Christian Wulff spricht zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2010 in Bremen diese Sätze: „Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte. Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland. Vor fast 200 Jahren hat es Johann Wolfgang von Goethe in seinem West-östlichen Divan zum Ausdruck gebracht: ‚Wer sich selbst und andere kennt, wird auch hier erkennen: Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen.‘“

Warten auf die Geistlichkeit

Als lange einzige Frau gehört Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Ensemble. Sie nimmt ihre Regierungserklärung vom 15. Januar 2015 (gut eine Woche nach dem islamistischen Terroranschlag auf Charlie Hebdo in Paris) zum Anlass für die folgende Aussage:

Nachdem sie zuerst Christian Wulff zitiert hat, fährt sie fort: „Die Menschen fragen mich, welcher Islam gemeint ist, wenn ich diesen Gedanken zitiere. Sie wollen wissen, warum Terroristen den Wert eines Menschenlebens so gering schätzen und ihre Untaten stets mit ihrem Glauben verbinden. Sie fragen, wie man dem wieder und wieder gehörten Satz noch folgen kann, dass Mörder, die sich für ihre Taten auf den Islam berufen, nichts mit dem Islam zu tun haben sollen. Ich sage ausdrücklich: Das sind berechtigte Fragen. Ich halte eine Klärung dieser Fragen durch die Geistlichkeit des Islam für wichtig, und ich halte sie für dringlich. Ihr kann nicht länger ausgewichen werden.“

Wichtig und dringlich, fürwahr! Gleichwohl ist in den dreieinhalb Jahren, die seitdem vergangen sind, nichts passiert. Vermutlich suchen die Experten im Kanzleramt immer noch nach der „Geistlichkeit des Islam“ und werden und werden nicht fündig. Erinnert irgendwie an Estragon und Wladimir, die irgendwo auf einen gewissen Godot warten. Vergeblich.

Die neue Hoffnungsträgerin der CDU, Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, die ihr Talent als Putzfrau Gretel vom Landtag bereits in der saarländischen Fastnacht zur Schau gestellt hat, hat natürlich auch hier ihren Auftritt und zwar mit diesem Beitrag:

„Religionsfreiheit gehört zu Deutschland.“ Wow! Was für eine Erkenntnis! Aber dann kommt’s: „Sie [die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört] lässt sich sehr einfach mit Ja oder Nein beantworten. Da weiß man dann aber noch nicht, was das fürs konkrete Zusammenleben der Gesellschaft bedeutet.“

„Pointierter Meinungsunterschied“

Szenenwechsel: Der Islam gehört nicht zu Deutschland:

„Für den Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU im Bundestag, Volker Kauder, gehören die Muslime zu Deutschland, aber nicht der Islam. Das sei ‚der einzige, wirklich pointierte Meinungsunterschied‘, den er mit der Kanzlerin (Angela Merkel) habe, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Welle.“ Könnte man als Kauderwelsch bezeichnen.

In die gleiche differenzierende Richtung tendiert offenbar die studierte Theologin und derzeitige Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, und zwar mit der durchaus bemerkenswerten (wenn auch folgenlosen) Aussage: „Zu uns in Deutschland gehört keine Radikalisierung, gehören keine Fundamentalisten. Unsere Wurzel ist die christlich-jüdische, aber natürlich gehören auch Menschen muslimischen Glaubens zu uns.“

Zwischenruf aus dem Publikum: Ob unsere Wurzel wirklich jüdisch ist, kann man angesichts der Behandlung der Juden durch die Jahrhunderte mit Fug und Recht bezweifeln. Es handelt sich wohl eher um eine verspätete „Wiedergutmachung“ für die Nazi-Verbrechen an den Juden.

Dann treten nacheinander auf: die drei CSU-Muskeltiere.

Zuerst erklärt der große Vorsitzende (1,93 m) und frisch ernannter Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat Horst Seehofer am 16. März 2018, der Islam gehöre nicht zu Deutschland, wohl aber die hier lebenden Muslime (wobei er sich nicht zu Ilkay Gündoğan und Mesut Özil sowie den zahlreichen Erdoğan-Anhängern in Deutschland äußert). 

Sein Nachfolger als bayerischer Ministerpräsident Markus Söder springt Seehofer sofort bei: "Muslime, die hier leben und sich integrieren, ja, aber der Islam gehört kulturgeschichtlich nicht zu Deutschland.“

Da will der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Alexander Dobrindt, nicht nachstehen:  „Der Islam gehört, egal in welcher Form, nicht zu Deutschland.“

Markus Söder, nicht nur im bayerischen Fasching von fast beängstigender Authentizität, erweist sich als versierter Anhänger der Echternacher Springprozession (zwei Schritte vor, einen zurück – natürlich ein Klischee) (Echternach liegt übrigens in Luxemburg und hat nichts mit dem Bayern Julius Echter von Mespelbrunn zu tun). Zuerst verkündete Söder (1 cm größer als Seehofer) als bayerischer Staatsminister der Finanzen im Brustton der Überzeugung laut dpa vom 30. Mai 2012 (und auch laut „Welt“): „Der Islam ist ein Bestandteil Bayerns“ – vermutlich, weil Bayern letztlich doch nicht zu Deutschland gehört. Immerhin hat der Bayerische Landtag am 20. Mai 1949 als einziges Bundesland gegen das Grundgesetz gestimmt (in Wirklichkeit war es natürlich die CSU). Nach 60 Jahren feierten sie gleichwohl den Jahrestag des Grundgesetzes.

Und dann die Echternachter Volte (als designierter Ministerpräsident): „Wer glaubt, dass der Islam oder sogar die Scharia zu unserm Land gehört, da kann ich nur sagen: Diese haben kulturgeschichtlich nichts mit Bayern zu tun.“

Eine Steilvorlage für die AfD: „Wir meinen: ‚Der Markus Söder ist ein Bestandteil der Islamisierung Bayerns‘“.

Vorhang. Pause. Zum Durchschnaufen.

Die Politik nimmt Mohammed nicht ernst genug

Was lehrt uns diese Kakophonie (Gerhard Schröder 2002 – bei der Wahl des Wortes des Jahres 2002 auf dem 4. Platz, nicht „Schröder“ natürlich, sondern „Kakophonie“)?

Keiner unserer Politiker hat sich ernsthaft mit dem Islam, also mit Koran und Sunna des Religionsgründers Mohammed, beschäftigt. Dabei ist spätestens mit dem Zusammenschluss der vier deutschen Islamverbände DİTİB, VIKZ, Islamrat und ZMD zum Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM) bekannt, dass „Koran und Sunna des Propheten Mohammed“ die unveränderlichen Grundlagen dieses Verbandes bilden (§ 1 Absatz 5 der Geschäftsordnung in der Fassung vom 28. März 2007).

Douglas Murray drückt es im Vorwort zu Patrick Sookhdeos Buch „Dawa“ (Isaac Publishing, 2014) etwas drastischer aus: “If the President of the United States [George W. Bush], or the Prime Minister of Great Britain [Tony Blair], had been asked in the aftermath of 9/11 whether they could explain any principles of sharia law, Islamic banking or apostasy laws in Islam we might have forgiven their floundering. But all these years later, such an ignorance of basic Islam doctrines and essential Islamic history is unforgivable.” – Wenn der Präsident der Vereinigten Staaten oder der Premierminister von Großbritannien in der Zeit nach dem 11. September [2001] gefragt worden wäre, ob sie irgendwelche Prinzipien der Scharia, des islamischen Bankwesens oder der Apostasie-Gesetze im Islam erklären könnten, hätten wir ihnen ihr Gestammel vielleicht vergeben. Aber nach all diesen Jahren ist solch eine Ignoranz der grundlegenden Lehren des Islam und der islamischen Geschichte unverzeihlich.“ Gleiches lässt sich über fast jeden deutschen Politiker (egal welchen Geschlechts) auch sagen (ausgenommen den leider aus der aktiven Politik ausgeschiedenen Wolfgang Bosbach).

Doch offenbar nimmt niemand ernst, was der Gesandte Gottes (so die Bezeichnung Mohammeds im Koran) aller Welt in einem Hadith (Ausspruch) verkündet hat:

„Ich wurde angewiesen, die Menschen zu bekämpfen, bis sie bezeugen, dass es keinen Gott außer Gott gibt und Muhammad der Gesandte Gottes ist, bis sie das Gebet verrichten und die gesetzliche Abgabe bezahlen. Kommen sie diesen Forderungen nach, so sind ihr Leben und ihre Habe vor mir sicher. Sie unterstehen dann einzig dem Gesetz des Islams, und Gott wird sie richten.“

„Koran lesen fördert das Denkvermögen“.

Daraus ergibt sich für jeden Muslim die Pflicht zur da’wa (ﺩﻋﻭﺓ), der „Einladung“ zum Islam oder schlicht der Missionierung. Dieser Aufforderung des Propheten darf sich kein Muslim entziehen, denn: „der Gesandte Allahs ist ein schönes Vorbild für euch und für diejenigen, die auf Allah und den Jüngsten Tag hoffen und Allahs häufig gedenken“ (Sure 33, 21). Und: „Wer dem Gesandten gehorcht, der hat in der Tat Allah gehorcht“ (Sure 4, 80). Schließlich: „Wer aber Allah und Seinem Gesandten den Gehorsam versagt und Seine Schranken übertritt, den führt er ins Feuer, wo er ewig bleiben wird. Und ihm wird eine schmähliche Strafe zuteil“ (Sure 4,14).

Leider ist offenbar noch kein Politiker der Empfehlung des israelischen Journalisten und Achse-Gastautors Chaim Noll gefolgt, den Koran zu lesen; denn „Koran lesen fördert das Denkvermögen“. Sein alter Freund, der 2014 verstorbene Journalist und Publizist Ralph Giordano, hat sich der Mühe unterzogen und danach bekannt: „Ich habe es mir angetan und habe den Koran gelesen. Von der ersten bis zur letzten, bis zur 114. Sure. Es ist eine Lektüre des Schreckens und des Wahnsinns. Es wird fortwährend dazu aufgerufen, die Ungläubigen zu töten, vor allem aber die Juden, die Juden, die Juden (...) Ich sage euch, nachdem ich den Koran gelesen habe: Der Koran ist das judenfeindlichste Buch, das mir in meinem langen Leben jemals vor die Augen gekommen ist.“

Schon Jahre zuvor, bei den Diskussionen um den Bau der DITIB-Moschee in Köln-Ehrenfeld hatte Giordano übrigens öffentlich gemahnt: „Nicht die Moschee, der Islam ist das Problem.“ Vergeblich.

Stattdessen wird heute ernsthaft debattiert, ob es überhaupt einen islamischen Antisemitismus gibt, wobei ich die Auseinandersetzung zwischen der Berliner Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales, Sawsan Chebli (SPD), und Horst Seehofer (CSU) unter dem Motto „Die Schöne und das Biest“ bewusst ausklammere, weil hier nicht mit dem fälligen Happy end gerechnet werden kann.

Kein Antisemitismus bei Mohammed?

„Im Islam gibt es keinen traditionellen Antisemitismus“, titelte die Süddeutsche Zeitung vom 26. Mai 2018. „Und doch ist er heute in islamischen Länder weit verbreitet. Wie die Europäer den Judenhass in die arabische Welt brachten.“ Offenbar hat der Autor dieses Beitrags, Peter Wien, Professor für Geschichte des Modernen Nahen Ostens an der University of Maryland in College Park, USA, noch nie etwas von diesem Hadith Mohammeds gehört:

„Ihr werdet die Juden bekämpfen, bis einer von ihnen Zuflucht hinter einem Stein sucht. Und dieser Stein wird rufen: ‚Komm herbei! Dieser Jude hat sich hinter mir versteckt! Töte ihn!’“

Die Hamas-Charta von 1988 enthält diesen Ausspruch wörtlich (Artikel 7 Absatz 3).

Mohammeds Befehl war nicht etwa nur ein frommer Wunsch, sondern wurde seinerzeit in Medina durchaus ernst genommen: Die beiden jüdischen Stämme der Banu Qainuqa und der Banu Nadir kamen relativ glimpflich davon: Sie mussten ihr Hab und Gut aufgeben und die Stadt verlassen. Bei den Banu Quraiza dagegen wurden die Männer (die Zahlen schwanken zwischen 600 und 900 Personen) auf dem Marktplatz enthauptet, die Frauen und Kinder versklavt.

Chaim Noll hat deshalb kompromisslos formuliert: „Wenn der Islam zu Deutschland gehört, wie ein deutscher Bundespräsident formulierte, gehört auch der islamische Judenhass zu Deutschland. Ganz unvermeidlich – so, wie er seit anderthalb Jahrtausenden zum Islam gehört.“

Und auch der deutsche Professor syrischer Herkunft und bekennende Muslim Bassam Tibi hat schon vor 15 Jahren festgestellt: „Der Inhalt vieler antisemitischer Schriften in islamischen Sprachen weist offensichtliche Parallelen mit der NS-Ideologie auf. Umso mehr stellt sich die Frage: Warum empören sich die Deutschen nicht ebenso heftig über den islamistischen Antisemitismus wie über den neonazistischen? Warum reden deutsche Islam-Experten, die unablässig Verständnis für die islamische Kultur predigen, nicht auch von den Gefahren des Judenhasses, der nicht zuletzt in der deutschen Islam-Diaspora allgegenwärtig ist?"

Europäischer Islam oder islamisches Europa?

Stattdessen erleben wir nach jeder antisemitischen Attacke immer wieder die gleichen Rituale: Alle „Verantwortlichen“ betonen unisono: „Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit dürfen in Deutschland und in Europa nie wieder Fuß fassen“, so stellvertretend für alle Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Rede vor der Knesset am 18. Marz 2008. Der Berliner Tagesspiegel vom 10. Mai 2018 meldete zwar folgende Verlautbarung des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD): „Antisemitismus, Rassismus und Hass sind große Sünden im Islam, deshalb werden wir das niemals dulden.“ Wenn man aber auf der Website des ZMD das Stichwort „Antisemitismus“ in die Suchfunktion eingibt, erscheint nichts, rein gar nichts.

Bassam Tibi fasste schon 2006 unter der Überschrift „Grundgesetz oder Scharia“ zusammen: „Europa steht vor der Wahl, den Islam zu europäisieren oder islamisiert zu werden. Deutsche Politiker schlagen den falschen Weg ein, wenn sie dem Islam den Status einer ‚Kirche‘ einräumen.“ 

Doch niemand will wirklich ran an dieses Thema. Die Politik, allen voran die Kanzlerin, wursteln einfach weiter wie bisher, offenbar in der Hoffnung, es werde schon alles nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Dagegen steht die bekannte Büroweisheit: „Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen!“, und ich lächelte und war froh, und es kam schlimmer...!

Der französische Philosoph Paul Valéry hat erkannt: „Zwei Dinge bedrohen ständig die Welt: die Ordnung und die Unordnung.“

Die Politik kümmert sich bisher nur um die Unordnung und sieht die Bedrohung allein im islamistischen Terrorismus. Die ideologische Bedrohung durch die Ordnung in Form des „langen Marsches [der Muslime] durch die Institutionen“ sieht sie dagegen nicht. Im Gegenteil.

Wie bedrohlich sind gewaltlose Islamisten?

Die Muslime wissen, dass sie den Westen durch Gewalt nicht auf islamischen Kurs bringen können, mögen einzelne Terrorattacken auch noch so viele Opfer fordern. Deshalb gilt die Erkenntnis von Daniel Pipes: „non-violent Islamists pose a greater threat than the violent ones“ – nicht gewalttägige Islamisten stellen eine größere Bedrohung dar als gewalttätige“ (zitiert nach Patrick Sookhdeo, Dawa, p. 4). Ähnlich urteilt Thomas Tartsch: „Auch wenn öffentlich Gewalt zur Erreichung der Islamisierung abgelehnt wird, erweist sich diese legalistische Taktik auf lange Sicht als gefährlicher als der Jihadismus“ (Islamischer Fundamentalismus und Jihadismus – Bedrohung der inneren Sicherheit, 2005, Seite 108). Denn: „Man muss sich mit der Möglichkeit abfinden, dass auch derjenige, der sich für ein friedliches Zusammenleben ausspricht, ein islamistischer Fundamentalist oder Jihadist sein kann“ (Tartsch, Seite 141). Und neuerdings warnt der Verfassungsschutz vor (mehreren hundert) Kindern aus islamistischen Familien: Sie würden sich schneller radikalisieren und stellten „ein nicht unerhebliches Gefährdungspotenzial“ dar.

Wer denkt da nicht an Goethes Zauberlehrling, der am Ende verzweifelt ruft: „Die ich rief, die Geister, werd’ ich nun nicht los.“ Doch der Meister, der dem Einhalt gebieten könnte, ist weit und breit nicht in Sicht. Im Gegenteil: Naivität und Ignoranz nehmen bei den Verantwortlichen eher noch zu und drohen, das Niveau eines Bedford-Strohm zu erreichen. Und der Warnruf von Vera Lengsfeld wird vermutlich im Nichts verhallen: „Bedford-Strohm ist kein geistiger Führer, sondern ein verbohrter Ideologe. Man sollte ihm weder folgen, noch auf ihn hören.“

Es dürfte allgemein bekannt sein, dass mit der Auswanderung (hijra) Mohammeds von Mekka nach Medina (Yathrib) im Jahr 622 die islamische Zeitrechnung begann. Doch kaum ein Politiker, Wissenschaftler oder Journalist scheint sich Gedanken darüber zu machen, warum dieses Datum so wichtig ist. Während Mohammed in seiner Geburtsstadt Mekka nur wenige Anhänger für seine neue Religion begeistern konnte, sondern als Prophet anfangs belächelt und verspottet, später bedroht wurde, begann in Medina sein Aufstieg zum Religionsführer, Staatsmann, Heerführer und Gerichtsherrn. Dementsprechend etablierte sich der Islam nicht nur als Religion, sondern als umfassende politische, rechtliche und gesellschaftliche Ordnung, die keinen Lebensbereich ausspart.

Danach sollte klar sein, welche Bedeutung der Auswanderung von Muslimen aus dem dar al-islam in Länder des dar al-harb (das Haus des Krieges) zukommt. Entsprechend dem Beispiel Mohammeds ist jeder verpflichtet, die „Ungläubigen“ zum Islam einzuladen, also zu missionieren. Und damit es auch der letzte kapiert, hat Necmettin Erbakan, damals Vorsitzender der türkischen „Tugendpartei“ und Gründer von Millî Görüş, in Hagen am 15. April 2001 erklärt: „Die Europäer glauben, dass die Muslime nur zum Geldverdienen nach Europa gekommen sind. Aber Allah hat einen anderen Plan."

Die fünf Säulen des Islam (Shahada, Salat, Saum, Zakat und Hadsch – Glaubensbekenntnis, Gebet, Fasten, Almosen für Bedürftige und Pilgerfahrt nach Mekka) sind mittlerweile vielen geläufig. Weitgehend unbekannt sind dagegen die fünf Befehle, die Mohammed seinen Anhängern in einem Hadith gegeben hat. Ich zitiere nach Sam Solomon und Elias Al Maqdisi, Modern Day Trojan Horse (ANM publishers, 2009, p. 10): “I charge you with five of what Allah has charged me with: to assemble, to listen, to obey, to immigrate and to wage Jihad for the sake of Allah.“ – Ich gebe Euch die fünf Befehle, die Allah mir gegeben hat: versammeln, zuhören, gehorchen, auswandern und den Jihad wagen um Allahs willen. Die Verbindung von Auswanderung und Jihad wird auch in mehreren Suren angesprochen: 2, 218, 8, 72, 74 und 75, 16, 41 und 110. „Jihad is Dawah with force.“ – Jihad ist Dawa mit Gewaltanwendung, zitiert MEMRI (Middle East Media Research Institute) Islamgelehrte. 

Dawa ist natürlich nicht das einzige Mittel der Islamisierung. Unterstützt durch mächtige Geldgeber wie Saudi-Arabien und die Türkei zeugen Moscheen, von denen 50 den Namen Fatih-Moschee (Eroberer-Moschee, nach Sultan Mehmet II., dem Eroberer des christlichen Konstantinopel, 1453) tragen, sowie zahllose „Kulturvereine“ vom zunehmenden Einfluss des Islam. Aber auch scheinbar kleinere Signale wie beispielsweise die Verbreitung des Kopftuchs, von halal-Essen in Kantinen, von Scharia-konformen Bankkrediten (Patrick Sookhdeo weist auf einen Aufruf des ach so liberalen Großmufti von Bosnien und Herzegowina, Mustafa Cerić, hin, who “has urged the international Muslim community to use the halal movement to take control of the global economy“ – der die internationale muslimische Gemeinschaft gedrängt hat, die halal-Bewegung zu nutzen, die Kontrolle der Globalwirtschaft zu übernehmen) sowie der unermüdliche Kampf der islamischen Verbände für muslimische Sonderrechte, deren herausragendes Beispiel die Deutsche Islamkonferenz ist, sollten ein Weckruf für die Politik sein.

Doch das Gegenteil ist der Fall: Wenn wenige Tage nach den mörderischen islamistischen Anschlägen auf das Satire-Magazin Charlie Hebdo und einen jüdischen Supermarkt in Paris die höchsten Repräsentanten der Bundesrepublik Deutschland mit dem Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, vor einem Millionenpublikum vor dem Brandenburger Tor Arm in Arm stehen, ist dies für alle Muslime von nicht zu überschätzender Symbolkraft, wenn nicht gar ein Zeichen der Unterwerfung. Sicher war die Geste von Gauck und Merkel gut gemeint. Aber wir wissen seit Tucholsky, dass das Gegenteil von gut nicht böse, sondern eben „gut gemeint“ ist.

„Dank eurer Gesetze werden wir euch beherrschen“

Hinzu kommt eine Gesetzgebung, die es nahezu unmöglich macht, muslimische Straftäter in ihre Heimat zurückzuschicken (geschweige denn unerwünschte eingebürgerte Muslime wie beispielsweise Reda Seyam wieder los zu werden). Gerechtfertigt wird das mit rechtsstaatlichen Grundsätzen. Praktisch sieht das so aus: Wenn ein unbescholtener Tunesier illegal bei uns einreist, wird er (zu Recht) nicht als asylberechtigt oder sonst schutzbedürftig anerkannt, sondern über kurz oder lang nach Tunesien „zurückgeführt“. Handelt es sich dagegen um einen (mutmaßlichen) Terroristen, darf er nicht abgeschoben werden, weil ihm in seinem Heimatstaat Folter droht: § 60 Absatz 5 Aufenthaltsgesetz in Verbindung mit Artikel 3 der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten. Diese und zahllose weitere Rechtsregeln mögen den Imam von Izmir zu der prophetischen Aussage veranlasst haben: „Dank eurer Gesetze werden wir euch beherrschen“ (zitiert nach Necla Kelek, Die fremde Braut, 8. Auflage 2006, Seite 253).

Es ist zwar viel von unseren europäischen oder abendländischen Werten die Rede. Aber wenn es um deren Verteidigung geht, scheint nur noch ein einziger Wert von Bedeutung zu sein: Toleranz, oder was „die Eliten“ darunter verstehen. Über diese grenzenlose Toleranz hat aber schon der österreichisch-britische Philosoph Karl Popper gesagt: „Weniger bekannt ist das Paradox der Toleranz: Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die unbeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen“ (Die offene Gesellschaft und ihre Feinde, 1944, UTB Francke, 5. Auflage 1977, Band 1 Seite 358).

Henryk M. Broder hat es auf den Punkt gebracht: „In einer Gesellschaft, in der fast jeder nach seiner Fasson glücklich werden darf, in der nicht mehr zwischen richtig und falsch, gut und böse, gesund und krank unterschieden wird, weil das bereits eine Wertung und eine Diskriminierung enthalten würde, in der man sich nicht einmal auf die Regeln der Rechtschreibung einigen kann, kann es auch keinen Konsens über die Grenzen der Toleranz geben. Und so versteht jeder unter Toleranz etwas anderes“ (Kritik der reinen Toleranz, Pantheon 2008, Seite 26). Gewidmet hat Broder sein Buch Oriana Fallaci, der „Unsterblichen“, der unerschrockenen Kämpferin gegen die Islamisierung Europas.

„Ewig, nicht verhandelbar und unendlich“

Wem nach alldem der Gedanke an einen Gottesstaat Deutschland immer noch abwegig erscheint, der sei abschließend daran erinnert, dass ein Mann wie der bereits erwähnte frühere Großmufti von Bosnien und Herzegowina, Mustafa Cerić, die Scharia (die Originalquelle „European View“ 12/2007 existiert nicht mehr) als „ewig, nicht verhandelbar und unendlich“ bezeichnet hat. Es ist derselbe Cerić, den die Theodor-Heuss-Stiftung am 12. Mai 2007 in Stuttgart mit dem 42. Theodor-Heuss-Preis ausgezeichnet hat, zusammen mit der Bundestagspräsidentin a.D. Prof. Dr. Rita Süssmuth (CDU) und durch eine Laudatio von Prof. Dr. Gesine Schwan (SPD) geehrt. Ich hatte die Möglichkeit, an der Zeremonie teilzunehmen (weil mir ein Bekannter, der in der FDP ist, seine Einladung überlassen hat) – ein prägendes Erlebnis. Die Scharia-Äußerung von Cerić blieb übrigens in allen offiziellen Verlautbarungen unerwähnt, ebenso wie seine Vision auf der Wiener Konferenz „Islam in Europa“ am 23./24. März 2007, wo er von einer „das Christentum ablösenden islamischen Ära“ in Europa gesprochen und das maurische Spanien (al-Andalus) und das osmanische Südosteuropa von einst als Zukunftsmodelle hingestellt hat.

Zwar hat die Politik durchaus erkannt: „Weil die Scharia nach islamistischer Vorstellung sämtliche Lebensbereiche umfassend und abschließend regelt, ist kein Platz für demokratische Mehrheitsentscheidungen und wenig Raum für selbstbestimmtes Handeln. Eine Ordnung in diesem Sinne ist insbesondere mit zentralen Verfassungsprinzipien wie vor allem der Volkssouveränität, der Gewaltenteilung und den im Grundgesetz konkretisierten Menschenrechten unvereinbar.“ Jedoch bleibt diese Erkenntnis – wie so viele – ohne jede Konsequenz. In der überarbeiteten Fassung des Textes, aus dem das Zitat stammt, auf der Website des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat findet dieses sich übrigens nicht mehr. Das Wort „Scharia“ kommt darin nicht einmal mehr vor – in einer Information über „Islamismus und Salafismus“!

An dieser Stelle muss das unvermeidliche Thema „Integration“ wenigstens kurz angesprochen werden. Wir mokieren oder echauffieren uns über EU-Mitgliedstaaten, die keine Flüchtlinge, insbesondere Muslime, aufnehmen wollen. Vermutlich soll wieder mal am deutschen Wesen die Welt genesen. Dabei weiß heute kaum noch jemand, dass vor Abschluss des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens vom 30. Oktober 1961 „die offiziellen Stellen in Deutschland seinerzeit keinerlei Interesse an der Anwerbung von Arbeitskräften aus der Türkei hatten“ (Dieter Steinert in seiner Habilitationsschrift „Migration und Politik“, secolo Verlag, Osnabrück 1995, Seiten 305 ff.). Und zwar vornehmlich wegen der kulturellen Unterschiede, die auch andere außereuropäische Staaten betrafen.

Ein Vertreter der Türkei machte jedoch deutlich, „daß seine Regierung eine Ablehnung [ihres Arbeitskräfteangebots] als eine ‚Zurücksetzung’ des NATO-Mitglieds Türkei besonders gegenüber Griechenland [das erst 20 Jahre später EU-Mitglied wurde] betrachten müsse.“ „Damit waren die Würfel bereits gefallen, denn diesem außenpolitischen Argument [dem die Amerikaner noch den nötigen Nachdruck verliehen] konnte sich die Bundesregierung nicht entziehen. Jetzt ging es lediglich nur noch darum zu versuchen, die befürchteten Folgewirkungen möglichst gering zu halten“. Und das ist gründlich misslungen, wie wir mittlerweile wissen. Doch schon der arabische Historiker al-Mas’udi (895-956) hatte erkannt: „Aus der Geschichte können wir lernen, dass noch nie aus der Geschichte gelernt wurde.“

Allah warnt vor der Integration

Dabei hätte ein Blick in den Koran gezeigt, dass Allah höchst selbst vor der Integration der Muslime in ihren christlichen Gastländern warnt:

„O die ihr glaubt! Nehmt nicht die Juden und die Nazarener zu Freunden. Sie sind einander Freunde. Wer von euch sie zu Freunden nimmt, der ist fürwahr einer von ihnen“ (Sure 5, 51).

Und der muslimische Chefideologe Yusuf al-Qaradawi rät: „Versucht inmitten der umfassenden Gesellschaft Eure eigene kleine Gesellschaft zu bilden, andernfalls löst ihr euch auf wie Salz im Wasser“ (zitiert nach Sylvain Besson, La conquête de l’occident. Le projet secret des islamistes, Seuil, 2005, Seite 83, Übersetzung aus dem Französischen von mir: „Essayez d’avoir votre propre petite societé au sein de la societé plus vaste, sinon vous vous dissoudre comme du sel dans de l’eau“). Im Klartext ist das ein Aufruf zur Bildung von Parallelgesellschaften, zur Verweigerung der Integration. Und die Praxis zeigt, dass dieser Aufruf vielfach befolgt wird.

Nach den Erfahrungen des Journalisten Constantin Schreiber wird Entsprechendes auch in vielen Moscheen in Deutschland gepredigt, überwiegend auf Arabisch oder Türkisch natürlich, da die Imame auch nach mehrjährigem Aufenthalt hier oft kein Deutsch sprechen:

„Nach acht Monaten Recherche muss ich feststellen: Moscheen sind politische Räume. Die von mir besuchten Predigten waren mehrheitlich gegen die Integration von Muslimen in die deutsche Gesellschaft gerichtet. Wenn das Leben in Deutschland thematisiert wurde, dann hauptsächlich in einem negativen Zusammenhang. Oftmals beschrieben die Imame den deutschen Alltag als Gefahr und forderten ihre Gemeinden dazu auf zu widerstehen. Fast allen Predigten ist der Aufruf an die Gläubigen gemein, sich abzukapseln und unter sich zu bleiben“ (Inside Islam, Econ, 2017, Seite 244).

Und: „Während vor der Moschee-Tür permanent von Integration gesprochen wird, predigt man im Innern das Gegenteil.“ 

Es ist schier unfassbar!

„Der nächste Bundeskanzler muss ein Türke sein“

Durch einen Antrag im Landtag von Baden-Württemberg vom 06.11.1997 (Drucksache 12/ 2127) machte die Fraktion der Republikaner (ach Gott!) folgenden Aufruf eines Koordinationsrats der türkischen Vereine in Nordrhein-Westfalen im Januar 1997 an die Organisation „Christliche Mitte“ bekannt:

„Wir Muslime protestieren!

Vergessen Sie nicht: Als Deutschland in Schutt und Asche lag, kamen die Ausländer und bauten das Land wieder auf [ein Märchen, das die Bundesempörungsbeauftragte Claudia Roth, sekundiert von Sigmar Gabriel, bezüglich der Türken weiter verbreitet hat]. Die Ausländer haben den Deutschen den Wohlstand gebracht. Ohne die Ausländer ständen die Deutschen heute noch auf ihren Trümmern. Darum folgende logische Folgerung: Wer das Land aufgebaut hat, dem gehört es auch. Ausländer sind Inländer. Wir wollen: Hier wählen, hier arbeiten, hier mitbestimmen. Darum: Der nächste Bundeskanzler mit seinen Ministern müssen Türken sein!!!! Die Kreuze müssen verschwinden! Der Islam ist die stärkste Kraft. Der Islam wird siegen.“

Aufruf der „Muslimischen Jugend“

Heute gibt es ca. 2,5 Millionen Muslime in Deutschland. Durch die Gnade Allahs leben wir in einem der reichsten Länder dieser Erde. Das ist eine große Barmherzigkeit von Allah uns gegenüber, aber ebenso eine riesige Verantwortung. Wir sind ein Teil dieses Landes und ein Teil dieses Volkes. Allah wird uns am Jüngsten Tag danach befragen, was wir für unser Volk getan haben und unser Volk wird uns, die Muslime, fragen, warum wir den Islam nicht weitergegeben haben. Damit es nicht soweit kommt, ist es dringend erforderlich, daß wir uns unserer Verantwortung bewußt werden und die Herausforderung annehmen.

Nur wenn wir es schaffen, unsere Identität und unseren Glauben in dieser Gesellschaft zu wahren, können wir eine Bereicherung für diese Gesellschaft werden und inscha Allah eine zentrale Führungsrolle übernehmen... Die Zukunft des Islam in diesem, unserem Land, in DEUTSCHLAND, gestalten wir, wir, die wir hier geboren und aufgewachsen sind, wir, die wir die deutsche Sprache sprechen und die Mentalität dieses Volkes kennen... Entscheidend ist, daß wir in diesem Land unsere Religionsfreiheit haben (auch wenn wir sie häufig vor Gericht erst erstreiten müssen) und daß es keinen Grund gibt, nicht aktiv an der Neugestaltung dieser Gesellschaft mitzuwirken.“

Schließlich wird noch eine bekannte Aussage von Ibrahim el-Zayat wiedergegeben, deren Fundstelle (Islamisches Jugend-Magazin „TNT“ [„Trends/Nachrichten/Themen“], Ausgabe 1/1996) nicht mehr existiert:

„Ich glaube nicht, daß es unmöglich ist, daß der Bundeskanzler im Jahre 2020 ein in Deutschland geborener und aufgewachsener Muslim ist, daß wir im Bundesverfassungsgericht einen muslimischen Richter oder eine muslimische Richterin haben...Dieses Land ist unser Land und es ist unsere Pflicht, es positiv zu verändern. Mit der Hilfe Allahs werden wir es zu unserem Paradies auf der Erde machen, um es der islamischen Ummah (Weltgemeinschaft) und der Menschheit insgesamt zur Verfügung zu stellen.

„Allah hat euch zu Erben gesetzt über die Ungläubigen, über ihre Äcker und Häuser, überall ihre Güter und alle Lande, in denen ihr Fuß fassen werdet.“ (Koran 33.28)“

„Teilweise bedenklich“

In seiner Stellungnahme ging das Innenministerium, im Einvernehmen mit dem Kultusministerium, ausführlich auf die genannten Organisationen und die Quellen ein und kam dann zu dem bündigen Schluss:

„Insgesamt ist festzustellen, daß die zitierten Äußerungen, falls sie zutreffen sollten, im Hinblick auf die Bewahrung des religiösen und sozialen Friedens in der Bundesrepublik Deutschland teilweise bedenklich sind.“ Das ist jetzt gut 20 Jahre her!

Mich erinnert das an das Verhalten von Max Frischs Biedermann gegenüber den Brandstiftern: Er vertraut Schmitz und Eisenring solange, bis sein Haus in Flammen aufgeht und schließlich die ganze Stadt in Brand setzt.

Sam Solomon (dem Wikipedia keine Zeile widmet) und E. Al Maqdisi (der von Wikipedia ebenfalls ignoriert wird, nicht zu verwechseln mit Abū Muhammad al-Maqdisī) warnen in ihrem bereits erwähnten Buch „Modern Day Trojan Horse“ vor der „Islamic Doctrine of Immigration“. Meine einzige Kritik an diesem Buch betrifft seinen Titel, nicht den Inhalt. Während die Trojaner nicht ahnten, was sich im Inneren des Pferdes verbarg, das die Griechen (Homers Danaer) zurückgelassen hatten (Danaergeschenk), wissen wir dies bezüglich des islamischen Pferdes recht genau. Übereinstimmung besteht lediglich insoweit, als die Verantwortlichen der Gegenwart ebenso wenig auf die Kassandrarufe hören wie seinerzeit die Trojaner. Das historische Ergebnis ist bekannt, das aktuelle absehbar.

Foto: Unbekannt

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Wiebke Lenz / 26.09.2018

Als evangelische Christin möchte ich eigentlich nur weniges anmerken: Judas hatte unbestritten eine große Rolle in der Christengeschichte. Wenn jedoch nun nur noch Anbiederer und Anbeter des gefallenen Engels (als Symbol für eine bestimmte Schriftreligion) vorhanden sind, sehe ich dies als Abfall vom Glauben an - besonders gerichtet an Herrn “Bischof” Bedford-Strohm. So übertrieben religiös bin ich nicht, auch wenn es jetzt so aussehen mag. Und mir wurde auch Ratio geschenkt. Ein wundervolles Geschenk. Deshalb bin ich auch ein Verfechter für die Aufklärung. Alle anderen Gedanken - diese sind zu vielfältig - würden jedoch den Rahmen der Textzeichen sprengen. Insofern - ich danke für einen für diesen Beitrag, Herr Grell.  Einer von vielen, der wohl aber niemanden aufwachen lassen wird.

Klaus Schmid Dr. / 25.09.2018

Da gibt es die mörderischen IS-Soldaten, und wegen denen gibt es großes Sicherheits-Theater. *** Dann gibt es aber auch die normalen islamischen Migranten die sicherlich größtenteils friedlich sind, aber die das Land in großer Zahl besiedeln und der Lehre entsprechen gestalten, verwalten und dominieren(!) sollen und werden. Und diese Menschen sagen sich: “Wir sind hier, werden nie mehr gehen und per Kinderreichtum irgend-wann das Land per Demografie und Demokratie übernehmen und unsere Werte durchsetzen.” Gegen diese Strategie ist leider nur Hilflosigkeit zu erkennen.

Wolfgang Kaufmann / 25.09.2018

Nein, Kant gehört nicht mehr zu Deutschland. Sich seines Verstandes bedienen? Kopfdenken? Wie patriarchalisch! – Die öffentliche Diskussion hat das Niveau von Fruchtjoghurt, Waschlotion und Bindenwerbung erreicht, und weitgehend das gleiche Publikum.

A.Kaltenhauser / 25.09.2018

Eine literarische Ebene tiefer, lieferte bereits ein Karl May aus meiner Jugend ein einprägsames Bild vom immer noch bestehenden Religionszwist. Man hätte es somit wissen müssen, was uns erwartet! Die Problematik der Unterschiede von Suniten und Schiiten wurde dort ebenso behandelt wie der Umstand, dass man dort jeden Christen folgenlos töten konnte, da der Koran dies ausdrücklich erlaubte. Nachdem Kara Ben Nemsi zum fünften Mal denselben gefangenen Verbecher laufen lies, tötete der den Vater eines seiner Gefährten. Heute würde man ein derartig dummes Verhalten mit den zu erwartenden Folgen als Gutmenschtum bezeichnen. Sein treuer Freund, Hatschi Halef Omar ginge dagegen mental als Gastarbeiter durch, da er sich schon im Dunstkreis seines gebildeten Sidis bewegte. Der Rest der örtlichen Protagonisten, dümmliche Betrüger und Messerstecher.  Man kennt das ja ...

Fritz Ultor / 25.09.2018

Ich glaube, daß diesem Mohammed eines Tages die Erkenntnis aufging, daß im Verlaufe der Anthropogenese auch Leute entstanden waren, die sich als, nun:  anders begabt erwiesen als wir weißen Europäer und unsere späteren überseeischen Deszendenzen und daß zu ihrer Führung feste, keine Ausnahmen duldende Regeln für buchstäblich jede im Leben und Zusammenleben mögliche Situation aufgestellt werden mußten bis hin zur Frage, ob (ja) und wie (mit der linken Hand) man sich nach dem Stuhlgang zu säubern habe.  Und um das dem Mohammed zur Verfügung stehenden - pardon l’expression - Humankapital, einem zaubergläubigen Volk,  mit der notwendigen Eindringlichkeit beizubringen, war er klug genug, seine Vorschriften als Religion zu verkaufen. Das dem Mohammedanismus immanente Ausbreitungs- und Unterwerfungsgebot gründet auf der Erkenntnis, daß die Allah-Gläubigen aus eigenem Vermögen nie über den Bau von Zelten und Moscheen hinausgekommen wären.

Clemens Hofmeister / 25.09.2018

Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen aufgeklärt und ahnungslos. Bei unserem Autor zumindest ist keiner zu erkennen. Sonst würde er nicht so holterdipolter Augustinus in Gegensatz zu den aufgeklärten Lichtgestalten setzten. Aber vielleicht gelingt es ihm, eine einzige Errungenschaft der Aufklärung, die nicht bereits in den christlich-religiösen Denkern des Mittelalters vorgebildet war zu nennen. Ich lasse mich da gerne überraschen. Und auch wenn ihm das gelänge, dann blieb es doch dem Humanismus und der Menschenliebe eines Herren Guillotin vorbehalten, diese in eine bewundernswerte Mechanik gegossen zu haben. Die geschichtsvergessene Unbedarftheit, dei Grell mit vielen Zeitgenossen teilt, ist mho mit ein Grund dafür, dass wir den Moslems jedes Geschichtl - und wenn es noch so nach 1001 Nacht riecht - als bare Münze andrehen lassen.

Danny Wilde / 25.09.2018

Die Moslems haben wenigstens ein klares Ziel. Und sie haben, wenn auch aus anderen Gründen, als sie selber glauben, leider nur allzu recht, wenn sie dem Westen Verkommenheit und Schwachheit vorwerfen. Daran wird leider auch Ihr unfassbar hervorragender und das Wesentliche erschreckend klar zusammenfassende Artikel nichts ändern können. Nichts.

Roland Stolla-Besta / 25.09.2018

Ich weiß, das ist jetzt völlig am Thema des Textes vorbei und auch völlig unsachlich, aber es muß heraus: Auf dem Photo über diesem Artikel ist doch eindeutig Claudia, die Rothe, zu sehen, oder täusche ich mich da? Aber spontan erinnert sie mich an die Hexe aus „Hänsel und Gretel“, wie ich sie mir immer vorgestellt habe! Im übrigen bringt Ihr Text, Herr Grell, alles das auf den Punkt, was auch Herr Sarrazin in seinem politisch-inkorrekt-„häretischem“ neuen Buch in zahllosen Statistiken und Quellenangaben belegt. Im übrigen kann ich, der ich den Koran in der übersetzten Version der Ahmadiyya Muslim Jamaat gelesen habe, nicht nachvollziehen, wie manche Gläubige von der „Poesie“ dieses Textes begeistert sind. Für mich hat er in etwa die Poesie des BGB. Abgesehen von den vielen bedenklichen Passagen, die eine Islamophobie durchaus hervorrufen müssen. @Eugen Karl: An Kassandra muß ich in diesem Zusammenhang auch schon seit längerem denken. Die würde heute in die rechte Ecke gestellt und als Nazi beschimpft werden. Und die Antifa hätte sich ihrer schon angenommen.

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