Hallo Herr Heller, ich kann Ihnen nur zustimmen. Allerdings möchte ich Ihre Analyse auf das weite Feld der Ideologie ausgeweitet wissen. Als ich gerade eben in Ihrem Artikel las: “Religionen schätzen die Individualität gering und propagieren Konformität. ” erinnerte ich mich als Erstes an das Regierungsprogramm der SPD 2013-2017 mit dem Slogan “Das WIR entscheidet” Klaus Lepinat
Ich habe noch nie einen derart unsinnigen, rein spekutaliven und absurden Artikel auf der Achse gelesen. Ich empfehle dem Herrn Astrophysiker 1. sich mit der Pirenne-These zu befassen 2, den Unterschied herauszuarbeiten zwischen Theologie, Religion, Glaube, Lehre und Dogmatismus durch den Klerus also den Unterschied zu erkennen zwischen dem Christentum der reinen Lehre durch Jesus Chrsitus (Stichwort die fünf Solas der Reformation) 3, zu erkennen, dass die Großen Aufklärer alle Christen waren, die sich von dem Dogmatismus der Klerus befreiten aber nichts desto Trotz auf der Suche nach Gott waren - siehe Lessings Werk “Der Anti-Goetze” oder ein Auszug aus der Ode an die Freude von Schiller: “hinterm Sternenzelt m u s s ein liebender Vater wohnen” (unfassbar vertont von L. van Beethoven) 4. sich mit den Schriften von Thomas Spahn auseinanderzusetzen, z.B. 5. sich mit der Geschichte des Islam und der “Blühtezeit” des Islams zu befassen, die in Wahrheit auf der Ausbeutung der Ressourcen der neu eroberten Gebiete basierten - inkl. der geistigen und wissenschaftlichen Fähigkeiten der sie bewohnten Christen und Juden. Z.B. war einer der bedeutendsten Übersetzer der griechischen Philosphen ein Christ. 6. wann in der Regel Großreiche ihre Blütezeit haben, etwa China oder das römische Reich, nämlich in ihrer Konsolodierungsphase und nicht, wie beim Islam, in der Expansionsphase - ein weiterer Beleg, dass der Islam in Wahrheit von Anbeginn im wesetnlichen von der Ausbeitung anderer Menschen und Kulturen lebte und lebt 7. mit der Geschichte der deutschen Admiralität, Stichwort “Leopoldus Primus”, dem ersten deutschen Kriegsschiff, den die Hamburger bauen mussten, um sich gegen die muslimischen Berberpriraten zu schützen 8. dass 1,0 bis 1.25 Millionen (Süd-)Eruopäer während 1000 Jahren bis in die Mitte des 18. Jahrhundert in die Sklaverei verscchleppt wurden - durch den Islam 9. dass mehr Schwarzafrikaner in die Sklaverei nach Arabien verschleppt wurden als durch die Europäer und Amerikaner 10. dass der Islam durch Mohammed schon in Medina die 50% jüdischen Araber vertieb bzw. ermordete 11. dass es entlang der Seidenstraße von der heutigen Türkei bis Indien unzählige buddhistische Klöster gab, lange vor dem Islam und diese gleichfalls ausgeraubt, vernichtet und die Buddhistischen Mönche brutal ermordet wurden. 12. dass die indischen Hindus bis heute einen verzweifelten Kampf führen gegen die gewalttäge Ausbreitung des Islams und sich mit deren Geschichte in diesem Zusammenhang zu befassen 13. dass das alte Testament, trotz der angeblich gleich brutalen Stellen wie im Koran, die Juden nie in ihrer mehr-tausendjährigen Geschichte veranlasste (vor 1948) seit den Zeiten des römischen Reiches Pogrome an Menschen anderer Religionen zu exekutieren (siehe Muslimisches Pogrom von Granada aus dem Jahr 1066) 14. sich mit dem Fatalismus im Islam zu beschäftigen Stichwort Prädestinationslehre.
Handel? Ja, richtig. Aber auf den Basaren wird und wurde auch gehandelt. Den meiner Ansicht nach wichtigsten Punkt haben Sie nur leicht gestreift. Ich erkläre mir (und jedem Moslem, wenn sich die Gelegenheit ergibt) die große Erkenntnis der Aufklärung folgendermaßen: Die zentrale Erkenntnis der Aufklärung ist, dass die Gesellschaft durch die Religion nicht voran kommt, sich nicht entwickelt. Religion ist Stagnation. Wir haben erkannt, dass die Gesellschaft mit Bildung, Wissenschaft und technischem Fortschritt weiter kommt. Deswegen ordnen wir das gesellschaftliche Leben ihnen unter und erklären jede Religion zur Privatsache. Um dies zu erkennen, muss man nur mal den Fortschritt der letzten 100 Jahre mit der späten Akzeptanz der Tatsache, dass sich die Erde um die Sonne dreht, durch die Kirche. Bis dahin gingen Jahrhunderte ins Land. Bei der Kirche sehe ich noch eine andere, interessante Analogie. Sie, Herr Heller, haben es ja beschrieben: “Sie dienten und dienen der Absicherung der Herrschaft von Eliten über ein gleichgeschaltetes Kollektiv. Nichts fürchten sie mehr, als technologische Neuerungen, die immer auch gesellschaftliche Veränderungen induzieren und dadurch eine Gefährdung ihrer Position darstellen. Eine allen Priesterkasten im Verlauf der Geschichte gemeinsame Taktik bestand darin, Wissen exklusiv zu nutzen und es dem Rest der Gesellschaft vorzuenthalten.” Daraus ergibt sich für mich die Erkenntnis, dass Gesellschaften, die derartige Machtkonzentrationen zulassen, in die Stagnation abdriften und zurückfallen. Ich sehe da Parallelen zu unserer heutigen Situation, wo die Schere zwischen Arm und Reich (nicht nur finanziell) immer weiter auseinander geht. Relativ wenige Reiche setzen sich immer mehr vom Rest ab und führen die Gesellschaft in die Stagnation. Meine Erkenntnis daraus lautet: Eine Gesellschaft muss eine hohe Egalität anstreben, denn nur gemeinsam kommt man voran. Man muss möglichst alle mitnehmen, also eben nicht der Hartz 4-Logik folgen und einen Teil der Gesellschaft abschreiben.
Sehr geehrter Herr Heller, Ihrer Einschätzung möchte ich deutlich widersprechen. Sie unterstellen, dass die geistige Grundlage eines demokratischen Staatsgebildes aus sich selbst heraus bestehe, ja sogar gegen die christliche Tradition entstanden sei. Das ist ein Irrtum. Wesenskern des Christentums ist ja gerade der Charakter, als Individuum sich frei und freiwillig an Gott (hier vornehmlich als Metapher des eigenen Gewissens) in Suche und Irrtum wenden zu können. Dies im Vertrauen auf Annahme und mit der Konsequenz der Selbstverantwortlichkeit jenseits aller kollektiven Vorgaben und Vorstellungen. Das ist für mich die Voraussetzung für ein eben nicht autoritäres Gemeinwesen, das auf die Kraft der Selbsterneuerung und Selbstverantwortung seiner Mitglieder vertraut und Ihnen dazu alle Freiheit einräumt. Dass Demokratie auch gegen die Kirche als politische Machtorganisation erstritten wurde, ändert am Wesenskern des Christentums nichts. Immer gab es Menschen, die Freiheit und Eigenständigkeit für sich erkannt und gelebt hatten und durch Ihr Handeln und Überzeugung, eben auch gegen Autoritäten, dann den Fortgang der Geschichte bestimmt haben. Häufig genug erfolgte der Kampf für Freiheit und Erkenntnis in Abgrenzung zum Christentum oder Gegnerschaft, und dennoch, so behaupte ich, im eigentlichen Sinne des Christentums. Letztendlich führte dieser Kampf und Auseinandersetzung zu einer individualistischen bürgerlichen Kultur gleicher Rechte aller Individuen und garantierter Freiheiten. Das Grundgesetz ist eben durch diese christliche und jüdische, und damit individualistische Gedankenwelt geprägt. Dass die Kirche und viele Kleriker dies erst mühsam anzuerkennen lernen mussten, zeigt nur deren Unverständnis zum eigentlichen Inhalt des Christentums. Im Gegensatz dazu erhebt der Islam Anspruch auf alleinige und unbedingte Wahrheit, wo sich das Individuum dem Kollektiv nicht nur unterzuordnen hat, sondern sogar hinzugeben hat. Deshalb auch verfügt der Islam über die Scharia, die detaillierte Regeln und Vorgaben aufstellt. Der Wesenskern des Islams ist geradezu konträr zum Christentum. Ein demokratischer Staat nach westlichem Vorbild hätte eben deshalb in der islamischen Welt gar nicht entstehen können. Konrad Lorenz verdanken wir die Erkenntnis der Prägung, das bedeutet die unwiderrufliche Festlegung eines Verhaltens. Dabei handelt es sich um einen unbewussten Vorgang in einem ganz bestimmten Zeitfenster des Jugendalters. Er sprach sehr vorsichtig davon, dass davon auszugehen ist, dass es Prägung auch beim Menschen gibt. Vermutlich können Menschen in mühsamer Selbstreflektion als Adult darüber nachdenken und sich dessen bewusst werden. Verweisen möchte ich darauf, dass gesellschaftsprägende Denkmuster und Verhaltensweisen vermutlich viel tiefere und unbewusstere Verankerungen haben, als es die von Ihnen angeführten rein ökonomischen Erklärungsmuster implizieren. Dass der Staat aus sich selbst heraus die geistig-spirituelle Basis seiner Bürger schaffen kann ist Illusion. Der westliche demokratische Staat als Idealbild ist das Ergebnis geschichtlicher Erfahrungen und jahrhundertelanger christlich-spiritueller Gedankenwelten. Gäbe es das Christentum nicht, würde der Staat unweigerlich selbst Religion werden, und manchmal habe ich den Eindruck, das geschieht bereits. Mit Politikern als Religionsinstanzen wird natürlich die Demokratie pervertiert. Die Demokratie im Sinne von Freiheit und Selbstverantwortung, auch Freiheit gegenüber dem Staat, muss im Übrigen weiter erstritten werden, gerade gegenüber „selbsternannten“ Demokraten.
Der Zusammenhang zwischen Handel und Zivisilation bzw. Fortschritt ist meines Erachtens eine Korrelation aber keine Kausalität. Dieser Denkfehler kommt häufiger vor. Meiner Ansicht nach ist für Fortschschritt die Wertschätzung von Wissen entscheidend. Handel wurde und wird weltweit betrieben. Warum ging die arabische Blüte “einfach so” zu Ende? Ansonsten: Ihre Haltung zu Religionen teile ich.
Sehr geehrter Herr Heller, Ein großes Kompliment zu Ihrem Artikel, Die großen Religionen haben sich ihren großen Reichtum durch Unterdrückung und gewollter Bildungslosigkeit der Menschheit geschaffen, je ärmer und geknechteter um so mehr Himmel wurde ihnen versprochen.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.