Ich, 56 Jahre alt, und leider erst seit ca. 1 Jahr Achse Leser, finde es immer wieder erstaunlich, wenn so junge Leute schon auf dieser Seite unterwegs sind. In diesem Alter war ich noch hoffnungslos links, frei nach dem Motto: wer mit 20 nicht links ist, hat kein Herz, wer mit 40 noch links, keinen Verstand! Also, willkommen im Club und Chapeau!!
Sehr geehrter Herr Dabbouz, vielen Dank erst einmal für ihren Text - sie haben richtig erkannt, dass sich die Argumentation bei ihrem ‘Jungredakteur’ um lupenreinen Rassismus handelt. Eine Sache möchte ich aber freundlich korrigieren: “Eine Argumentation ist dann rassistisch, wenn Eigenschaften eines Menschen am Vorhandensein einer vermeintlichen Rasse oder an biologischen Merkmalen festgemacht werden. Man spricht deshalb auch von einem Biologismus: Eigenschaften werden biologisiert und ihre Ursprünge in den Genen verortet.” Zuerst einmal - es muss keine ‘Argumentation’ vorliegen - es genügt, dass eine Aussage vorliegt (viel weiter als eine Argumentation). Dann: das wesentliche Merkmal für Rassismus ist: ‘unveränderlich’ (zumindest auf ‘normalen’ Wege). Dies ist wesentlich, weil sie sonst alle möglichen Eigenschaften, die durchaus veränderlich sind bzw. die herbeigeführt wurden von einem Individuum mit einem Mal als Rassismus mit erfassen. Grundsätzlich gilt für jede Definition, die etwas taugen soll, dass sie nicht nur dasjenige, was erfasst werden soll, erfasst, sondern dass sie auch dasjenige, was eben nicht erfasst werden soll, ausklammert. Was nützt eine Definition, die alle möglichen Sachen mit einem mal mit erfasst, die doch gar nicht intendiert wurden? Wenn Sie die Definition nehmen “Argumentation ist dann rassistisch, wenn Eigenschaften eines Menschen am Vorhandensein einer vermeintlichen Rasse oder an biologischen Merkmalen festgemacht werden”—> dann wäre es rassistisch zu sagen, dass jemand blöde wäre, weil er aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums sich dummgesoffen (= zu viele Zellen seines Gehirns zerstört) hätte (also eine biologische Ursache für seine Blödheit, die wiederum auf sein Handeln (= saufen) zurückgeführt werden kann). - Solche Fälle wollten sie sicherlich nicht erfassen. Das wird vor allem dann entscheidend, wenn unter ‘Rassismus’ Überzeugungen fallen sollen wie “Rassistisch ist es jemanden wegen seiner Religionszugehörigkeit zu benachteiligen.” (und ganz nebenbei: den ersten Teil ihrer Definition können Sie gleich weglassen (“am Vorhandensein einer vermeintlichen Rasse”) da zirkulär). Das andere wesentliche Merkmal, dass in Ihrer Definition fehlt (auch wenn Sie es mitgedacht haben, wie aus dem restl. Text ersehbar) ist: Gruppenbezogen. Also es geht nicht um Einzelfälle, sondern immer um (biologische) Merkmale, die eine Gruppe von Menschen miteinander teilen (Hautfarbe, bestimmte Physiognomie etc. - heutzutage aber auch: Herkunft, Geschlecht etc.—> also alles, wofür Sie qua Geburt nichts können und das Sie auch nicht verändern können [zumindest ohne schwere künstliche Eingriffe]). Mit freundlichen Grüßen
Sehr gut geschrieben. Die “Zeit” ist bei mir unten durch, seit eines unglaublich primitiven Artikels, dass Frauen ohne Kopftuch wahrscheinlich tatsächlich “Schlampen” seien. Viele Kommentatoren schrieben, dass sie als bis dahin treue Abonnenten wegen dieser unverschämten Provokation kündigten. Ich habe auch gedacht, ich lese wahabitische Presse. Die “Zeit” ist so weit links, dass sie ganz weit frauenfeindlich, rassistisch und rechts wieder rauskommt.
Es steht zwar schon lange genug im Netz (auf dem sehr lesenswerten Blog “acta diurna” des eminenten Konservativen Michael Klonovsky), aber man kann nicht oft genug drauf hinweisen: “Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen.”
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