Gunnar Heinsohn / 11.07.2017 / 15:10 / 2 / Seite ausdrucken

Von Morgenröten, die noch nicht geleuchtet haben

So war - mit dem Untertitel: Menschliches Maß für die Kriegsbereitschaft - der folgende Beitrag für das gleichlautende Symposion angekündigt.

Als die Europäer sich 96 Prozent der Erde unterwarfen, da hatten sie zwei Stärken: die Eigentumsökonomie und einen hohen Kriegsindex. Die heute kommen wollen zu uns haben einen hohen Kriegsindex aber ökonomisch sind sie hoffnungslos, d.h. sie sind militärisch nicht gefährlich. Sie haben nur eine Chance, zu kommen, wenn sie unbewaffnet kommen und bei uns Leute sagen: Okay, Ihr seid unbewaffnet, Ihr seid Freunde, Euch nehmen wir. Das ist historisch neu, dass Unbewaffnete vielleicht Gegenden übernehmen, die früher nur mit Waffengewalt geholt werden konnten.



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Ingo Jache / 12.07.2017

Ich finde ihre Vorträge ja ganz hervorragend und höre ihnen auch gerne zu, aber ein paar Dinge kamen mir dann doch sehr merkwürdig vor. Ich muss einfach fragen: 1) Ihr Kriegsindex - so griffig er auch daher kommt - ist doch nichts anderes als die Geburtenrate in einem anderen Wertebereich. Er *dürfte* sogar nicht anderes sein: Beide Verhältnisse beschreiben die Veränderung in der Bevölkerungszahl. Stimmts !? 2) Und was ist mit dem Feedback #1 ?: Wenn eine Massenmigration stattfindet, verändert das zwangsläufig das Migrationsziel. Es wird weniger Attraktiv, da sich am Zielort die Verteilungskonflikte von neuem aufbauen. Wenn von den Prognostizierten 500 Mio. Migrationswilligen auch nur die Hälfte nach Europa käme, dann wird Europa aufhören, ein attraktives Migrationsziel zu sein. 3) Und was ist mit dem Feedback #2 ?: Wenn eine Bevölkerung schneller wächst als sie fliehen kann, wird sie ihre Fluchtfähigkeit verlieren. Wenn aus Armut Elend wird, dann fehlt schlicht die Kraft zum fliehen. 4) Und was ist mit der zweiten Ableitung? Kriegsindex oder Geburtenrate beschreiben die Geschwindigkeit, mit der eine Bevölkerung wächst oder schrumpft. In dynamischen Systemen, wie es z.B. Menschenpopulationen eben sind, sagt doch die Beschleunigung , die Veränderung der Veränderung mehr darüber aus, was als nächstes passiert.

Susanne Weis / 11.07.2017

Sehr geehrter Herr Heinsohn, Sie sagen, der Kriegsindex der geburtenstarken Emigrationsvölker sei zwar groß, deren wirtschaftliche Kraft jedoch klein. Deshalb seien sie militärisch nicht gefährlich, weil sie keine Waffen haben. Historisch neu sei daher die Möglichkeit einer quasi “friedlichen Übernahme”, schlicht, weil sie ohne Waffen kämen und wir sagen könnten: ‘Ok, ihr seid unbewaffnet, ihr seid unsere Freunde.’ Wo bleibt in ihrem Ansatz jedoch das Phänomen der Terrorismus? Sind nicht Terroranschläge heute längst ein bedeutender Teil von Kriegsführung, welche die tradionelle Kriegsführung zum Teil schon abgelöst hat? Jeder dahergelaufene 18-Jährige kann einen LKW kapern und damit in eine Menschenmenge fahren, sich eine Bombe basteln und sich damit in einem Fußballstadion, Rockkonzert etc. in die Luft sprengen - maximal effektiv, mit hunderten bis potentiell tausenden Toten auf einen Schlag. An die, bisher zwar nicht in ernsthaft bedrohlichem Ausmaß stattgefundenen, jedoch theoretisch und praktisch sicher jederzeit möglichen Cyberangriffe auf Schaltstellen unserer Energieversorgung und durchcomputerisierten Alltagswelt ... mag man gar nicht denken. Klassische Waffen sind doch heute gar nicht mehr zwingend notwendig, um schnell und effektiv größere Menschenmassen zu töten. Deshalb meine ernstgemeinte Frage: Halten Sie Terrorismus für eine marginale Randerscheinung, die für zufällig Betroffene zwar schmerzlich ist, im großen Ganzen jedoch nicht weiter an Bedeutung gewinnen wird?

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