Die staatstragende Edelschrift „Zeit“ lobt ihre Adepten vom Trottoir: „Boulevardzeitungen bekommen heute Preise für ihre herausragende Berichterstattung und Gestaltung, sie werden für ihre staatstragende, bewusst nicht an Vorurteile und niedere Instinkte appellierende Berichterstattung, etwa in der Flüchtlingsfrage, gelobt.“ Die Abstimmung findet trotzdem am Kiosk statt. Am Tag, als sich die Zeit für den Plebs der Staatsträgerzunft erwärmte (es ging in dem Stück um eine offenbar geplante Zusammenlegung von „Berliner Zeitung“ und „Berliner Kurier“, die wohl reichlich Trägerjobs vernichten wird), kamen auch die aktuellen Auflagezahlen für die Tages- und Wochenpresse auf den Markt. Fazit: Alle großen Blätter welken. Besonders rasant aber die „Bild“, in der „Flüchtlingsfrage“ lange hart auf Staatskurs. Das muss gelobt werden.
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