Wenn die Wirklichkeit auf eine gut gehegte Ideologie trifft, dann gibt es ein Problem. Meist hat die Wirklichkeit dann das Pech, einfach ausgeblendet zu werden. Insofern ist es bemerkenswert, dass eine taz-Autorin sich dem Umstand stellt, dass es starke Frauen gibt, die für ihr Selbstwertgefühl kein krampfhaftes Zurechtbiegen der deutschen Sprache brauchen:
„„Dit nervt: Ick bin und bleibe Sänger.“ Sagt eine meiner Freundinnen, eine bekannte Musikerin und eine der stärksten Frauen, die ich kenne: sozial und gerecht bis in die Fußnägel, offen im Alltag für jede und jeden und alles. Zunächst ernährte sie zwei Kinder und einen Mann, später brachte sie ihre Kinder und sich als Alleinerziehende durch. Sie muss sich gegen Männer auf der Bühne durchsetzen und knallharte Honorarverhandlungen führen. Sie weiß, was es heißt, benachteiligt zu sein und sich jeden Morgen fit zu machen für die Herausforderungen in einer Männerdomäne.
Trotzdem bleibt sie beinhart beim generischen Maskulinum, der sie als Frau – zumindest sprachlich – ausschließt. Sie hasst dieses ganze Gescharre um Political Correctness: all die Binnen-Is, Unterstriche und Sternchen, Unisex-Toiletten, Gleichstellungsbeauftragten und Quoten. „Brauch ich alles nicht, mein Leben als Frau wird nicht besser, wenn es das alles gibt“, sagt sie.“
Und wie geht die Frau, die Gender-Sterne für wichtig hält, nun damit um?
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