Henryk M. Broder / 28.07.2016 / 18:27 / 2 / Seite ausdrucken

Malte Lehming: Ausgerechnet in Israel

Ist das nicht erstaunlich? Kein Land der freien Welt hat stärker unter Terroranschlägen gelitten als Israel. In keinem Land der freien Welt ist der Anteil muslimischer Araber an der Bevölkerung höher als in Israel. Doch eines gibt es gar nicht in Israel – Islamophobie. Keine öffentliche Debatte über Wert und Unwert des Islam. Keine Feuilleton-Exegesen über Koran-Suren, aus denen sich angeblich eine besondere Gewaltaffinität ableitet. Keine Leitartikler, die meinen, „das Desaster dieser Religion“ müsse überwunden werden, wie soeben in der „Welt“ zu lesen war. Keine Verbotsinitiativen von Kopftuch, Beschneidung, Schächten, Minarett- oder Moscheebauten. Alles das, was in Deutschland und Europa so gern zum Thema gemacht wird, fehlt in Israel. Ausgerechnet in Israel.



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Leserpost

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Martin Klötzer / 29.07.2016

Guter Fund. Hab ich geliket. Von der Coolness der israelischen Gesellschaft kann sich die deutsche einiges abschauen.  - Achgut ist nicht nur ein erstklassiges Autorenblog, sondern auch ein verlässlicher Aggregator. Danke!

Marcel Seiler / 28.07.2016

Dass Religion in Israel nicht zum Thema gemacht wird, wundert nicht. Denn die israelische Gesellschaft ist wehrhaft: sie bekämpft die islamische Gewalt mit physischen Mitteln und ist deshalb nicht gezwungen, sich auf Selbstbescheidungskräfte des Islam zu verlassen, die es nicht oder in erheblich geringerem Maße gibt. Die deutsche Gesellschaft hingegen ist unfähig, das eigene Grundgesetz aus eigener Kraft zu verteidigen. Sie ist in ihrer selbstverschuldeten Schwäche daher darauf angewiesen, dass der Islam eine friedliche und tolerante Religion ist. Und wenn dies nicht der Fall ist, wird genau deshalb dessen Unfriedlichkeit zum Problem. Es ist sogar noch schlimmer: Genau durch ihre Schwäche gibt sich die deutsche Gesellschaft der Verachtung des machtbewussten Islam preis und provoziert so dessen Gewalt. Macht- und gewaltbewussten Menschen muss man mit gleicher Macht- und Gewaltbewusstheit entgegentreten; nur dadurch werden sie vergleichsweise friedlich. Wenn wir in Deutschland auf angemessene Weise dem Islam seinen Platz zuweisen würden, würde er ihn finden und müsste zwangsläufig seine politischen Ambitionen einstellen. Wir bräuchten uns dann mit den Einzelheiten im Innern dieser Religion gar nicht zu befassen. Solange das aber nicht der Fall ist, ist die wahre Natur des Islam in Deutschland ein wichtiges Thema:  denn wir haben unser Schicksal in die Hände dieser Religion gelegt.

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