Es plätschert in den Nachrichten fast schon beiläufig vorbei, wenn vermeldet wird, dass der philippinische Präsident über Mindanao den Ausnahmezustand verhängt und das Militär eingesetzt hat. Der Mann gilt ohnehin als durchgeknallt, seit er vermeintliche Drogenhändler jagen und erschießen ließ. Doch selten wird die Macht des "Islamischen Staats" angemessen gewürdigt, obwohl er auch diesem Teil der Welt sehr präsent ist. Deshalb lohnt sich ein Blick in die Berichterstattung des Standard:
Nach der Eroberung der Stadt Marawi durch die Gruppe Maute, die dem „Islamischen Staat“ (IS) nahesteht, hat der philippinische Präsident Rodrigo Duterte am Mittwoch das Kriegsrecht in der Region Mindanao ausgerufen. Zuvor hatten die rund hundert Kämpfer der Islamisten die Kontrolle über die 200.000-Einwohner-Stadt übernommen, dort Gebäude – darunter Kirchen – in Brand gesetzt und Menschen als Geiseln genommen. Zudem enthaupteten sie einen Polizisten.
Am Donnerstag beruhigten dann Sprecher des Militärs. Die Situation habe sich „stabilisiert“, hieß es. Man sei dabei, die letzten Islamisten wieder aus der Stadt zu entfernen. Mehrere Tausend Menschen, die vor den Kämpfen geflüchtet waren, sollen sich nach Medienberichten wieder auf die Rückkehr vorbereitet haben.
Allerdings fielen auch am Freitag immer noch Bomben. Mindestens 46 Menschen sollen bisher getötet worden sein – weshalb der Bürgermeister der Stadt Majul Gandarma die Armee aufforderte, mehr Rücksicht auf die Zivilbevölkerung zu nehmen. Diese reagierte zunächst nicht, und ging weiter mit Mörsergranaten und Luftangriffen gegen die noch rund 40 Islamisten vor, die man in der Stadt vermutete.
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