Henryk M. Broder / 15.11.2016 / 18:26 / 3 / Seite ausdrucken

Hajo Schumacher: Ich bin ein arroganter Ignorant

Erstaunliche Selbstkritik eines Journalisten im ö.-r. Radio: Ich fang mal von vorne an. 60 Millionen Amerikaner haben Trump gewählt, und es wäre ziemlich vermessen zu sagen, dass das alles Idioten sind. So hab ich aber die letzten Monate privat und vor allem auch als Journalist immer argumentiert - white male trash, hooligans, versoffene Neonazis, die abgehängten frustrierten Modernisierungsverlierer - so diese ganze Trivialsoziologie, die man so drauf hat. In Wirklichkeit weiß ich aber überhaupt nichts von diesen Menschen. Ich weiß nichts von ihren Hoffnungen, ich weiß nichts von ihren Träumen, ich weiß nichts von ihren Enttäuschungen, ihrer Wut. Ich weiß von Verona Pooth und Oliver Pocher, wenn auch wider Willen, mehr als von irgendeinem Trump-Wähler. Das gilt für die AfD natürlich genauso. Ich gestehe: ich mag nicht mit denen reden, die sind mir kulturell irgenwie unangenehm.



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Leserpost

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W. Steinle / 16.11.2016

Einsicht ist der erste Weg zu Besserung.

Reiner Hoefer / 16.11.2016

Ist ja ganz schön schön ihre neue Erkenntnis, Herr Schumacher, vielleicht sogar erstaunlich. Aber da höre ich was von Parallelwelten, also die anderen da, das sehe ich anders: die Parallelwelten sind Medien, Politiker und Staatsapparat. Und nicht immer denken, die Anderen, das sind Ausgegrenzte, Zu-kurz-gekommene, die können zwei Fremdworte weniger als ich (das war Ihr Bild). Nein, die wollen nur andere Medien, andere Politiker, andere Politik. Man muß sich nicht um sie kümmern, ihnen alles noch mal erklären, das machen die Medien von früh bis abends. Einfach nur die Wahrheit sagen, nichts weglassen, “die Anderen” können sehr wohl denken, beurteilen und eine Meinung bilden. Ist dann vielleicht nicht Ihre Meinung, verehrter Herr Schumacher, aber damit müssen Sie leben.

Andreas Rochow / 16.11.2016

Einfach erstaunlich selbstkritisch, ja sogar ein schwungvolles Schuldeingeständnis, wie man es von kaum einen anderen Lautsprecher des Mainstreams gehört hat. Nun Flucht nach vorn und gut is? Andeutungsweise ähnliche Töne sind auch bei arrogant-ignoranten öffentlich-rechtlichen Medienleuten zu vernehmen, die eben noch dle polternden Antitrumpisten und Antiamerikaner waren. Eine neue Chance für die Realität?

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