Hallo Herr Brandenstein, Sie müssen sich nicht in die USA bemühen, um derartige Propaganda zu sehen. Ein Blick in unsere eigene Vergangenheit reicht dazu aus. Ein frühes Beispiel ist sicher Leni Riefenstahls “Triumph des Willens”.
“Euer Kanzlerkandidat und Parteivorsitzender zu sein, ist mir die größte Ehre meines Lebens. Gemeinsam werden wir gewinnen und dieses Land gerechter machen. Es ist Zeit.” Wir halten uns den Bauch vor lachen. “Das Glück gleicht dem Balle, es steigt zum Falle.” Noch besser kann man es nicht ausdrücken. Meine Güte, was für ein Theater, sogar mit Claqueuren. Sogar Honecker ließ wohlbedacht noch 0,1% Widerstand zu. Mit Schulz kommt ja dann die Gerechtigkeit, wie ich mich freue, Wahnsinn.
Sehr geehrter Broder, ich konnte nur den Anfang ansehen - es ist zu grauenvoll.
Zur neuen Dramaturgie gehört offenbar auch, daß man hinter Schulz bei seinen Reden gern eine Kulisse aus im Gleichtakt jubelnden und klatschenden Menschen plaziert. Im Fernsehen erscheint er dann als “Mann mitten im Volk”. Und die Kulisse suggeriert eine grenzenlose Begeisterung, die auf den Zuschauer überspringen soll. Das kannte man bislang nur aus US-Wahlkämpfen.
Mich beunruhigen die Kommentare. Deutschland ist verloren.
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