Spannender als ein Krimi, solches Aufeinanderprallen von 2 Welten. Der Abteilungsleiter hat aus meiner Sicht etwas nicht verstanden: Es gibt aus Erfahrung bei den Grünen hauptsächlich 2 Sorten. a) Leute, die sich grün fühlen und dies ihren Wählern ebenso ermöglichen wollen. Die tatsächliche oder sogar gegenteilige (Nicht-)wirkung einer für “grün” befundenen Massnahme ist dabei meist zweitrangig oder nebensächlich. Wer ihre Scheinwelt aufbricht, wird als Widersacher angesehen und bekämpft. b) Leute, die “grün sein” bewusst als Marketingmassnahme für eine entsprechende Kunden- oder Wählergruppe nutzen. Sie erwarten von ihren Mitarbeitern, dass diese den Schein nach Aussen zumindest mit tragen. Egal welcher Gruppe Dalbert angehört (für b spricht das allgemeine Festhalten am doppelt pendelnden Dienstwagen), in beiden Fällen ist die ehrliche Reaktion des Abteilungsleiters ein Risiko für seine Jobsicherheit. So ehrlich muss man aber sein: Ähnliches gibt es bei anderen Parteien/Weltanschauungen, z.B. “liberale” Wirtschaftsvertreter, welche die Gewinne privatisieren/Steuern auslagern wollen, aber gleichzeitig sehr offen sind für Subventionen, Bankenrettung für ihre Klientel, usw.
Eine göttliche Episode! Sie zeigt, dass diese Politiker-Kaste viel von Symbolen versteht, dass es aber sehr, sehr dünn wird, wenn es um Kenntnisse in der Sache geht. Das trifft aber einen gleichgerichteten Trend in der halbgebildeten halblinken urbanen Wählerschaft, bei denen die symbolische Selbstpositionierung (“Ich bin für Windkraft, gegen Rechts, gegen Rassismus, gegen Sexismus, gegen Kolonialismus, für die Homo-Ehe” usw.) erheblich wichtiger ist, als was wirklich passiert. Dass die Windkraft noch kein Gramm CO-2 eingespart hat, ist unerheblich; dass der Euro, ein so schönes Symbol Europas, dasselbe Europa zu zerstören droht: das alles dringt in diese Ich-fühl-mich-gut-mit-meinen-Überzeugungen-Blase gar nicht ein. Diese Wähler haben eine solche Umweltministerin dann eben auch verdient.
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