Roland Nelles, Ressortleiter Politik und Leiter des Berliner Büros bei SPIEGEL ONLINE, lobhudelt: „Die Einigung der Großen Koalition auf Frank-Walter Steinmeier als nächsten Bundespräsidenten ist weise - er ist der beste Kandidat in diesen Zeiten. Frank-Walter Steinmeier soll der nächste Bundespräsident werden und es gilt der Satz: Amt und Kandidat sind wie füreinander gemacht. Er vereint in einer Person alle Eigenschaften, die gemeinhin mit einer erfolgreichen Präsidentschaft verbunden werden. Steinmeier ist ein Mann des Ausgleichs, weltoffen, besonnen und deshalb international respektiert und daheim beliebt. Er ist ein würdiger Nachfolger für Joachim Gauck.“
So geht es weiter im Stile des Zentralorgans der Sozialistischen Einheitspartei, dem „Neuen Deutschland“ einen ganzen Artikel lang, nur hätte dort statt „Frank-Walter Steinmeier“ gestanden: „Der Außenminister der Deutschen Demokratischen Republik und Mitglied des Zentralkomitees der SED, Mitglied des Politbüros und des Nationalen Verteidigungsrates, der Genosse Frank-Walter Steinmeier“. So viel Zeit musste sein in der DDR. Und der beste Satz des Artikels lautet: „Er schwafelt nicht, sondern er ist ein kluger Verteidiger des europäischen Einigungsprojekts und er ist ein überzeugter Antinationalist“.
Wie jetzt, der designierte Bundespräsident ist aus Überzeugung gegen die Nation? Gegen welche, die eigene, die anderen? Daher tituliert der weltoffene, besonnene und deshalb international respektierte Mann des Ausgleichs den künftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika erst mal als „Hassprediger“ und hat glatt vergessen, ihm zum Wahlerfolg zu gratulieren. Na dann, auf gute Zusammenarbeit.
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