Dass Ashkan Dejagah nicht für Deutschland in Israel Fußball spielen wollte, weil seine Eltern Iraner sind, hat in der vergangenen Woche eine Menge Staub aufgewirbelt. Jetzt redet der Jung-Profi selbst über den Fall. “Ich habe es für meine Familie getan”, sagt er, und außerdem wünscht er sich (wie übrigens auch Mahmud Ahmadinedschad), “dass überall auf der Welt Frieden herrscht.” Fein. Dass der Kicker immer noch nicht verstanden hat, worum es geht, und dass es ihm bisher auch weder sein Verein noch irgend jemand sonst erklärt hat, beweist folgende Interview-Passage:
Stern.de: “Aber von den Ansichten des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad, der den Holocaust leugnet und die Vernichtung Israels propagiert, haben Sie schon gehört?”
Dejagah: “Meine Einstellung hat damit absolut nichts zu tun. Ich konzentriere mich auf den Fußball, damit hab ich genug zu tun. Es ist traurig, was mir alles unterstellt wird.”
Traurig ist, dass Ashkan Dejagah auf eine einfache Frage nicht etwa eine akzeptable Antwort findet (Etwas wie: “Ja, das habe ich gehört. Ich teile diese Ansichten nicht”), sondern ablenkt. Und noch trauriger ist, dass er damit durchkommt.