Vera Lengsfeld / 16.08.2016 / 11:14 / 4 / Seite ausdrucken

Flucht aus der DDR, Flucht nach Deutschland

Dies ist der Titel meines Vortrags, den ich morgen am Mittwoch, den 17.08., 20.00 Uhr in der Bibliothek Waldmühle in Soltau, Mühlenstraße 4 halte.  Flucht und Vertreibung prägten die zweite Hälfte des letzten Jahrhunderts in Europa. Die letzten Camps für „Displaced Persons“, die nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden, wurden erst 1957 aufgelöst. 

Eine gigantische Fluchtwelle aus der DDR, die einsetzte, nachdem Ungarn Anfang Mai 1989 den Grenzzaun zu Österreich abbaute, destabilisierte und delegitimierte neben den Massendemonstrationen die SED-Herrschaft so sehr, dass sie innerhalb weniger Monate zusammenbrach.  Eine Willkommenskultur für die Ostdeutschen, die in die BRD strömten, gab es damals nicht. Statt dessen jede Menge Beschwörungen, lieber in der DDR zu bleiben, die beiden deutschen Kulturen wären unvereinbar.

Heute wird von denen, die Ostdeutsche immer noch für eine fremde Spezies halten, kein Problem in der Masseneinwanderung von Menschen aus vormodernen, zum Teil tribalistischen Kulturen gesehen. „Wir schaffen das!“ - dieser Satz der Kanzlerin wurde von ihr auf ihrer vorgezogenen Sommerpressekonferenz wiederholt. Ist die anhaltende Massenmigration zu bewältigen und was muss geschehen, damit es nicht zur Destabilisierung unseres Landes kommt? Wir müssen aus der Geschichte lernen, um Fehler, die gemacht wurden, nicht zu wiederholen.  Welche Fehler, darauf versuche ich im Vortrag morgen einige Antworten zu geben.

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Horst Jungsbluth / 17.08.2016

Es gab keine “Willkommenskultur” für das Millionenheer der Heimatverriebenen nach dem 2. Weltkrieg und es gab auch keine für die Millionen Flüchtlinge aus der DDR vor dem Mauerbau, sondern Vorbehalte, Anfeindungen und Diskriminierungen. Trotzdem ist die Integration weitgehend gelungen, weil die erste Generation der Neubürger mühevoll den Weg für die nachfolgenden Generationen “freischaufelte”,  der Familienzusammenhang unbändig war und die heutige heuchlerische Sabbelei keine Rolle spielte. Die Menschen damals wussten , sie mussten funktionieren und sie funktionierten So schwer wie es war, so einfach war es auch. 1989 entlarvten sich unsere überwiegend grünen “Gutmenschen”, als sie zwar Flüchtlinge begrüssten, die von kriminellen Schleppern aus Afrika und Asien nach Deutschland transferiert wurden,  aber dafür die aus dem sozialistischen Ländern und hier insbesondere jene aus DDR als “Luxusflüchtlinge” übel verhöhnten und beschimpften, die ohne jede Not freiwillig ein Paradies verließen. Der damalige Regierende Bürgermeister Momper von Berlin wollte gar Häuser und Flächen in der DDR mieten, um dort Flüchtlinge anzusiedeln und der “Möchtegernbürgermeister” Ristock schwärmte, dass die DDR der erfolgreichste Staat des Sozialismus sei und die Bundesrepublik alles dafür tun müsse, damit das auch so bliebe. Das Reisemagazin “Merian”  schrieb in der Berlin-Ausgabe im Frühling 1989 über die “friedenstiftende” Mauer, die “warmhalte” und auch davon, dass die Reisefreiheit bereits gewährleistet sei und porträtrierte hymnisch zwei DDR-Künstler, die sich später als widerwärtige Stasi-Spitzel entpuppten.

Petra Göllwarth / 16.08.2016

In einem kann ich Sie doch beruhigen, liebe Frau Lengsfeld. Es gibt auch heute keine Wollkommenskultur, aber eine einflussreiche Clique in Deutschland von wenigen tausend die es schafft der großen Allgemeinheit in Deutschland das als Fakt zu verkaufen….. und es klappt. Alles Gute für Ihren Vortrag und lassen Sie sich nicht verunsichern

Klaus Richter / 16.08.2016

Liebe Frau Lengsfeld, für mich sind “die Ostdeutschen” immer noch eine eigene Spizies, habe allerdings enorme Probleme bei der Masseneinwanderung von Menschen aus vormodernen, zum Teil tribalistischen Kulturen . Und im Gegensatz zu unserer Kanzlerin sage ich: “Wir schaffen das nicht, sondern das schafft uns.” Ihnen viel Erfolg bei Ihrem morgigen Vortrag. Freundliche Grüße K. Richter

Andreas Arndt / 16.08.2016

Es wäre für mich interessant, wenn Sie diesen Vortrag veröffentlichen würden.

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