Vera Lengsfeld / 02.01.2017 / 13:00 / 14 / Seite ausdrucken

Es ist Wahnsinn und es hat Methode

Das Jahr 2017 begann wie das unselige 2016. Trotz massiver Sicherungsmaßnahmen, über die im Vorfeld ausführlich berichtet worden war, versuchten etwa 1700 von der Polizei Nafri genannte Nordafrikaner die Silvesterfeier auf der Kölner Domplatte zu erreichen. Es handelte sich nach Feststellung  der Ordnungshüter um die Klientel, die im letzten Jahr für die massenhaften Übergriffe verantwortlich war. In Dortmund, Duisburg und Essen gab es ähnliche aggressive Ansammlungen junger Nordafrikaner, begleitet von Pöbeleien oder Angriffen auf Polizisten, Feuerwehr oder Rettungskräfte. 

Nicht nur die Polizei zeigte sich „irritiert“ über diesen Ansturm. Auch in den Qualitätsmedien wurde die Frage aufgeworfen, was so ein Auflauf wohl zu bedeuten hätte. Schließlich sähe es aus wie eine Provokation. Was wollten die jungen Männer, die extra angereist waren, in Köln und warum waren sie so aggressiv? Hatten die Journalisten vergessen, was sich im letzten Jahr abgespielt hat, oder sind sie tatsächlich so naiv?

Kurz nachdem die Polizei bekannt gegeben hatte, dass wenigstens in Köln mit Hilfe von 1500 Einsatzkräften einigermaßen für Ruhe gesorgt werden konnte, wurde in den sozialen Medien eine Rassismus-Kampagne gegen sie gestartet. Der einschlägig vorbelastete Herr Böhmermann beteiligte sich mit der Frage: „Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Nafri und Neger?“ Ein anderer rief gar nach einem Untersuchungsausschuss. „Arbeitet die Polizei in #Köln entweder gar nicht - oder nur auf der Grundlage rassistischer Klischees?“

Spiegel online nahm das auf und machte eine Story daraus, in der nicht weniger als der Vorwurf des „racial profiling" erhoben wurde.  „Im vergangenen Jahr waren besonders in der Domstadt Hunderte Frauen belästigt worden - und hatten angegeben, die Täter hätten "nordafrikanisch" ausgesehen. Nun nutzte die Kölner Polizei in den Augen von Kritikern diesen Stereotyp augenscheinlich für die Prävention möglicher Straftaten.“

Was erlauben sich diese Polizisten? Statt nach Unschuldslämmern oder alten weißen Männern Ausschau zu halten, die bekanntlich auf der Domplatte 2016 kein Unwesen getrieben hatten, haben sie sich mit Männern beschäftigt, die dem „Täterprofil“ entsprachen! Das muss angeprangert und strengstens sanktioniert werden.

Es ist schlimm genug, dass in Deutschland keine Großveranstaltung mehr ohne massivsten Polizeischutz stattfinden kann. Die Polizisten, die mit hohem Risiko für ihre körperliche Unversehrtheit diese Absicherung vornehmen auch noch mit den schlimmstmöglichen unhaltbaren  Vorwürfen zu belegen, ist skandalös. Hätten sie hunderte junge, aggressive Männer auf die Feiernden loslassen sollen? Wenn es wieder zu massenhaften sexuellen Übergriffen gekommen wäre, was hätte dann wohl in der Zeitung gestanden? Diejenigen, die derart Verfassungsorgane demontieren, die wir dringender denn ja brauchen, sollten sich schämen.

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Leserpost

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Jürgen Grandeit / 02.01.2017

Sehr geehrte Frau Lengsfeld, mit Ihrem Artikel sprechen Sie mir aus dem Herzen. Die ewigen Besserwisser und Klugscheißer würden wahrscheinlich an der Organisation und Durchführung von Polizeieinsätzen für mehr Sicherheit im öffentlichen Raum kläglich scheitern. Anstatt den Ordnungshütern dankbar zu sein, dass in der Silvesternacht weitgehend friedlich gefeiert werden konnte, packen sie wieder die Rassismuskeule aus und schlagen damit wild um sich. Hauptsache, jeder dieser Dummschwätzer kann ein bisschen die Aufmerksamkeit unserer Medien auf sich ziehen. Es ist jämmerlich!

Gabriele Klein / 02.01.2017

... Sie wissen doch, der Hysteriker hat kein Problem mit dem was er verdrängt (im Falle der Deutschen, ist es schlicht und ergreifend die Schuld des Holocausts) nein, der Hysteriker hat nur ein Problem mit einem Organ, z.B. dem Ohr und muss zum Akkustiker…. weil er halt nicht hören kann was er nicht hören will ..... ist doch ganz einfach und steht irgendwie so ähnlich bei Freud…..Also, nochmal ein Beispiel:  ein Hysteriker der seine aus dem Vorurteil resultierende Schuld nur kompensiert aber im Grund nicht bereut sondern weiter pflegen will geht nicht in sich sondern korrigiert den Andern z.B. wie folgt:  Beim aller aller geringsten Anzeichen jenes “Vorurteils”  Kampfansage und Verurteilung jener wo er Stereotypen wähnt…......  das Problem ist nur, und hier verrät er sich:  die die er da vor “Stereotypen” schützen will sind just jene, die die seinigen von einst weiterpflegen…... Zufall?

Regina Horn / 02.01.2017

“Wenn es wieder zu massenhaften sexuellen Übergriffen gekommen wäre, was hätte dann wohl in der Zeitung gestanden? “ Gute Frage, leichte Antwort: der selbe Quatsch wie letztes Jahr…Oktoberfest und so, Armlänge, ...Sie wissen schon. Diese künstliche Aufregung ist doch deswegen bestellt worden, damit die Leute möglichst nicht danach fragen warum sich denn die einschlägigen *möglichstnichtbezeichnetwerdenden* schon wieder zu H underten zusammen gerottet haben? Darf diese Überlegung irgendwo diskutiert werden? Wohl eher nicht.

Dr. Bredereck, Hartmut / 02.01.2017

Bevor die Chefin der Grünen Simone Peter von “racial profiling” spricht, sollte sie mal bei dem Soziologen Max Weber nachlesen, worin das Gewaltmonopol des Staates, sprich seiner Polizei, liegt. “Das Gewaltmonopol des Staates ist eine Grundlage zum Funktionieren des Rechtsstaates. Es gehört zu den Obliegenheiten eines souveränen Staates und dient der Garantie für Frieden und Ordnung in einem Staat.” Nordafrikanische Einwanderer und Flüchtlinge haben dieses Gewaltmonopol nie kennengelernt und begegnen unseren Polizisten dementsprechend respektlos und frech. Wir können froh sein, dass die Polizei von Köln sich dieses Jahr so gut vorbereitet hat und Sicherheit und Ordnung durchgesetzt hat.

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