Vera Lengsfeld / 27.08.2014 / 15:16 / 13 / Seite ausdrucken

Es brennt, Brüder, es brennt!

Wer in diesem Sommer nicht wach geworden ist, dem ist nicht zu helfen. Allein heute drei Meldungen auf meiner Facebook- Seite, der ich mühelos weitere Horrornachrichten an die Seite stellen könnte:

1. Im multikulturell enorm bereicherten Kreuzberg hat ein Moslem gestern Nacht auf der Dachterrasse seiner Wohnung unter den Augen seiner Nachbarn und vermutlich seiner sechs Kinder mit dem Ruf: „Allahu Akbar Sheytan“(Gott ist groß, Teufel) seine Frau enthauptet. Die wievielte Enthauptung einer Frau ist das? Die zweite, die dritte? Mit dem Islam hätte das aber nichts zu tun, beeilte sich die „Berliner Zeitung“, einen Anwohner zu zitieren. (Ein aufmerksamer Achse- Leser hat mich darauf hingewiesen, dass diese Meldung zwei Jahre alt sein könnte, obwohl die Berliner-Zeitung.mobil-Meldung mit den heutigen Datum versehen ist, aber es ändert nichts am Grundsätzlichen)

2. Die IS kreuzigt auch Kinder und ist in Deutschland als Organisation immer noch nicht verboten.

3. Ein Journalist, der u.a. für den Deutschlandfunk, das Neue Deutschland und die taz arbeitet, findet Hinrichtungen „sozial“, jedenfalls wenn sie von der Hamas an mutmaßlichen Kollaborateuren vollzogen werden.

Jede dieser Meldungen wäre in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts noch ein sensationeller Einzelfall gewesen, dem ein gesellschaftlicher Aufschrei gefolgt wäre. Heute kommen sie fast im Stundentakt aus dem Aus- aber auch aus dem Inland.

Ein Aufschrei bleibt aus. Wie im jiddischen Lied stehen die Zeitgenossen da, gucken um sich und rühren, abgesehen von ein paar Unentwegten, keine Hand. Es haben schon die Feuerzungen den ganzen Westen heiß umschlungen und die bösen Winde blasen, aber nur eine winzige Minderheit lehnt sich auf. Ich fühle mich in die DDR-Zeiten zurückversetzt, wenn mir dazu gratuliert wird, dass ich ausspreche, was viele denken, aber (warum eigentlich?) nicht zu äußern wagen.  Mit einem Unterschied! Damals hatte ich den Trost, dass ich in den Westen gehen könnte, wenn ich es nicht mehr aushielte. Wohin soll ich heute gehen? In allen westlichen Ländern herrscht der gleiche ideologische Irrsinn.

Amerika? Da darf in manchen Schulen schon kein Weihnachtslied mehr gesungen und außer über den Islam über keine Religion mehr gesprochen werden. Regenwasser zu sammeln soll, nach einer Meldung heute, in einigen Staaten schon verboten sein, weil das Wasser dem Staat gehört und privater Gemüseabbau sei auch geächtet. Frankreich, England, Schweden, Norwegen? Überall dasselbe Bild. Die grünen Ideologen beherrschen das Feld.

Dabei gibt es eine unheilige Allianz von linksradikalen und islamistischen Extremisten. Diese Melange war maßgebend für die antisemitischen Demonstrationen und Übergriffe dieses Sommers.  Die Polizei ließ nicht nur gewähren, sondern wandte sich gegen die Gegendemonstranten. Bekenntnisse zu Israel in Wort, Bild oder als Fahne sollten die Linksislamisten nicht „provozieren“. Dabei machten die Demokraten, die sich stark machen wollten für die zivilisatorischen Standards des Westens die Erfahrung, dass sich die Instrumente des Rechtsstaates gegen sie wendeten, was Raul Hilberg seinerzeit als maßgeblich für den Erfolg des Holocausts bezeichnet hat. Anti- Hamas- Demonstranten wurden nicht nur von der Polizei eingekesselt und ihrer Transparente beraubt, wenn sie den Cordon sanitaire verlassen wollten, einige wurden auch wegen provokatorischen Zeigens von Israel-Fahnen zu Geldstrafen verurteilt, während Hamas- Fahnen und IS-Losungen unangetastet blieben. Nach einem Gerichtsurteil ist es nicht mehr strafbar, im Internet für den Jihad zu werben.

Und die Politik? SPD-Genossen wie Siegmar Gabriel und Ralf Stegner wollen, dass IS- Kämpfer aus Syrien unbehelligt nach Deutschland zurückkehren dürfen.  Gabriel,  sichtbar beunruhigt darüber, dass die Ereignisse des Sommers deutlich gemacht haben, wie verfehlt die als „Willkommenskultur“ und „kulturelle Sensibilität“ verbrämte Politik des Wegduckens vor den Problemen fehlender Integration von steigenden Einwandererzahlen ist, versucht krampfhaft auf business as usual zu machen.

Er eilte nicht nur als erster Bundespolitiker an den Schauplatz eines angeblichen Moscheebrandes in Berlin, der in Wirklichkeit ein Brand auf einer Baustelle war, dessen Ursache bis heute nicht geklärt ist und erklärte ihn zum „Anschlag“ auf den Islam, der zu verurteilen sei. Er fügte hinzu, dass Anschläge auf Synagogen und Kirchen ebenso ein Anschlag auf die Demokratie seien, ohne ein Wort über die Attacken von Muslimen auf Synagogen und Kirchen zu verlieren.

In Garbsen, einer weithin unbekannten Stadt, wurde die Evangelische Kirche nachweislich von muslimischen Jugendlichen abgefackelt. Es dauerte eine ganze Woche, ehe die EKD dazu Stellung nahm. Verurteilung der Tat durch muslimische Verbände? Mir nicht bekannt. Kein Siegmar Gabriel oder ein anderer Bundespolitiker seines Kalibers vor Ort, die überregionalen Medien schweigen, keine Lichterkette, nirgends.

Nach Gabriel eilt jetzt auch Innensenator Frank Henkel zur Moschee, statt mal auf dem Oranienplatz und in der Gerhard-Hauptmann-Schule in Kreuzberg nach dem Rechten zu sehen, wo gut trainierte junge Männer, die den Flüchtlingsstatus für sich beanspruchen, täglich demonstrieren, dass sie nicht gewillt sind, die Gesetze unseres Landes anzuerkennen.

Wozu auch, wo doch der zuständige Innensenator zeigt, dass er eben diese Gesetze nicht durchzusetzen gewillt ist? Beihilfe zum Gesetzesbruch leisten die gewählten Vertreter der Bezirksregierung, indem sie ohne Nachweise Ausweise an Flüchtlinge verteilen und Geld auszahlen lassen, sobald eine Bescheinigung unterschrieben wurde, dass man nicht noch an einem anderen Ort Geld bezieht. Wie lange hält eine Gesellschaft offenen Gesetzesbruch von denen, die für die Einhaltung der Gesetze sorgen sollen, aus? Wir befinden uns mitten in einem sozialen Großexperiment, dessen Ausgang mehr als ungewiss ist.

„Bleiben solln wie nach der Schlacht nur schwarze, leere Wänd?
Es brennt, Brüder , es brennt.
Ist euch euer Städtchen teuer,
nehmt die Eimer, löscht das Feuer,
löscht mit eurem eignen Blut, beweist, dass ihr das könnt!
Steht nicht, Brüder, steht nicht länger und regt nicht die Händ!
Steht nicht, Brüder, löscht das Feuer - unser Städtchen brennt!“

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Thorsten Haupts / 27.08.2014

Beruhigen Sie sich, Frau Lengsfeld. Die Situation hat sich gegenüber, sagen wir, 1995 sogar deutlich verbessert, seitdem wir uns die als Toleranz gefeierte Gleichgültigkeit gegenüber unseren Einwanderern nicht mehr leisten (können). Die Konsequenzen sind bereits zunehmend sichtbar, ohne immer schon konkret geworden zu sein. Politischer Islamismus war bis vor einigen Jahren AFAIR ein anerkannter Asylgrund, heute ist er es zu Recht nicht mehr. Islam war bis vor einigen Jahren immer tolerant und redlich, heute ist er für immer mehr Menschen ein Synonym für Unfreiheit, Rückständigkeit und Gewalt. Etc. pp. Und jetzt geht es sogar langsam an den deutschen Bequemlichkeitspazifismus. Die Brände werden wahrgenommen und führen zu Reaktionen, aber man kann den Kurs von Gesellschaften nicht von heute auf morgen um 180 Grad ändern. Und das auch nicht erwarten. Aber zu Ihrem extremen Alarmismus besteht kein Anlass. Gruss, Thorsten Haupts

Bernd Zeller / 27.08.2014

Immer, wenn man meint, jetzt ist es augenfällig, jetzt muss aufgewacht werden, ist es nur ein Anzeichen dafür, dass die nächste Stufe erreicht ist.

Horst Jungsbluth / 27.08.2014

Als ich 1998 einem Beamten der Berliner Innenverwaltung meine Beobachtungen hinsichtlich jener katastrophalen Entwicklungen in Berlin, die in der Zwischenzeit wie Vera Lengsfeld es schildert, dramatisch angewachsen sind, schilderte, da schaute mich dieser an und antwortete, dass ich alles richtig sehe, aber dass alles noch viel schlimmer sei und er persönlich Angst vor den bevorstehenden Wahlen hätte und im Übrigen zutiefst bereue, dass er nicht bei der Verkehrspolizei tätig sei. Ich habe bereits damals darauf hingewiesen, dass die SPD nur nach Gründen sucht, die Koalition mit der CDU zu verlassen, um dreist mit der zigmal umbenannten SED zu koalieren und wurde dafür heftig gescholten. Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen und keiner denkt daran, es wieder herauszuholen. Kein vernünftig denkender Mensch in Berlin versteht, was in den Köpfen unserer Politiker vorgeht un das nutzen die Strategen des Untergangs eiskalt aus.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Vera Lengsfeld / 21.04.2024 / 10:00 / 34

„Der General muss weg!” Der Fall Siegfried Buback

Als ich noch in der DDR eingemauert war, hielt ich die Bundesrepublik für einen Rechtsstaat und bewunderte ihren entschlossenen Umgang mit den RAF-Terroristen. Bis herauskam,…/ mehr

Vera Lengsfeld / 11.03.2024 / 16:00 / 20

Wie rettet man eine Demokratie?

Warum lässt die schweigende Mehrheit zu, dass unter dem Schlachtruf, die Demokratie und das Grundgesetz zu verteidigen, beides ausgehöhlt wird? Was man ganz einfach tun…/ mehr

Vera Lengsfeld / 06.02.2024 / 12:00 / 38

Wie man Desinformation umstrickt – und noch schlimmer macht

Wenn man gewisse „Qualitätsmedien" der Fehlberichterstattung und Manipulation überführt, werden die inkriminierten Texte oft heimlich, still und leise umgeschrieben. Hier ein aktuelles Beispiel.  Auf diesem Blog…/ mehr

Vera Lengsfeld / 04.02.2024 / 15:00 / 20

Die Propaganda-Matrix

Die öffentlich-rechtlichen Medien und die etablierten Medien leiden unter Zuschauer- und Leserschwund, besitzen aber immer noch die Definitionsmacht. Das erleben wir gerade wieder mit einer Propaganda-Welle. …/ mehr

Vera Lengsfeld / 02.02.2024 / 06:05 / 125

Wie man eine Desinformation strickt

Am 30. Januar erschien bei „praxistipps.focus.de“ ein Stück mit dem Titel: „Werteunion Mitglied werden: Was bedeutet das?“ Hier geht es darum: Was davon kann man davon…/ mehr

Vera Lengsfeld / 06.01.2024 / 06:25 / 73

Tod eines Bundesanwalts

Als ich noch in der DDR eingemauert war, hielt ich die Bundesrepublik für einen Rechtsstaat und bewunderte ihren entschlossenen Umgang mit den RAF-Terroristen. Bis herauskam,…/ mehr

Vera Lengsfeld / 29.12.2023 / 13:00 / 17

FDP #AmpelAus – Abstimmung läuft noch drei Tage

Die momentane FDP-Führung hatte offenbar die grandiose Idee, die Mitgliederbefragung unter dem Radar über die Feiertage versanden zu lassen. Das Online-Votum in der FDP-Mitgliedschaft läuft…/ mehr

Vera Lengsfeld / 28.12.2023 / 10:00 / 124

Wolfgang Schäuble – Tod einer tragischen Figur

Wolfgang Schäuble, die große tragische Figur der deutschen Nachkriegspolitik und gleichzeitig ein Symbol für das Scheitern der Parteipolitik, wie sie sich in Deutschland entwickelt hat…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com