Der Debattenbeitrag von Herrn Elitz im CICERO paßt doch nun wirklich ins „deutsche Bild“. Jedenfalls wundere ich mich nicht über dessen Äußerungen. Eitelkeiten und Rangordnungskämpfe sind und bleiben schließlich in der Welt deutscher Intellektueller und Halbintellektueller die entscheidenden Impulsgeber. Darüber hinaus sollte man den Fehler vermeiden, deren „politisches Dampfgeplauder“ zu überhöhen; denn meist ist es frei von Zwecken. Übrigens: Trotz Ernst Elitz habe ich natürlich die Erklärung 2018 unterschrieben – selbstverständlich angstfrei.
Ich würde gerne und aus tiefster Überzeugung die Erklärung 2018 mit unterzeichnen und war auch schon dabei das Online-Formular auszufüllen. Da dachte ich daran, dass die gesammelten Namenslisten dem Deutschen Bundestag übergeben werden sollen…. Glaubt hier irgendwer daran, dass diese Namen und Adressdaten nicht irgendwann auf dubiose Weise den Terroristen der Antifa zugespielt werden? Damit diese dann „Überzeugungsarbeit“ bei den Familien der Unterzeichner zuhause leisten können? Unser amtierender Außen- und früherer Unrechtsminister würde das als legitimen Widerstand gegen „Rechts“ bezeichnen! Ich stehe also vor der Entscheidung: Wenn ich unterzeichne, dann tue ich vielleicht etwas für die Rettung unserer Zivilisation für unsere Kinder. Aber kann ich sie auch schützen, wenn staatlich alimentierte Sturmtruppen Brandsätze ins heimische Kinderzimmer werfen? Wenn diese Verrückten nur auf mich losgehen würden, das könnte ich verkraften… aber das?! Die Kinder??? Ich hätte es lieber gesehen, wenn „der Michel“ mehr gesunden Menschenverstand in der Vertraulichkeit der Wahlurne im vergangenen September gezeigt hätte….. Aber so koönnten sich Gesinnungsterror und -diktatur weiter einnisten….
Lieber Herr Broder, bitte verunglimpfen Sie das Dreiklassenwahlrecht nicht. - Ich fürchte, um unsere Grenzen und auch die Realitätsbezogenheit der politischen Kaste wäre es deutlich besser bestellt, wenn diejenigen, die nicht nur Meinung sondern auch Land und Verantwortlichkeit für Grund und Boden haben, dieses in die politische Wagschale werfen dürften. Auch den Stadt-Land-Gegensatz würde ein solches Wahlrecht sicherlich entschärfen. Vielleicht müßte man auch scheiden zwischen einer Interessensphäre des Landes und einer Interessensphäre der Städte. Daß jedenfalls diejeningen, die außer ihrer Meinung nicht sonderlich viel zu bewahren haben, über diejenigen, die von Generation zu Generation die Grundlage eines gewissen Fortbestandes weiterzugeben haben, zu bestimmen haben, ist eine der vielen Absonderlichkeiten dieser Zeit. Ich bin aufgewachsen mit 2 elterlichen Familiengeschichten, die unterschiedlicher nicht sein könnten: der eines Arbeiterkindes, dessen Eltern eine schlimme Zeit durchmachten, und der eines Bauernsohnes, bei dem auch in dieser schlimmen Zeit niemand groß Hunger leiden mußte. Auf dem bescheidenen Anwesen (18 Ha) spielen heutzutage längst Städter/Neureiche Golf, mein Großvater erkannte wohl in seiner Bauernschläue bereits in den 50ern, daß mit Landwirtschaft nicht mehr viel zu holen sei. - So, ich kann es nicht anders sagen, blieb der Hof und die Familie schuldenfrei. Von meinem Vater sagte einmal im Zusammenhang der Vertragsverhandlungen mit den ‘Neureichen’: ‘Die führen sich auf, als wollten sie den aufrechten Gang hier einführen…’ Ähnliches Überheblichkeitsdenken den Bodenständigen gegenüber trifft man heutzutage an jedem Feldrand. Bei Bruce Chatwin (Traumpfade) gibt es eine interessante Lesart zu Kain und Abel: Der Seßhafte, der es irgendwann leid war, sich von dem Unsteten mit seiner Herde immer wieder die Früchte seiner Arbeit niedertrampeln zu lassen…
Es ist offensichtlich warum Elitz so pikiert ist. Er fungiert als BILD-Sprachrohr und in deren Redaktion staut sich mächtiger Frust an, dass sie nicht den Mut hatten diese längst überfällige Erklärung zu initiieren. Ein Zeichen von echter Größe -und dem Selbstverständnis den Volkswillen abzubilden- wäre es gewesen sich dieser Idee anzuschließen, auch wenn man sie selbst nicht in die Wege geleitet hat. Auf jeden Fall halten die “Erklärung 2018” in ihrem Lauf weder Politik, Medien oder Antifa auf.
Die Flatulenzgeschichte kannte ich schon, aber mit Bezug auf das Dritte Reich und als Beispiel für deutsche Großspurigkeit. Daher nehme ich an, daß sie erfunden ist. Aber: Wenn es nicht wahr ist, so ist es doch gut erfunden, und „einen guten Lacher sollte man nie verachten”.
Danke, lieber Herr Broder, für die herrliche Geschichte über Königin Viktoria und überhaupt für Ihre “Hyperaktivität in der Achse des Guten”, wie bin ich froh, dass Sie Ihr Studium abgebrochen haben! Viele Grüße, KMJ PS: Ich habe auch unterzeichnet.
Der ausgewogene Artikel in der SZ ist ein deutlicher Beweis dafür, dass die Erklärung ein echter Erfolg ist. Über 80.000 Unterzeichner in so kurzer Zeit sind beeindruckend und langfristig muß man kein Phantast sein um 2 Millionen zu erwarten.
Beim Lesen dieses Textes hatte ich nur einen Wunsch: Dass Broder auch mit 90 noch so eine scharfe Feder führt. Diesbezüglich bin ich guter Dinge.
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