Herr Buitoni, Ich erinnere daran, dass Herr Rietschel nur angedeutet hat, dass Wilhelm II eine “Mitschuld” am Zustandekommen des I Weltkrieges traegt, nicht mehr und nicht weniger! Sehr wohl haette er (auch rechtlich) intervenieren koennen, aber der “Franzoesische Stachel” sass bei allen “Germanischen Fuehrern” historisch immer schon zu tief! Also bitte, keine laecherliche “Absolution” fuer das “Kaiserreich”, diese “Klicke” haette Schlimmeres verdient, als ein “orangenes Gnadenbrot” !
Nun ja, die Frau Merkel hat ja von Hause aus einen Hang zum Devoten. Als Schröder seinerzeit dem Herrn Busch sagte: “Och nö, Krieg spielen im Irak, da haben wir keinen Bock drauf.” - ist die devote Angie im kurzen Rock nach Amerika geeilt und hat im vorauseilenden Gehorsam einen Kotau vom Feinsten hingelegt. Stand ihr als Oppositionspolitikerin zwar nicht zu, aber sie kann da wohl nicht aus ihrer Haut. Da besteht wohl eine Neigung zu religiös geprägten, strengen Männern.
Was Erdogan wohl perfekt versteht, ist die Kunst des Politikpokers. Die “Spekulation” über eine Stationierung russischer Kampfflugzeuge im NATO-Stützpunkt Incirlik wird die USA und demzufolge auch die NATO dermaßen aufgeschreckt haben, dass alle “Drohungen” der EU und Deutschlands (Armenienresolution, Visaproblematik) auf wundersame Weise obsolet werden. Und so ergibt der Kotau der “mächtigsten” Frau einen Sinn.
Von Merkel lernen, heißt kriechen lernen.
Sehr geehrter Herr Rietzschel, bitte korrigieren Sie Ihre Aussage bezgl. einer besonderen Kriegsverantwortung Kaiser Wilhelms II. Diese Legende ist längst in der Forschung widerlegt. Kaiser Wilhelm II. war in die Entscheidungen Krieg oder Frieden in der Juli-Krise gar nicht enger oder entscheidend eingebunden, da er sich auf Nordlandfahrt befand. Nach seiner vorzeitigen Rückkehr kann ihm allein der Vorwurf gemacht werden, dass er nicht energischer in das Handeln der Reichsregierung eingegriffen hat. Allerdings würden ihm dann die Klugscheißer späterer Epochen noch heute den Vorwurf machen, dass er entgegen der Verfassung den Entscheidungen seines Kanzlers und des Kabinetts einseitig entgegen entschieden hätte - persönlich hat er jedenfalls eine Entscheidung zum Krieg nicht forciert, oder gar einseitig gefordert! Im Gegenteil! Als der Krieg gegen Frankreich schon erklärt und der durch den Schlieffen-Plan vorgesehene Einmarsch in das neutrale Belgien und Luxemburg schon erfolgte, da rief er kurzzeitig zu einem Stopp des Vormarsches auf (was technisch kaum machbar war), da sich scheinbar die Chance eröffnete, mit Großbritannien zu einer Verhandlungslösung kommen zu können. Kaiser Wilhelm Il. war sicher kein Pazifist, und war je nach Umständen sicher auch bereit zum Krieg (wie andere Staatsmänner der Zeit auch), aber eine einseitige, unilaterale, mit den Bündnispartnern nicht abgestimmte Entscheidung zum Krieg unter der Parole “Wir schaffen das” hat es durch ihn nicht gegeben! Vielmehr sah sich die deutsche Seite durch (womöglich falsche) Rücksichtnahme auf den Bündnispartner Österreich zu diesem Schritt genötigt (können uns diplomatische Niederlage nicht leisten).....
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