Achgut.com / 11.04.2016 / 20:46 / 8 / Seite ausdrucken

„Erdogan hat es verdient, beleidigt zu werden“

Der Streit um das Schmähgedicht von Jan Böhmermann bringt die Bundesregierung schwer in die Bredouille. „Wer einem Diktator den kleinen Finger hinhält, der darf sich nicht wundern, wenn er nach der ganzen Hand greift“, sagt Henryk M.Broder über die Affäre der Bundeskanzlerin mitt dem Sultan vom Bosporus. Hier das ganze Interview mit dem Sender N24.

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Steffen Rooch / 13.04.2016

Herr Broder… Bravo ! Volle Zustimmung. Es geht weder darum ob es Gossensprache ist, noch ob der persönliche Geschmack getroffen wurde. Das Gedicht ist im Kern großartige Kunst, die genau da hin geht wo es weh tut und trifft. Wie Sie sagten : Erdogan hat es bestellt und bekommen.

Helmut Driesel / 12.04.2016

  Wenn es der Herr Erdogan wirklich wert ist beleidigt zu werden, so frage ich mich, wo bleiben denn die vielen professionellen Beleidiger. Herr Wallraff, Herr Biermann? Grass und Hildebrandt sind ja nun nicht mehr mit von der Partie, wo sind denn die Perlen der deutschen Beleidigungskunst? Es muss doch etwas Besseres möglich sein, als diese unsäglich schlecht gemachte Anhäufung von Obszönitäten. Hat nicht Herr Lassahn hier mal behauptet, eine qualifizierte Beleidung müsse einen wahren Kern beinhalten, um überhaupt wirksam zu sein?Ich bin sicher, es schlummern in diesem Land noch Talente, die für 20 Euro pro Zeile hundert Zeilen mit Gassenhauerqualität produzieren können. So vom Typ: “Der Erdogan, der Erdogan, macht sich Europa untertan” - Vielleicht sollte der Deutsche Verband der Schreibenden zur Ehrenrettung der deutschen Literatur eine Ausscheibung veranstalten. Es reimt sich ja auf Erdogan alles mögliche, sogar Contergan und Peter Hahne!

Rolf Günther / 12.04.2016

Herr Broder, Vielen Dank. Besser kann man diesen Gossenpascha nicht beschreiben¨ Sie haben es in bester Weise kundgetan!

Helge-Rainer Decke / 12.04.2016

Herr Broder, wenn Sie die Auffassung vertreten, Erdogan verdiene es, beleidigt zu werden, weshalb tun Sie das nicht expressis verbis auch? Sie wissen doch, dass das, was Sie hier äußern, strafbefreiend ist. Also, mutig beleidigen, bitte. Sie wollen sich doch nicht dem Verdacht aussetzen, einen “schlanken Fuß” zu machen?

Harald Kurz / 12.04.2016

Guten Morgen lieber Herr Broder , wie immer Klartext. ach einfach gut !!!

Johannes Hanken / 12.04.2016

Über das sog. Schmähgedicht kann man geschmacklich unterschiedlicher Meinung sein, aber diese ganze Thematik zeigt - ungewollt -, von welchen Politzwergen wir regiert werden und wie brüchig das System Merkel bereits ist… das lässt auf ein baldiges Ende hoffen! Wer solch ein Feuerchen nicht unverzüglich austreten kann, ist für verantwortungsvolle Führungsaufgaben nun wirklich nicht geeignet.

Stefan Wildgruber / 12.04.2016

Hier ein - momentan noch - funktionierender Link zum zensierten Böhmerman-Gedicht, um das so heftig diskutiert wird: http://www.dailymotion.com/video/x41cpik_jan-bohmermann-s-gedicht-uber-erdogan-und-der-song-deutsch_fun

Helmut Schmidt / 11.04.2016

Sehr geschätzter Herr Broder, ich lese Ihre Beiträge immer wieder sehr gerne - und jetzt kommt das - ,aber Ihre Rechtfertigung des Schmähgedichts von Jan Böhmermann, heute auf N24, teile ich nicht. Einfach deshalb, weil es Gossensprache aus der untersten Schublade ist. Hätte Herr Böhmermann ein Gedicht mit etwas mehr Niveau getextet, ich hätte mich gefreut, weil auch ich den Mann vom Bospurus nicht mag. So, ich freue mich auf Ihre nächsten Artikel, weil sie nicht nur Niveau haben, sondern mitunter auch humorig bis spöttisch sind (Claudia Roth!!). Die Frau muss einen Riesensch… gehabt haben, gemeinsam mit Ihnen im Interview aufzutreten. H. Schmidt

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