Henryk M. Broder / 28.07.2014 / 12:13 / 29 / Seite ausdrucken

Entschuldigung? Ja, bitte. Aber richtig!

Wie ich soeben aus sicherer Entfernung höre, verlangen die Sprecher der Islamverbände in der Bundesrepublik eine Entschuldigung von der BILD-Zeitung, dem Springer-Verlag und dem Rest der Welt für einen Kommentar von Nicolaus Fest in der letzten Bild am Sonntag.

Ich bin ein religionsfreundlicher Atheist. Ich glaube an keinen Gott, aber Christentum, Judentum oder Buddhismus stören mich auch nicht. Nur der Islam stört mich immer mehr. Mich stört die weit überproportionale Kriminalität von Jugendlichen mit muslimischem Hintergrund. Mich stört die totschlagbereite Verachtung des Islam für Frauen und Homosexuelle. Mich stören Zwangsheiraten, „Friedensrichter“, „Ehrenmorde“. Und antisemitische Pogrome stören mich mehr, als halbwegs zivilisierte Worte hergeben. Nun frage ich mich: Ist Religion ein Integrationshindernis? Mein Eindruck: nicht immer. Aber beim Islam wohl ja. Das sollte man bei Asyl und Zuwanderung ausdrücklich berücksichtigen! Ich brauche keinen importierten Rassismus, und wofür der Islam sonst noch steht, brauche ich auch nicht.

Mit diesen Sätzen soll Fest den Islam beleidigt haben, was schon insofern seltsam anmutet, als es “den Islam”, wie uns die Sprecher der Islamverbände in der Bundesrepublik immer wieder versichern, gar nicht gibt. Warum soll sich dann jemand für die Beleidigung von etwas entschuldigen, das es nicht gibt?

Aber nehmen wir mal an, es gäbe “den Islam” doch. Dann wird sein Bild in den letzten Jahren und Jahrzehnten maßgeblich bestimmt durch Terrorakte, Ehrenmorde, Blutbäder unter rivalisierenden Strömungen, Brutalitäten gegenüber Minderheiten in den eigenen Ländern, Steinigen von Ehebrechern, Aufhängen von Homosexuellen, Pogromen an Christen, Fatwas gegen Ketzer, Boko Haram, ISIS und die ständige Neigung zum Beleidigtsein. Schon möglich, dass das nicht der wahre Islam ist, aber dann soll doch bitte der wahre Islam sich mal zu Wort melden und etwas gegen diejenigen unternehmen, die ihn ständig falsch interpretieren. Wäre mal was Neues und würde die Lebensqualität und Lebenserwartung in den islamisch dominierten Ländern gewaltig in die Höhe treiben.

Wenn aber eine Entschuldigung fällig wäre, dann an uns, weil wir genötigt werden, uns mit einer Ideologie auseinander zu setzen, die im 7. Jahrhundert stecken geblieben ist; weil wir unsere Zeit damit vergeuden, über “Ehrenmorde” zu diskutieren und immer wieder den Unterschied von “Kultur” und “Zivilisation” zu erklären; weil wir uns dafür rechtfertigen müssen, dass wir Miniröcke und Bikinis schöner finden als Burkas und Nikabs; und weil wir es hinnehmen, dass uns wildfremde Menschen vor jedem Flug im Schritt abtasten, nur weil irgendein Irrer einen Direktflug zu den 72 Jungfrauen gebucht haben könnte.

Und da wir grad bei den Entschuldigungen sind. Hat sich schon mal jemand aus dem Kreis der Ewigbeleidigten für eine Fatwah von Ayatollah Khomeini entschuldigt oder wenigstens von ihr distanziert, z.B. diese hier:

A man can have sexual pleasure from a child as young as a baby. However, he should not penetrate. Ih he penetrates and the child is harmed, then he should be responsible for her subsitence all her life. The girl, however would not count as one of his four permanent wives. The man will not be eligible to marry the girl’s sister.

Yes! That’s what’s on an Ayatollah’s mind.

Und das hier, das schreit auch nach einer Entschuldigung. Oder einem Besuch von Jürgen Todenhöfer und einem Gebet mit Frau Käßmann.

 

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Leserpost

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Gabriele Schulze / 28.07.2014

Der Aspekt der Zeitvergeudung - nicht zu unterschätzen!!!

Matthias Gerhardt / 28.07.2014

“Ich habe in meinem Leben noch nie die Bildzeitung gelesen, auch nicht heimlich!” Darauf war ich auch noch stolz und habe mich auf die Qualitätsmedien verlassen. Am Wochenende habe ich meinen doofen Stolz überwunden und Bild gelesen. Es gibt sie noch, die freie Berichterstattung über Israel! Die Reporter reden mit Soldaten der IDF, einfach so, notieren deren Ängste und Konflike (z.B. des Studenten, der sich im Einsatz einem Hamas-Kämpfer gegenüber sieht, der ein Kind auf dem Arm hat und die Waffe auf ihn richtet, was ihn den Rest seines Lebens wohl nicht mehr loslassen wird) befragen Einwohner von Ortschaften, die seit Jahren unter den Terror leiden und die jetzt erfahren, das sich die Hamas schon bis an den Ortskern herangebuddelt hatte. Bild berichtet und überlässt brandstiftenden Kommentare den Todenhöfers, Rau´s, Klebers und wie sie alle heißen.

Rolf Echt / 28.07.2014

Hallo Herr Broder, in letzter Zeit war ich mit etlichen Ihrer Blogs nicht einverstanden. Aber jetzt endlich mal wieder einer der den Nagel auf aber so was von den Kopf trifft.

Frank Holbers / 28.07.2014

Natürlich versuchen es diese Islamverbände. Frechheit siegt! Das haben sie schon immer gemacht und werden es weiterhin versuchen. Das ist eine Folge einer übertriebenen, falsch verstandenen Toleranz. Und ich fürchte, wir Deutschen werden immer hilfloser und geben diesem allseitigen Druck der Islamisten immer öfter nach.

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