Hallo Herr Brandt, die Karikatur hat ein leichtes “G’schmäckle, wie der Schwabe sagt, aber Maikäfer sind kein Ungeziefer. Die Anspielung geht auf LANDPLAGE. Wenn Maikäfer gehäuft auftreten können sie dazu werden. Ich interpretiere diese Karikatur aber anders: Wenn die AfD viele Wählerstimmen gewinnt, wird sie zur Plage, zur Plage für alle etablierten Parteien. Dann hat, so meine ich, die AfD ihr Ziel erreicht. Deshalb habe ich sie gewählt und werde sie auch wieder wählen. Da bin ich doch gerne Maikäfer. Als Kinder haben wir sie mit Begeisterung gesammelt und in Schachteln eingesperrt und auch gefüttert. Das war die Zeit, als noch niemand etwas vom Tierschutz wusste. Wir haben sie auch getauscht. An den “Müller”, das war ein Maikäfer, der besonders viel wert war, kann ich mich noch gut erinnern.
Nun ja, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die CDU von der Bildfläche verschwinden wird. Auch die Grünen werden sich noch irgendwie halten. Doch die SPD wird an der AfD zerschellen, wenn man merkt, dass man sie nicht braucht. Daher auch diese fieberhafte Hektik heutzutage. Gibt es doch noch genug Genossen in den oberen Dienstetagen, die ihre Felle schwimmen sehen.
” Eine Politik nach Umfragen, wie sie z. B. von der Kanzlerin betrieben wird, ist populistisch.” (Alexander Dilgner) Die AfD wird stets als “rechtspopulistische” Partei betitelt, was ja schon alleine nach der Aussage des “Institutes der deutschen Wirtschaft Köln” gar nicht stimmen kann. Denn dann müssten ja die 33,9 % der Anhänger, die zum reichsten Teil der Bevölkerung gehören alle “Nazis” sein. Es gibt auch genug Anhänger der AfD, die jahrelang CDU oder SPD gewählt haben und die eben kein Brett mehr vor dem Kopf haben und nicht mehr nur an sich,sondern auch an die Zukunft Deutschlands denken und damit an ihre Kinder und Enkel. Das sind dann auch alles “Nazis?” Die Nazikeule zieht nicht mehr. Und Augstein, na ja, was soll ich dazu sagen? Nichts. Mit ihm vergälle ich mir den Tag nicht. Wenn die AfD den anderen Parteien das Fürchten lehrt, sie aber nichts daraus lernen dann kann man wirklich nur sagen: “It`s time to say goodbye” wie Sie das so schön formuliert haben Herr Rietzschel.
So abgedroschen es auch klingen mag: Man müsste sich tatsächlich einmal grundlegende Gedanken über unser politisches System machen, eine “ergebnisoffene” Diskussion führen. Die Abwehrhaltung gegenüber der AfD resultiert ja nicht unbedingt aus unterschiedlichen Ansichten und Bewetungen (was man daran erkennt, dass etablierte Politiker früher oder später “der AfD nach dem Mund reden”, “Wasser auf die Mühlen der AfD geben” usw.) - sondern aus existentiellen Ängsten etablierter, voll versorgter Politiker. Der Kadavergehorsam ist das Bollwerk der “Platzhirsche” - also derer, die “drinnen” sind, gegen die, die “draussen” sind. Die Abhängigkeit gesellschaftlich relevanter Entscheidungen von der individuellen, persönlichen Versorgunglage der Entscheider, stellt einen gravierenden Systemfehler in der repräsentativen Demokratie dar. Dem kann - wenn überhaupt - nur durch flankierende direkte Volksentscheide begegnet werden.
Bliebe hinzuzufügen, dass die alte Dame FAZ sich in ihrer heutigen Ausgabe nicht zu fein ist, eine Karikatur zu veröffentlichen, in der AfD-Wähler als Ungeziefer dargestellt sind.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.