Die Einbeziehung des Luftverkehrs in den Emissionshandel könnte weit reichendere Folgen haben als bislang bekannt. Erfolgt die Einbeziehung entsprechend dem aktuellen Richtlinienvorschlag der EU, wird der Zertifikatehandel jährlich vier Milliarden Euro kosten und die Fluggesellschaften bis zum Jahr 2022 mit etwa 45 Milliarden Euro belasten.
Zu diesem Ergebnis kommt eine von den europäischen Airlineverbänden vorgestellte Untersuchung der Beratungsfirma Ernst & Young. Die deutschen Fluggesellschaften sehen mit Sorge, dass der Emissionshandel in seiner jetzigen Planung weit in das Geschäft der Fluggesellschaften eingreifen soll.
Die Untersuchung macht deutlich, dass die Europäische Kommission ihren Vorschlag auf unrealistischen Annahmen aufgebaut hat. Entgegen der Erwartung, dass die Kosten des Zertifikatehandels auf die Ticketpreise aufschlagen werden können, zeigen die Analysen, dass dies nur zu einem Drittel möglich ist. Anders als etwa bei der Stromwirtschaft müssten die Airlines außerdem ihr Wachstum komplett selbst bezahlen. Bis zum Jahr 2022 beträgt dieser Anteil nach Angaben von Ernst & Young 45 Prozent der Luftverkehrs-Emissionen.
Folgt man dem aktuellen Richtlinienentwurf der EU, werden die hiesigen Fluggesellschaften dauerhaft gegenüber den internationalen Airlines benachteiligt. Während die Nicht-Europäer nur zu einem Teil in das Handelssystem integriert werden, sind die europäischen Fluggesellschaften mit dem gesamten Streckennetz betroffen. Die Folge ist die Schwächung der europäischen Airlines in ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit. http://www.fliegertarife.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1572&Itemid=454