Nein, mit dem Elektroauto wird es wohl auf Dauer nichts werden. Bis zu dieser Erkenntnis müssen aber noch ein paar Steurmilliarden den Bach runter gehen. Zunächst wäre es wichtig den bei den sog. nachhaltigen Energiequellen entstehenden Strom, vernünftig einzusetzen. Gleichzeitig ist eine Lösung zu finden für den Energietransfer von Nord nach Süd. Da stellt sich die Frage, warum man den Strom, insbesondere auch den überschüssig erzeugten, nicht in Methangas = Erdgas umwandelt. Das Verfahren, der Sabatghierprozeß, ist bekannt und machbar. Vorteile: 1. Die Speicherung von Erdgas ist wesenlich einfacher zu bewerkstelligen, als die Speicherung elektrischer Energie; entsprechende Speicher existieren, die Methoden sind erprobt. 2. Es existiert ein engmaschiges europaweites Netz zur Gasversorgung der Regionen. 3. Das Methangas kann, soweit erforderlich, dezentral über Gasturbinen verstromt werden. 4. Methangas läßt sich in Kraftfahrzeugen als Treibstoff einsetzen; grundsätzlich sind die existierenden Verbrennungsmotoren dafür geeignet bzw. in der Mehrzahl der Fälle umrüstbar. 5. Dieser Einsatz in Verbennungsmotoren ist umweltfreundlich. Es entstehen als Verbrennungsprodukte Wasser und Kohlendioxid. Letzteres jedoch nur in dem Umfang, in dem es zuvor (fast zeitgleich) der Umwelt für die Umsetzung des Sabathierprozesses entnommen wird. Der Verbrennungsmotor hat sich als ausgereifter Kraftfahrzeugantrieb seit mehr als 100 Jahren in großen Serien etabliert. Dieses Verfahren würde nicht nur ein bewährtes Antriebskonzept fortschreiben, es wäre zudem vertetbar als wirtschaftliche und ökologische Lösung. Wer hiergegen ein Wirkungsgradargument in die Debatte werfen möchte, sei darauf verwiesen das Leitungs,- und Transformationsverluste auf dem Stromweg vom Nordseewindpark in süddeutsche Industriezentren auch nicht von Pappe sind. Während bei dem heute angestrebten Elektroantrieb der Strom ganz einfach aus der Steckdose kommt und damit zu mehr als 70% aus dem Kohle- oder Atomkraftwerk, würde bei diesem Konzept nur nachhaltig erzeugter und von Fall zu Fall auch “wertloser” Strom eine große Entlastung in der gesamten Energiebilanz darstellen. Es ist auch zu bedenken das die installierte Leistung des gesamten deutschen Kraftfahrzeugbestandes bei ca. 4,5 Millionen Mw liegen dürfte. Von daher ist darauf hinzuweisen, daß ein vollständiger Ersatz des Verbrennungsmotors (die hirnrissige Zeitvorstellung 2030 kann man ohnehin vergessen!) nicht ohne einen Ausbau der Energieerzeugung möglich ist und zwar in einer Größenordnung, die zwangsläufig eine fossile oder nukleare Basis erforderlich machen wird.
Ich fahre selbst ein Erdgasfahrzeug. Weil es einfach vernünftig ist. Auch ohne Steuervorteil, der eigentlich eine weniger exorbitante Besteuerung wie für Raffinerietreibstoffe ist. Erdgas kommt aus einem anderen Bohrloch als Erdöl. Die Vorräte sind, auch dank Fracking und Maisvergärung, sehr lange reichend. Die Infrastruktur für Erdgas führt in fast jedes Haus. Wenn die Germanen ihre Risikoaversion überwinden, könnte man mit einem Heimkompressor das Auto zu Hause betanken. Bloß an das gelbe Rohr im Keller anschließen. Die Kompressoren gibt es bereits in F und CND. Autos stellen mehrere europäische Anbieter ab Werk (alle 4 VW-Marken, Fiat, Opel, Daimler) in großer Vielfalt her. Demnächst will wohl die Auto- und Energieversorgerindustrie die Tankstellenzahl mehr als verdoppeln und weiße Flecken auf der Landkarte füllen. Die Tankstellensuche bei Fernfahrten ist per App ein Kinderspiel. Was geht, zeigen I, A und CZ in Europa.
P.S: die erste Tabelle ist wirr, Tankstellen auch mit Benzin??? Da ist was dureinandergeraten p.p.s. fracking, echt jetzt?
Anzumerken ist noch zu Erdgas, dass die Reichweite deutlich geringer ist als bei einem Benziner, bei den Modellen die ich bis jetzt gefahren bin, Opel Zafira und Mercedes B-Klasse ist nach 300-350km mit einer Tankfüllung Ende. Problematisch ist das Tankstellennetz, seit ein paar Jahren machen immer mehr Tankstellen zu. In machen Ländern ist Erdgas so gut wie unbekannt, Frankreich, in anderen weitverbreitet, Italien. Das kann Urlaubsentscheidungen beeinflussen. VW hat Erdgas stiefmütterlich behandelt und bei der Frage nach der Sicherheit katastrophal versagt. Das da nicht mehr passiert ist, liegt wohl nur an den geringen Verkaufszahlen. Ein guter Antrieb, der es aber nicht geschafft hat, sich durchzusetzen. wenn das Tankstellensterben so weitergeht, wird unser nächstes Auto kein Erdgasauto mehr (im Gegensatz zu den letzten drei Modellen).
Vielen Dank für diese ungemein interessanten Zusammenfassungen zum Thema E-Mobilität und deren Alternativen.
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