Vera Lengsfeld / 21.03.2007 / 00:34 / 0 / Seite ausdrucken

Eine Reise in die Antarktis (3)

Die Antarktis als Wetterküche der Erde


Die ukrainischen Klimaforscher auf der Vernadskiy- Station müssen es wissen : für langfristige Wetterprognosen muß man sich gut in polarer Meteorologie auskennen,
denn die Pole sind maßgeblich für das Wetter in beiden Hemisphären.
Es herrscht ein ständiger kalter Luftstrom von den Polen zum Äquator. Oberhalb davon kehrt ein warmer Gegenstrom in die Polargebiete zurück. Dieser ständige Austausch kann als die Atmung der Erde bezeichnet werden. Dieser Prozeß hinterlässt seit Jahrmillionen Rückstände im ewigen Eis. Da die Antarktis eines der reinsten Gebiete der Erde ist, kann man an den aus anderen Weltgegenden hereingetragenen Verschmutzungen gut die erdgeschichtliche Klimaentwicklung ablesen Seit mehreren Jahrzehnten werden Kerneisbohrungen vorgenommen und ausgewertet. Sie ergeben ein ziemlich eindeutiges Bild: Das Erdklima ist im Laufe der geologischen Zeitalter der Erde keineswegs konstant geblieben. Die Klimaaufzeichnungen zeigen, dass Eiszeiten regelmäßig vorkommen und etwa 90 000 Jahre dauern. Ihnen folgt eine schnelle Erwärmung. Diese Veränderungen vollziehen sich im Zusammenhang mit der relativen Bewegung von Erde und Sonne. Durch diese Bewegung wird die Energie reguliert, die von der Erde im Laufe der Jahrtausende empfangen wird.Es handelt sich hierbei um eine natürliche Fluktuation. Kein Wunder, dass die Ergebnisse der Kernbohrungen in der aktuellen Klimadiskussion praktisch keine Rolle spielen. Sie stützen die These von der menschengemachten Klimakatastrophe nicht gerade. Natürlich kann man an den Eismessungen auch feststellen, dass in den letzten 200 Jahren der CO²- Gehalt der Luft angestiegen ist. Jedoch hat es ähnliche Zunahmen auch in andern Jahrtausenden gegeben. Ganz ohne menschliche Einwirkung.Die Beschaffenheit der Antarktis ist davon unberührt geblieben. Nichts deutet darauf hin, daß es zu einem Abschmelzen ihrer Gletscher kommen könnte. Natürlich gibt es immer wieder spektakuläre Abbrüche des Schelfeises. Aber die haben nichts mit einer Erwärmung der Luft zu tun. Die 650 km breite Eisbarriere vor der Antarktis, die auf dem Festland bis an die Königin-Maud-Berge heranreicht, ist ein riesiger Gletscher, der alle an den Atlantik grenzenden Küstenstaaten bedecken könnte. Das Wasser fließt ständig in Richtung Meer ab und wird zusätzlich von den massiven Eisflüssen aus den Bergpässen des polaren Plateaus nach vorn geschoben. Irgendwann wölben sich die Küstenränder über dem Meer und große Teile der Eismassen werden durch die Gezeiten, die ständigen heftigen Stürme und ihr eigenes Gewicht losgebrochen und bilden die Eisbergflotten in den Ozeanzugängen von Antarktika. Solche Abbrüche können bis zu hundert Kilometer lang sein.
Von unserem Schiff aus sichten wir immerhin Eisberge von fünf Kilometer Länge. Einmal tut uns unser Kapitän den Gefallen und umrundet ein besonders schönes Exemplar von 1,5 km Länge und 800m Breite. Die 30 m hohen Wände des Eisberges sind von helltürkiser Farbe, die von dunkeltürkisen Adern durchzogen ist. Ab und zu sind die feinen Muster von größeren Spalten durchbrochen, die in einem intensiven Dunkelblau strahlen. Es ist ,als gäbe es im Inneren des Eisberges eine unbekannte Energie, die seine Farben zum Leuchten bringt.Dabei bewegt er sich mit ruhiger Kraft, begleitet von dem Knistern ungebändigter Naturgewalten. Unser Schiff ist seit Tagen allein im Südozean. Eine Insel der Zivilisation inmitten der Wildnis. Eine äußerst verwundbare Insel, die wenig Schutz bietet, wenn die Gewalten, von denen wir umgeben sind, entfesselt würden. In einer solchen Umgebung erscheint der Glaube an die politische Steuerbarkeit des Weltklimas besonders vermessen.Weder die polaren Wetterfronten noch die Eisbergflotillen werden sich von politischen Beschlüssen lenken lassen.

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