Peter Grimm / 22.04.2016 / 06:24 / Foto: Vivaystn / 6 / Seite ausdrucken

Das kleine Vademecum für Angela Merkels Türkeireise

Am Samstag fliegt Angela Merkel in die Türkei. Hier eine kleiner Erinnerungszettel für ihre  Gespräche mit  dem türkischen Präsidenten:

Erdogan lässt weiter Kirchen besetzen und der Westen schweigt. Erst traf es im März alle Kirchen in der historischen Altstadt von Diyarbakir. Mit Regierungsanordnung wurde die armenische St.-Giragos-Kathedrale, bei der es sich um eine der größten Kirchen im Nahen Osten handelt, sowie je eine protestantische, chaldäische, syrisch-orthodoxe und armenisch-katholische Kirche Staatseigentum. Damit ist in der Stadt, die auf eine lange christliche Tradition zurückblickt, keine einzige Kirche mehr zum Gottesdienst geöffnet.

Im April wurde nun ein griechisch-orthodoxes Kloster nach langen Auseinandersetzungen endgültig entkirchlicht und der letzte Mönch verjagt. Das Methamorphosis-Kloster auf der Insel Chalki/ Heybeliada im Marmarameer vor Istanbul wird jetzt in einen Feuerwehrposten umgewandelt.

In den sechziger Jahren wurde das Kloster, wie viele andere Kirchen, Klöster und kirchliche Schulen auch, zu staatlichem Besitz erklärt, aber den früheren Eigentümern weiter zur Benutzung überlassen. Dieses Nutzungsrecht wurde für das Methamorphosis-Kloster 2007 plötzlich aufgehoben. Bulldozer drangen ins Klostergelände ein, rissen die Gebäude nieder; die Kirche wurde verwüstet.

Doch die Kirche mochte nicht so einfach weichen. Patriarch Bartholomaios I. feierte seitdem an jedem 5. August eine Messe in einer Zeltkapelle auf dem verwilderten Klostergelände, ein Mönch war sogar zurückgekehrt und lebte wieder dort. Jetzt wurde er erneut verjagt. Im neuen Feuerwehrposten ist kein Platz für ihn.

Früher hätte ein solches Vorgehen einer islamistischen türkischen Regierung noch lauten Protest unter Europas Christen hervorgerufen, doch die sind derzeit leider anderweitig beschäftigt. Und die christdemokratischen Politiker tun alles, um den türkischen Präsidenten Erdogan nicht zu verärgern. Sagt ein deutscher Politiker etwas dazu? Ja, einen haben wir gehört: „In der Türkei werden Kirchen geschändet. In der Türkei werden christlichen Gemeinschaften die Gebäude enteignet“ und von den C-Parteien höre er „da gar nichts dazu“ , beklagte sich immerhin der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir. 

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Leserpost

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Wolfgang Richter / 23.04.2016

Da zu den beschriebenen Vorgängen die offizielle Politik in unserer “BRD” schweigt, werden doch sicher die ansonsten Dauer empörten Verfechter der Rechte der freien Religionsausübung wie Käßmann, KGE, Bedford-Strohm beim sultan von Ankara vorstellig geworden sein. Gleiches gilt sicher auch für die seit inzwischen mindestens 30 Jahren nach eigener Wertung erfolfreich Türkei - Politik betreibende Frau Roth. Und die Proteste des ansonsten umtriebigen Papstes sind wohl von den Medien einfach überhört worden. Vielleicht hat er bei seinem Besuch auf Lesbos auch mal zur Türkei rüber gewunken und die dabei geballte Faust wurde schlicht übersehen, falsch gedeutet, weil man sie dem Hüter der einen christlichen Religion nicht zugetraut hätte. Es ist schon beschämend, daß genau diese Leute bei Diskussionen über Phänomene des gelebten Islam, die im westlichen Europa diskutiert werden, sofort aufschreien und die freie Religionsausübung gefährdet sehen, bei massiven Maßnahmen und Handgreiflichkeiten gegen Christen in islamisch dominierten Ländern vollständig abtauchen und die Zähne nicht auseinander kriegen. Bei der Frau Roth könnte ich das ja noch verstehen, weil damit ihre Besuche in ihrem Türkeidomizil ein abruptes Ende finden würden, aber die anderen Damen und Herren sollten mal darüber nachdenken, die Courage, die sie ständig von anderen einfordern, selbst zu leben. Solche Meinungsführer braucht jedenfalls niemand.

Barbara Kröger / 22.04.2016

Erst einmal vielen Dank für die Informationen, die die öffentlich-rechtlichen Medien natürlich verschweigen, “weil nicht hilfreich”. Leider sind die Vertreter und Vertreterinnen der christlichen Kirchen mit der Unterstützung von existentiell bedrohten christlichen Gemeinden in islamischen Ländern überfordert. So weit geht ihre Toleranz, ihre Weltoffenheit und ihre Solidarität mit den bedrohten christlichen Gemeinden nun wirklich nicht. Schließlich müssen sie die islamischen Organisationen beim Bau von Moscheen in Europa unterstützen. Das fordert ihre ganze Kraft und Weltoffenheit. Shame on you!

Karla Kuhn / 22.04.2016

Aber ich bitte Sie, mit solchen “Kleinigkeiten” gibt sich doch eine Frau Merkel nicht ab. Sie muss zusehen, dass Erdogan die Scharte wieder auswetzt, die sie, wie eine Feudalherrin, mit aller Kraft, ohne Zustimmung des Parlaments, geschlagen hat. Da lässt sie sich von nichts und niemand abhalten. Sie brockt die Suppe ein und die anderen müssen löffeln, das ist gelebte Demokratie.

Wilfried Hein / 22.04.2016

Der Autor weist zu Recht auf dieses Geschehen hin. Hier zeigt sich, welche Islamisierungspolitik von Erdogan wirklich voran getrieben wird. Den angeblich so toleranten, moslemischen Gutmenschen, den viele unserer Medien der Bevölkerung hier verkaufen, gibt es so nicht. Der Koran gestattet es ausdrücklich seine Feinde zu täuschen und zu belügen, wenn es dem Ziel der Verbreitung des Islam dient. Es ist davon auszugehen, dass diese Regel auch von den hier lebenden Führungseliten in den moslemischen ‘Gemeinden befolgt wird. Wartet, bis wir die Mehrheit erreicht haben…........! Die bis zur Dekadenz ausgedehnte Toleranz der meinungsbildenden Medien und Politiker in unserem Land, verkennt, teils aus gewohntem, vorauseilenden Gehorsam, allen von außen kommenden Ansprüchen gegenüber und teils aus Konfliktscheu, die sich aufbauende Gefahr. Um den Loalitätsbeteuerungen der hier immer zahlreicher werdenden Muslime glauben zu können, müßten die Christen in den islamischen Ländern zuerst einmal als gleichberechtigt anerkannt werden. Wo bleiben in den islamischen Ländern die Proteste gegen die Unterdrückung und Verfolgung der Christen? Im Übrigen, Frau Merkel hält still. weil der Sultan für sie die Drecksarbeit machen muß. Täte er es nicht, müßte man die Grenzen vielleicht doch noch schließen. Die Verlogenheit einer solchen Politik spricht das Urteil über die, die sie praktizieren.

Franz Bode / 22.04.2016

Ich bin keiner der dumpf das “christliche Abendland” verteidigen will, – schon weil ich nicht religiös bin. Dennoch finde ich das was hier passiert entsetzlich und beängstigend. Denn es zeigt vor allem die geistige Kastration unserer sogenannten Eliten, die sich aus Ignoranz, (Denk-)Faulheit, Feigheit und Opportunismus dem Islam unterwerfen. Denn darum geht es doch immer, egal ob beim Theam “Flüchtlinge” oder Erdogan. Langsam ist mir schon egal ob man mich als islamophob oder sonstwas tituliert. Wir müssen uns dagegen stemmen, und aus dem Klammergriff dieser wirren, linksgrünen Multikulti-Denk-Diktatur befreien. Sonst ruinieren wir das was Generationen von Aufklärern und Liberalen hier für uns erkämpft haben, und vergehen uns an kommenden Generationen. Wir müssen wieder Härte und Rückgrat zeigen. Allerdings sind Medien und Politik so durchdrungen von diesen Hirnverbrannten,  die sich selbst als “weltoffene, tolerante, Menschenfreunde” inszenieren, dass ich nicht optimistisch bin. Kapitulation ist aber keine Alternative.

Lara Berger / 22.04.2016

Das Verhalten der christlichen Kirche ist sehr verwunderlich! Immerhin handelt es sich um echte Angriffe auf sie. Wie soll man ihr Schweigen auffassen? Lieben sie nur ihre Feinde? Oder planen sie einen stillen und nahtlosen Übergang in den Islam? Immerhin behaupten deutsche Kirchenfürsten jetzt schon (vorsorglich?) an denselben Gott zu glauben, wie die Moslems. Auch wenn der Islam kritisiert wird, reagiert die Kirche, als wäre sie selbst betroffen. Nun brauchen sie nur noch die Riten der Moslems komplett zu übernehmen und fertig ist der Übertritt in den Islam. An ihren Weihnachtsfesten haben sie ja schon einmal -probehalber?- damit begonnen. Um die Ungeheuerlichkeit ihrer (Nicht-)Reaktion zu verstehen, kann man sich ja mal vorstellen, türkische Behörden würden in der gleichen Weise, wie sie mit Kirchen umgehen, mit Einrichtungen von Amnesty International umgehen. Der Protest und der Widerstand dagegen wäre ganz sicher unüberhörbar. In Deutschland beweist dieselbe Kirche, daß sie durchaus sehr wehrhaft ist, wenn sie auf den Widerstand gegen die Islamisierung reagiert. Hier kann sie plötzlich deutliche Signale setzen und ihre Stimme erheben. Die Kirche verhält sich wie ein Verlierer, der sich dem Sieger unterwirft. Ob sie das tut, weil sie ihre Feinde lieben muß, ist egal. Es läuft auf dasselbe hinaus: sie wird verschwinden.

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