Es gibt Menschen, die wählen „nach oben“, immer die besten. Die wählen einen erfolgreichen Ökonom, der etwas vom Funktionieren unserer Wirtschaft versteht und zum Anführer taugt. – Und dann gibt es Minderleister und Transferempfänger, die heute die Meinung führen und eine Neiddebatte anzetteln. Sie wählen „nach unten“, etwa das längste Bummelstudium, den niedrigsten Berufsabschluss oder die schrillste Klappe. Das sind sozusagen die Tricoteusen, die einen Kandidaten allein schon wegen seines Erfolgs vors Revolutionstribunal bringen.
Lieber Herr Bonhorst, das gefiel mir schon ganz gut, aber es kann noch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Was ist z. B. mit Studienabbrechern, die im Bundestag reüssieren? Wo sind Leute einzusortieren, die zweimal durch’s Jura-Examen plumpsen, was einer dicken Karriere in der EU jedoch nicht schadet. Ich hoffe daher auf eine baldige Ergänzung Ihres Artikels.
Geschätzter Herr Bonhorst, sofern ich Ihren Ausführungen folgen konnte, wäre dann, wie man in meiner Kaste zu sagen pflegt, für Herrn Merz Schicht im Schacht?! Beste Grüße E. Fischer
Wie so oft, alles nur Schichtkäse. Leider wird aber auch dieser, genau wie sein Vetter, der Quark, durch Treten nurmehr breit, doch niemals stark. Um etliche der als eben typisch deutsch geltenden Bedenken und Befindlichkeiten beneidet man uns in anderen Regionen der Erde.
Wenn ich mir die Qualifikationen, den Bildungsstand, die Rhetorik und das damit eng verwandte geistige Niveau der meisten “talking heads” aller politischen Couleurs in Bundestag und EU-Gremien betrachte und anhöre, ist mir klar: Ohne lebenslange Katzbuckelei in ihren Parteien wären sie ebenfalls unterer Mittelstand. Was auch dadurch bestätigt wird, dass sie jeden Menschen verteufeln, der durch Mut, Fleiß und Kreativität vermögend geworden ist, ohne sich von Steuerzahlern alimentieren zu lassen. “Neid is net gscheit”, sagt man in Österreich. (P.S.: Das mit der Rhetorik hätt’ ich besser weggelassen: Wer, wie die meisten Politiker, keinen Satz ohne Verlegenheitswörter wie “sozusagen”, “eigentlich” oder “genau genommen” zuwege bringt, sollte öfter seinem Fahrer lauschen, um Klartext zu erlernen.)
“Weil das ja klar ist!” (Zitat Stoiber Transrapid)
Einfach Klasse! Den Charakter dieser Irrenanstalt, die sich (noch) Deutschland nennt, brillant beschrieben. Radikale Umschichtung tut not.
Pointiert beobachtet Herr Bonhorst. Ob Herr Merz aber zur oberen Mittelschicht oder zum Establishment der Millionäre gehört , wäre für sein politisches Handeln völlig unerheblich. Aber da fangen die Probleme offensichtlich an ; Er kuschelt schon mal mit den Grünen und seine Kritik an Angela Merkel fühlt sich eher “light” an. Sollte er CDU-Vorsitzender werden , würde er wahrscheinlich bestenfalls an ein paar “Stellschräubchen” drehen , die Revolution würde ausbleiben. Er weiß , er braucht die “Großkopferten” , Laschet , Günther , Panzer-Uschi usw. , gegen die zusammen hätte er in einem Alleingang keine Chance. So bleibt also alles anders , um es mal mit dem Freizeitphilosophen Herbert Grönemeyer zu sagen , der so gerne eine Vermögenssteuer in Deutschland einführen würde , aber gleichzeitig durch seinen Wohnsitz in London einige Millionen spart und wo wir wieder bei Friedrich Merz wären……….
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