Fünf Jahre nach den massenhaften sexuellen Übergriffen gegen Frauen in der Silvesternacht in Köln hat der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet die Opfer um Verzeihung gebeten, meldet n-tv.de. Diese seien „vom Staat im Stich gelassen“ worden, habe der CDU-Politiker in einem Gastbeitrag für den "Kölner Stadt-Anzeiger" geschrieben. Deshalb würde er die Opfer um Vergebung bitten – unabhängig davon, „wer damals politisch Verantwortung trug“.
In der Silvesternacht 2015/16 hatte es bekanntlich rund um den Kölner Hauptbahnhof und den Dom unzählige sexuelle Übergriffe gegen Frauen sowie andere Straftaten, wie etwa Körperverletzungen und Diebstähle, gegeben. Diese waren aus einer großen Menge junger, meist nordafrikanischer Männer heraus verübt worden. Die Ereignisse hatten seinerzeit bundesweit für Aufsehen und Diskussionen über die „Willkommenskultur“ geführt.
Laschet habe nun die „eklatanten Versäumnisse“ in dieser Nacht kritisiert. Mindestens 661 Frauen hätten vor fünf Jahren „einen Albtraum durchlebt“. Viele von ihnen litten bis heute unter den Folgen. Auch sei es eine „bittere Bilanz“, dass es bei mehr als 1.200 Anzeigen nur 36 Verurteilungen gegeben hätte und nur drei Männer wegen der Sexualstraftaten verurteilt werden konnten.
Die Justiz könne solche Wunden kaum heilen, habe Laschet weiter geschrieben. „Aber wir können versprechen, unser Bestes zu geben, dass eine solche Nacht nie wieder passieren wird.“ Die Ereignisse seien ein „dringender Appell“ gewesen, „das Vertrauen in den wehrhaften Rechtsstaat schnell und umfänglich wieder herzustellen“. Seine Landesregierung, die damals noch nicht im Amt war, würde deshalb auf „null Toleranz“ gegenüber Kriminalität setzen.
Unbestritten hat Laschet seinerzeit keine Verantwortung für die NRW-Landespolitik getragen. Allerdings gehörte er zu den Unterstützern der „Willkommenskultur“-Zuwanderungspolitik der Bundeskanzlerin, die sicher auch einige der Täter der Kölner Silvesternacht zum Aufbruch nach Deutschland motiviert hatte.