Als Atheist kann ich Ihnen sagen, dass ich niemanden kenne, der ein Problem mit dem Weihnachtsfest hat, da dieser Ausdruck von Religiosität (oft kaum noch zu erkennen) sonst niemanden einschränkt. Die allermeisten Atheisten sehen im Islam längst die größte Bedrohung, das tun auch die international bekanntesten Atheisten. Die Personengruppe, die heute den Islam umarmt, sind eher Teile der Linken, insbesondere der Grünenanhänger. Diese sind aber eher Esoteriker, was man auch an ihrem sonstigen Weltbild erkennen kann. Die Anknüpfngpunkte, insbesondere zu den evangelischen Landeskirchen, sind groß.
Ich finde es diesmal ausgesprochen gnädig von Frau Kaddor, dass sie den Christen in Deutschland ihre christlichen Feiertage (inkl. ihrer traditionellen Bezeichnungen) lassen möchte. Auch finde ich es sehr freundlich und begrüßenswert, dass die Muslime aus dem Umfeld von Frau Kaddor keine Umbenennung unserer christlichen Feiertage verlangen (würden).
Die Menschheit hat in ihrer Geschichte Tausende Religionen entwickelt mit Zehntausenden von Göttern. Welche Religion ist nun die richtige? Spaß beiseite: Jeder klar denkende Mensch müsste merken, dass wohl eher keine der Religionen einen Wahrheitsanspruch hat, sondern dass sie alle nur Versuche des nach Sinn suchenden Menschen sind, sich die Welt zu erklären. Auch wenn in der heutigen Zeit selbst die meisten Christen nicht wissen, was sie eigentlich glauben müssten und irgendwas von Nächstenliebe und einem gütigen Gott stammeln und evtl. noch die 10 Gebote anführen, so hat doch das Christentum durch seine 1500jährige Geschichte in Europa seine Spuren auf diesem Kontinent hinterlassen: u. a. in Festen, Feiertagen, Literatur und Musik. Das kann und soll man nicht auslöschen, wie man ja auch antike Tempel und Götterfiguren nicht zerstört. Das ist unsere gewachsene Geschichte, unsere Identität. Das heißt aber nicht, dass man christliche und andere archaische Religionen nicht abklopfen darf auf Aussagen, Verträglichkeit mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfahrung, ja auf ihre Verträglichkeit mit modernen denkerischen Errungenschaften wie der Demokratie und den Menschenrechten. Und da sieht es auch beim Christentum- wenn man es nicht total verwässern will- ziemlich übel aus. Wir modernen Menschen haben es nicht leicht: Überall die Zeugnisse des christlichen Glaubens, sie behalten wollend, aber dennoch ihren inneren Gehalt nicht mehr glaubend oder zumindest an ihm zweifelnd, drückt der Mensch sich um Bekenntnisse in der einen oder auch anderen Richtung herum und will eigentlich nur ein bisschen Zauber und Kindheitserinnerungen- und vielleicht für eine kurze Zeit sich in eine schönere Welt träumen.
In Neuwied am Rhein heisst der Weihnachtsmarkt jetzt ” Knuspermarkt”
Frau Kaddor kann nichts analysieren.
@J. Lenke: Ja warum denn nicht gleich unsere ganze Zeitrechnung über den Haufen werfen;-P
Was Frau Kaddor hier macht, könnte auch sehr gut taqiyya sein. Also „religiöse Verhüllung“, „muslimische Täuschung der Ungläubigen”, solange die Muslime nicht in der Mehrheit sind bzw. keine Machtposition haben.
Häufig werden hinter der Umbenennung von Weihnachtsmärkten einfach echte oder vermeintliche kommerzielle Interessen stehen. Der Anteil von Muslimen in deutschen Innenstädten dürfte wesentlich höher sein als 6%. Dass Muslime sich keine Umbenennung wünschen ist klar, aber viele von ihnen werden Weihnachtsmärkte einfach nicht betreten und folglich dort keinen Umsatz generieren. Wer als Standbetreiber diese Kuh melken will, wird vermutlich dafür sein, den Muslimen ihre “Schwellenangst” zu nehmen, mit den bekannten Folgen. Erwähnt werden sollte vielleicht auch, dass Weihnachten ursprünglich ein heidnisches Fest war.
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