Henryk M. Broder / 28.01.2018 / 10:30 / Foto: Robert Couse-Baker / 17 / Seite ausdrucken

Ein unheilbares Ressentiment: Give Trump No Chance!

Wenn es um den US-Präsidenten geht, sind die Öffentich-Rechtlichen zu vielem imstande, nur nicht zu einer einigermaßen fairen Berichterstatttung. Was immer Trump macht, es ist verkehrt. Auch das Gegenteil. Man nennt so etwas ein unheilbares Ressentiment. Die Tagesschau manipuliert sogar den Ton und begründet dies mit journalistischer Sorgfaltspflicht. Das machen sonst nur Dealer, die den Stoff strecken. Hier zwei aktuelle Beispiele aus den letzten Tagen. 

Die Tagesthemen vom 26.1. nehmen es Trump übel, dass er amerikanische Interessen vertritt (ab 6.30), was dem "Geist von Davos" widerspricht, der für "grenzenlosen Freihandel" steht. Er habe, sagt ein Politologe aus Princeton am Ende des Beitrags, eine "nationalistische Botschaft" verbreitet. Hat der Mann erwartet, dass Trump die "Internationale" anstimmt?

Das heute journal vom gleichen Tag ist noch ungnädiger. Claus Kleber nennt Trump den "America-First-Propheten" (ab 3.05), der Reporter in Davos spricht von der "Verwandlung des Aggro-Präsidenten in den Watte-Präsidenten", was dem ZDF-Mann aber auch nicht recht ist. "Wie ein Handlungsreisender zieht Trump durch Davos..."

So wurde weder in der ARD noch im ZDF geredet, als Sigmar Gabriel gleich nach der Unterzeichnung des Atomabkommens nach Teheran eilte, um Aufträge für die deutsche Wirtschaft zu aquirieren. Germany First ist ja auch was ganz anderes als America First.

Nachbemerkung vom 29.1.2017: Inzwischen haben Augenzeugen angegeben, dass die Buhrufe offenbar von den in der Mitte des Raumes angeordneten Presse-Plätzen ausgingen.

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Frank Stricker / 28.01.2018

Dieses “Trump-Bashing” nimmt bei den öffentlich-rechtlichen geradezu pathologische Züge an. Selbst wenn Donald Trump einen Sachverhalt konstruktiv kritisiert ,  ist natürlich sofort von Hass die Rede. Auch das Privatleben wird schonungslos durch den Dreck gezogen, als wenn einer wie Trump keine Privatspähre haben dürfte.  Unschuldsvermutung war gestern, heute zählt nur das Halali, je absurder desto besser. Selbst vermeintlich seriöse Medien sind sich nicht zu schade Boulevard-Themen über Trump aufzugreifen und mysteriöse Verschwörungstheorien zu konstruieren.

Rudolf George / 28.01.2018

Das Traurige ist ja, dass all die Journalisten mit der ach so aufrechten Haltung, die sich vorgenommen haben Trump niederzuschreiben und niederzumoderieren, gleichzeitig die schlimme Hetze im Internet beklagen, vor allem wenn sie selbst davon betroffen sind. Hetze ist halt nicht gleich Hetze.

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