Nicht nur in der “Goslarschen Zeitung”, sondern auch in der “Badischen
Zeitung” gibt es offenbar Leser, die absolut nicht einsehen wollen,
warum die legitimen Nachfolger der SA und SS, sprich die ehemaligen
Angehörigen der RAF, die nach Meinung von Dieter Kunzelmann das deutsche
Volk endlich von seinem “Judenknacks” befreien wollten,
jetzt, endlich auf freien Fuß gesetzt werden sollen, da sie den Opfern schließlich längst
verziehen haben, was diese ihnen ursprünglich angetan haben.
So ergreift in der “Badischen Zeitung” vom 14.02.2007 Leserin Gisela
Wetzel aus Müllheim das Wort und weist darauf hin, daß der frühere
RAF-Terrorist Christian Klar einst “ein sehr sensibles Kind” war.
“Bei jungen Straftätern wird meist nach dem Elternhaus gefragt: ‘Wie
konnte es nur so weit kommen?’ Bei Christian Klar: Elternhaus
‘einwandfrei’! Wie konnte er nur!
Wer fragt denn, wie es einem Kinde geht, das in der Grundschule zwei
Klassen überspringen ‘darf’, weil es hochbegabt ist (Klassenwechsel, neu
eingewöhnen)? Dann der Umzug nach Müllheim, wieder mußte er sich neu
eingewöhnen. Ein fröhlicher, kameradschaftlicher Junge, der in der
Unterstufe des Gymnasiums allen hilft, die ihn brauchen, obwohl er als
das ‘Söhnchen des gefürchteten Mathelehrers’ gilt. Erneut dann ein
Umzug, diesmal nach Lörrach! Jetzt wird es noch schwerer, in der Klasse
angenommen zu werden, denn er ist nun der Sohn des ‘verhaßten direx’,
das ‘Paukersöhnchen’! Wie hilft sich ein Kind, das ungerechtfertigt
angefeindet wird? Es sucht zu beweisen, daß es eben nicht so ist, nicht
das brave Paukersöhnchen. Er gerät nicht an die beste Clique und
schließlich in die RAF-Szene. Wie mag es dem einst so sensiblen Kind und
Jugendlichen dabei ergangen sein, als gemordet wurde und er mittendrin
dabei war? Wer fragt danach?”
Ich finde die o.g. Fragen der Leserin Gisela Wetzel aus Müllheim
völlig berechtigt, weist sie uns doch auf mehrere wichtige Aspekte hin, die
Bundespräsident Horst Köhler bei seiner Entscheidung über das
Gnadengesuch von Christian Klar unbedingt in seine Überlegungen einbeziehen
sollte:
1. Klassenwechsel und Überspringen einer Klasse wegen Hochbegabung
führen quasi automatisch zu Terrorismus, da die sog.
“Mehrheitsgesellschaft” ein solches Gebaren aus verständlichen Gründen (Sozialneid)
nicht akzeptiert und daher folgerichtig mit sozialer Ausgrenzung ahndet.
2. Lehrerkinder sind per se prädestinierte Terroristen, da ihre Eltern
ihnen mit ihrem ständigen Disziplin-, Verhaltens- und Notenterror
rechtzeitig den Weg gewiesen haben.
3. Sensible Kinder wie Christian Klar sind per se Opfer der
Gesellschaft und auch der eigenen Clique, hier der RAF, die allein von den
verständnislosen Mitschülern bzw. Kameraden der RAF in eine dermaßen
negative Richtung gedrängt wurden.
Bundespräsident Horst Köhler sollte sich die
Gedanken von Gisela Wetzel aus Müllheim zu Herzen nehmen, Christian Klar so
schnell wie möglich begnadigen, den Deutschen Bundestag veranlassen,
ein nachhaltiges Beförderungs- und Umzugsverbot, v.a. für Lehrer, zu
beschließen, damit deren Kinder nicht nachhaltig Schaden nehmen und dem
endlich auf freiem Fuß befindlichen Christian Klar eine lebenslange
und möglichst kostenfreie psychotherapeutische Behandlung zur
Bewältigung seiner äußerst schweren Kindheit und Jugend ermöglichen.
Siehe auch:
http://www.badische-zeitung.de/bzservice/interaktiv_service/leserbriefe/6,51-13711764.html.
Und Dank an unsere Leserin Andrea Lauser für den Hinweis!