Ein Leben ohne Mops, sagte Loriot, ist möglich, aber sinnlos. Das ist eine sehr schöne Aussage, aber ich kann Herrn von Bülow nur im Prinzip folgen. Das Prinzip heißt: Hund. Mops? Muss nicht sein. Selbst Hund muss nicht sein. Katze geht auch. Überhaupt Haustier. Variieren wir Loriot also, indem wir sagen: Ein Leben ohne Haustier ist möglich, aber sinnlos.
Nach diesem Motto handelten bisher auch die Präsidenten der Vereinigten Staaten. Und Donald Trump? Wird er auch in Sachen Weißhaustier eine Revolution starten? Wird er dem Establishment der Haustierhalter mit einem trotzigen „sorry, no pets“ antworten? Es gibt, wie in anderen Fragen auch, bei ihm bisher keine Klarheit.
Man kann sicher davon ausgehen, dass Donald Trump keinen Chihuahua oder sonst einen mexikanischen Hund ins Weiße Haus lässt. Auch ein Haustier mit moslemischem Migrationshintergrund kommt für ihn nicht in Frage. Wäre ein Mops denkbar? Das wollen wir nicht hoffen. Loriot würde sich im Grab umdrehen.
Zu seinem Glück glaubt die englische Boulevardzeitung "Sun" entdeckt zu haben, dass Trump junior, also der coole Barron, ein Auge auf einen Goldendoodle, einen Verschnitt aus Pudel und Golden Retriever, geworfen hat. Aber ist es vorstellbar, dass Donald Trump sich mit einem nicht ganz reinrassigen Hund anfreunden kann? Was würde der Ku Klux Klan dazu sagen? Andererseits würde ein ins Goldene changierendes Tier sehr gut zum traditionellen Trump-Interieur passen. In all die goldenen Wände, Säulen und Behänge könnte man einen Golden Retriever nahtlos einpassen. Da würden die krausen Pudelhaare kaum noch auffallen.
Vielleicht ein Schäferhund gekreuzt mit einem Golden Retriever?
Bisher allerdings ist der Trump-Haushalt haustierfrei. Der Einzug eines Hündchens in sein Weißes Haus wäre bei Trump ein Bruch mit der Familientradition. Und wenn schon Bruch, dann würde ich Trump eher für einen Schäferhund-Typ halten. Also ein German Shepherd für den Deutsch-Amerikaner? Vielleicht gekreuzt mit einem Golden Retriever, um die Deko nicht zu stören?
Warten wir es ab. Bisher hat jedenfalls fast jeder Präsident das Weiße Haus mit Haustieren angefüllt. Einige im Wortsinne. Theodore Roosevelt zum Beispiel hatte Dutzende Tierchen in seinem und um sein Wohn- und Bürohaus versammelt, darunter so unterschiedliche wie einen Bären und eine Eidechse. In den Anfangszeiten der Republik, als der Cowboy noch wer war, hielt man sich gern Pferde. Es gab auch sehr sparsame Präsidenten. So beschränkte sich Andrew Johnson darauf, die Mäuse zu füttern, die durch sein Schlafzimmer wanderten. John F. Kennedy hatte (nicht nur, aber auch) Zsa Zsa. Nein, nicht die Gabor, sondern ein Häschen gleichen Namens. Von einem süßen Haustier namens Marilyn ist nichts bekannt.
Eines der populärsten Tierchen im Weißen Haus war Socks, die Katze der Clintons, berühmt dank ihrer eleganten weißen Natursocken. Hätte Hillary gewonnen, so hätte ein Kätzchen vielleicht wieder eine Chance gehabt. Nicht bei Donald Trump. Der kann, wie allgemein bekannt ist, mit Kätzchen nichts anfangen, egal, ob sie nun auf deutsch Muschi oder auf englisch Pussy heißen.